Die Idee des Digitalen Zwillings vermitteln
Wenn Sie vorhaben einen Digitalen Zwilling für sich in Ihrem Unternehmen zu nutzen, dann ist es absolut notwendig das Konzept dahinter zu verstehen. Allerdings müssen nicht nur Sie als Visionär und Missionar das Konzept verstehen, sondern auch der Rest des Unternehmens.
In meinem zweiten Teil beschäftige ich mich deswegen mit dem kulturellen Wandel, der für die Einführung des Digitalen Zwillings notwendig ist.
Das Problem beginnt schon beim ersten Schritt. Die Kollegen fragen: „Was ist denn überhaupt ein digitaler Zwilling?“. In meinem ersten Beitrag habe ich meine Definition erläutert [http://bit.ly/2zO7Bg0]. Wenn Sie weiter recherchieren, dann stelle Sie fest, es gibt vielzählige Definitionen. Die Beschreibungen sind stark abhängig davon, in welcher Industrie, in welcher Position und in welcher Phase des Produktlebenszyklus der Autor oder die Organisation steckt. Das macht es schwierig ein ganzheitliches Bild für sich selber und ein gemeinsames Bild im Unternehmen vom Digitalen Zwilling zu schaffen.
Außerdem müssen Sie das Management davon zu überzeugen. Hier ist allerdings nicht die entscheidende Frage „Was ist das?“. Je höher Sie in der Hierarchie steigt, desto schneller hören Sie die Frage: „Was bringt mir / uns das?“. Auch hier können Sie leicht im Internet recherchieren. Aber auch hier gehen die Antworten wieder stark auseinander. Um Ihren Chef zu überzeugen, können Sie sich nun einzelne Use-Cases anschauen und auf Ihre Firma übertragen. Anschließend wird Ihr Chef fragen: „Und das geht nur mit einer x-Millionen EUR Investition?“. Natürlich nicht!
Die Herausforderung besteht darin das Potential dieser Technologie zu vermitteln.
Die Herausforderung besteht darin das Potential dieser Technologie zu vermitteln. Das ist mit Hilfe eines Prototypen möglich. Mit anderen Worten: Die Menschen müssen den digitalen Zwilling live erleben. Es ist aber auch möglich nur einen Teil des digitalen Zwillings zu prototypisieren, wie zum Beispiel eine Bremsanlage an einem Auto [http://bit.ly/2BvdThH].
Das Ergebnis finden Sie dann in den strahlenden Augen wieder. Sie werden die Begeisterung beobachten und merken, wie bei Ihrem Chef und Ihren Kollegen die Idee reift. Dabei denken Sie eigenständig an verschiedene Use-Cases ohne, dass Sie noch etwas sagen müssen.
Nach der erfolgreichen Vermittlung der Idee bleibt die strukturierte Aufbereitung. Dazu müssen Sie sich folgende Fragen stellen:
- Welche Use-Cases sind für mich relevant?
- Welche möchte ich priorisieren und umsetzen?
- Welche Schritte muss ich dazu angehen?
- Welche Aufwände muss ich dafür bereitstellen, um den gewünschten Nutzen zu realisieren?
- Welchen Zeitplan strebe ich an?
Und am wichtigsten natürlich: Ist die Organisation in der Lage das Vorhaben umzusetzen?
Denn auch wenn das Potential groß ist, so benötigt die Umsetzung ein konsequentes Handeln und je nach dem auch eine Übergangsphase. Damit meine ich den Zeitpunkt, wo die Aufwände schon zu Buche schlagen, aber der Nutzen noch nicht generiert werden kann. Gerade hier ist es wichtig einen Prototypen parat zu haben, um den Wert der Idee ständig vermitteln zu können.