Die Social Journalism-Studie 2017 überrascht mit einer neuen journalistischen Nutzergruppe sozialer Medien: die Botschafter

Die Social Journalism-Studie 2017 überrascht mit einer neuen journalistischen Nutzergruppe sozialer Medien: die Botschafter

Seit 2012 hat Cisions Social Journalism-Studie jedes Jahr fünf unterschiedliche typische Nutzergruppen sozialer Medien bei Journalisten ermittelt: die Architekten, die Promotoren, die Jäger, die Beobachter und die Skeptiker. Jede Gruppe hat sich dabei durch ein konkretes Verhaltensmuster und bestimmte persönliche Einstellungen ausgezeichnet. Mit der Social Journalism-Studie 2017 tritt nun erstmals eine neue Nutzergruppe auf den Plan: die Botschafter.

Intensive Nutzung von Messenger-Dienste und -Plattformen

Ein Grund dafür, dass sich eine Gruppe wie die Botschafter entwickelt hat, dürfte die zunehmende Wichtigkeit von Messenger-Diensten im Bereich der Kommunikation und auch des Journalismus sein. Denn die Botschafter zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie soziale Medien besonders gern zum Versenden von Nachrichten nutzen, um mit der allgemeinen Öffentlichkeit in Kontakt zu bleiben.

Die Entwicklung der Botschafter geht gleichzeitig zu Lasten anderer Gruppen, vor allem der Jäger. Diese Gruppe scheint sich aufgeteilt und in zwei verschiedene Richtungen entwickelt zu haben. Auf der einen Seite stehen die Jäger, die in sozialen Medien bevorzugt nach Informationen suchen, und auf der anderen Seite die Botschafter, die sich ebenfalls mit der Informationssuche beschäftigen, dabei aber weniger aktiv sind und sich besonders auf Messenger-Dienste und –Apps konzentrieren.

Auffällig ist zudem, dass sich der Anteil an Journalisten, die der Gruppe der Architekten zuzurechnen sind, auf 13% reduziert hat. Eine Veränderung von Nutzerverhalten und Eigenschaften in der Gruppe der Architekten dürfte dabei eine Rolle gespielt haben, dass bereits jetzt die Gruppe der Botschafter 17% der befragten Journalisten ausmacht.

Das sich eine neue Nutzergruppe bildet, spiegelt eine Entwicklung wider, die in den vergangenen Studien deutlich zu Tage getreten ist: eine zunehmende Ausdifferenzierung der journalistischen Nutzergruppen sowie ihrer Verhaltensmuster und Einstellungen zu sozialen Medien.

Ausblick auf den Vergleich zu internationalen Ergebnissen

Auch wenn die internationalen Ergebnisse der Social Journalism-Studie 2017 noch nicht vollständig vorliegen, so möchten wir Ihnen hier schonmal einen Ausblick geben. So lässt sich auch in diesem Jahr erkennen, dass deutsche Journalisten relativ inaktive Nutzer sozialer Medien sind. Im Trend entwickeln sie sich weg von den aktiveren Gruppen, die soziale Medien oft nutzen und ihnen sehr positiv gegenüberstehen (Architekten und Promotoren). Obwohl deutsche Journalisten soziale Medien tendenziell in geringerem Maße als Journalisten in anderen Ländern nutzen, ist die Verteilung auf die verschiedenen Nutzergruppen in diesem Jahr gleichmäßiger als in vergangenen Jahren.

Deutschlandbericht der Social Journalism-Studie 2017

Wer nun Lust auf weitere Ergebnisse der Social Journalism-Studie 2017 hat, dem empfehle ich die gesamte Studie frei herunterzuladen. Insgesamt werden 10 Ergebnisse näher beleuchtet, die sich rund um die Fragen drehen, wie Journalisten in Deutschland die sozialen Medien beruflich nutzen und welche Haltung sie diesen gegenüber besitzen.

Die komplette Studie gibt es hier zum Download.

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Weitere Artikel von Boris Mayer 👋🤓

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen