Die Unterbrechungskultur: Wie Ablenkungen unsere Arbeit und unser Leben fragmentieren
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Die Unterbrechungskultur: Wie Ablenkungen unsere Arbeit und unser Leben fragmentieren

In der heutigen Arbeitswelt werden wir durchschnittlich alle vier Minuten unterbrochen. Dieses alarmierende Phänomen, aufgezeigt in einer Studie der Wirtschaftspsychologin Vera Starker, offenbart eine tiefe Krise der modernen Arbeitskultur. Die Implikationen dieser ständigen Unterbrechungen sind weitreichend: Sie kosten uns nicht nur drei volle Arbeitstage pro Monat an verlorener Produktivität, sondern zersplittern auch unsere Fähigkeit, uns tiefgehend auf unsere Aufgaben, Beziehungen und letztlich auf unser eigenes Leben zu konzentrieren.

Diese Erkenntnis legt den Finger auf eine offene Wunde unserer Zeit:

Die fragmentierte Arbeit lässt uns ständig in Zeitnot und unter Druck fühlen. In einem verzweifelten Versuch, diesen Verlust an Zeit wettzumachen, verfallen wir in den Trugschluss des Multitaskings, was nicht nur unsere eigene Produktivität weiter unterminiert, sondern auch einen Kreislauf aus Unterbrechungen schafft, der unsere Kollegen und das gesamte Arbeitsumfeld beeinträchtigt.

E-Mails, die eigentlich zur Entlastung unseres Kopfes gedacht waren, fügen der To-do-Liste unserer Kollegen nur weitere Punkte hinzu. Die Zunahme an Meetings, die oft als notwendig erachtet werden, um den Informationsfluss zu gewährleisten, führt paradoxerweise zu einer Verarmung der tatsächlichen Kommunikation und Kooperation. Das Ergebnis ist eine Welt, in der Arbeit nur halb erledigt wird, Entspannung nie vollständig ist und Beziehungen an Substanz verlieren.

Die Ironie dabei ist, dass wir, während wir auf der Yogamatte sitzen oder Zeit mit unseren Kindern verbringen, oft nicht wirklich anwesend sind. Unsere Gedanken kreisen um unerledigte E-Mails oder die nächste Aufgabe. Diese ständige mentale Zerrissenheit beraubt uns der Möglichkeit, den gegenwärtigen Moment wirklich zu erleben und zu genießen. Es geht dabei nicht nur um verlorene Produktivität, sondern um verlorene Lebensqualität.

Die Reflexion über eine solche halbherzige Yogastunde kann ein Wendepunkt sein. Die Erkenntnis, dass die Organisation des eigenen Lebens nicht in der Perfektionierung einer Excel-Liste liegt, sondern im bewussten Umgang mit unserer Zeit und Aufmerksamkeit, ist der erste Schritt zur Veränderung. Die Gewohnheit, sich wöchentlich Zeit für eine bewusste Planung zu nehmen, kann ein Schlüssel sein, um den Kreislauf der Ablenkung zu durchbrechen und mehr Klarheit und Fokus zurückzugewinnen.

Dabei hilft es, Aufgaben, die weniger als zwei Minuten beanspruchen, sofort zu erledigen.

Die Herausforderung liegt darin, sich bewusst zu werden, dass jede Unterbrechung nicht nur eine Störung unserer Arbeit, sondern auch unserer Lebensqualität darstellt. Es geht darum, Strategien zu entwickeln, die es uns ermöglichen, trotz der ständigen Flut von Ablenkungen, die auf uns einprasseln, Präsenz, Tiefe und letztlich Menschlichkeit in unserem Alltag zu bewahren.

Hinterfrage dein eigenes Verhalten, deine eigenen Gewohnheiten und überprüfe diese auf Verbesserungsmöglichkeiten.

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Wir freuen uns auf dich.


Astrid Karrum

“Stress kostet Geld und Gesundheit – der richtige Umgang bringt Erfolg. Ich zeige dir, wie du Stress für Wachstum nutzt, statt dich ausbrennen zu lassen. Keynotes, Workshops & Coaching für nachhaltigen Erfolg❗️

10 Monate

Kann ich absolut unterzeichnen. Mit hilft der Gedanke 💭 immer da wo ich mit meinen Füßen stehe, im Hier und Jetzt zu sein. Bin ich auf Arbeit ist mein Focus auf Arbeit, bin ich zuhause bei meinen Kindern, im Gespräch, im Spiel, im zu Bett bringen was auch immer, dann ist meine Aufmerksamkeit genau da. Gerade Kinder spüren wenn wir nicht 100 Prozent anwesend sind. Klappt auch nicht immer, aber zumindest wird es mir dann bewusst und ich focussiere mich wieder. Das braucht etwas Übung 😅 Im Arbeitskontext stelle ich mir mittlerweile auch gern mal einen Timer für Focus Zeit . Danach mache ich eine kurze Pause und dann geht’s weiter. Multitasking funktioniert für mich nicht.

🐺 Matthias M. Fuchs 🦊

Menschen-Führung ist von gestern. Bewusstseinsführung (KI) ist HEUTE. Das war über 25 Jahre mein Weg – zum Leitwolf-Bewusst-Sein – Angekommen. Wer (ver-)führt HIER wen?

10 Monate

Stimmt. Patrick K. Gruél Fokus ist die neue Form der essentiellen Lebensführung. Entscheide in Deinem Sinn

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