Die Verheißung der künstlichen Intelligenz (Segen oder Untergang)
Inspiriert zu diesem Artikel hat mich die Reportage im „Business Insider“ mit dem Titel „Das US-Militär hat eine unheimliche Waffe — gerät sie in die falschen Hände, ist sie nicht aufzuhalten“. Hier hat das US Militär eine Waffe mit Namen „Mikrodrohne Perdix“ entwickeln lassen, die autonom den Luftraum überwachen kann - noch. Einen Anwendungsfall aus einem bekannten Science-Fiction Film für eine solche "Schwarmwaffe" ist hier zu sehen.
Die Vision
Das Streben nach künstlicher Intelligenz [Abk.: KI] (engl.: Artificial intelligence [Abk.: AI] hat die Fantasie des Menschen schon immer beflügelt. Allein der Begriff der „künstlichen Intelligenz“ umgibt sie mit einer Aura eines Mysteriums, das sich nicht greifen lässt. Die Vorstellung, dass es etwas intelligenteres gibt als den Menschen macht dies so unvorstellbar und faszinierend zugleich, schürt aber auch ureigene Ängste.
Als Jules Verne seine Romane über die Zukunftsvisionen wie beispielsweise „Von der Erde zum Mond“, „Reise um den Mond“ und „20.000 Meilen unter dem Meer“ zu Lebzeiten schrieb, galt er als Fantast, der seine Leser mit neuen, wenn auch erdachten Geschichten unterhielt. Der Realität waren diese Visionen zu dieser Zeit noch meilenweit entfernt.
Seit Neil Armstrong und Edwin Aldrin erstmals den Mond betraten wissen wir, dass Menschen zum Mond fliegen können. Und seit James Cameron’s spektakulärer Tauchfahrt mit seinem Unterwasserfahrzeug „DeepSea Challenger“ ist die Tiefsee näher gerückt. Die Visionen sind Wirklichkeit geworden.
Und seit Steven Spielberg seinen Film „A.I. – Künstliche Intelligenz“ in die Kinos brachte, kam die künstliche Intelligenz in unsere „Wohnzimmer“ und sie war gar nicht mehr so befremdend wie noch in dem Originalroman „Supertoys Last All Summer Long“ von Brian Aldiss. Das befremdende wich der Fantasie und der Neugier für das fortschrittliche, dem unerreichbaren, dem mystischen.
Die Realität in Pro und Kontra
Mittlerweile wird geforscht was das Zeug hält und die Realisierung von künstlicher Intelligenz gesteuerten Computern, die in Robotergehirnen Einzug finden, ist heute schon Realität und „Minority Report“ und „I Robot“ sind gar nicht mehr so fern.
Kontra
Nachdem ich hier die künstliche Intelligenz gepriesen habe, möchte ich dennoch auch auf die Schattenseiten aufmerksam machen. Prinzipiell gilt, eine Software ist nur so intelligent wie der Programmierer der diese Software erstellt hat. Dies gilt auch für die künstliche Intelligenz. Zeigt die „Erziehung“ (die Entwicklung) einer künstlichen Intelligenz schon zu Beginn Lücken auf, kann dies wie bei einer Kindererziehung im späteren „Leben“ fatale Nebenwirkungen zeigen. Fehler replizieren sich im Programm, weil des Programm sich selbst nach dessen Vorgaben verändert. Wie ein Zahnrad ins andere greift, können logische Abläufe und die daraus gewonnenen Schlussfolgerungen in falsche Bahnen laufen - mit fatalen Folgen.
Pro
Die künstliche Intelligenz kann, sinnvoll eingesetzt, auch einen Segen bedeuten. Die Evolution der künstlichen Intelligenzen hat sich über die Zeit unterschiedlich entwickelt. Die Ursachen dafür sind sicherlich zum einen die steigenden Möglichkeiten der eingesetzten Rechenleistungen, die seit Jahren voranschreitet, zum anderen die vom Menschen erdachten Einsatzmöglichkeiten – seine Visionen:
- Anfänglich sollte die künstliche Intelligenz Maschinen mit begrenzten mechanischen Fähigkeiten abbilden.
- Dann gab es sog. künstliche Intelligenzen, die von der NASA entwickelt wurden, um Problemen in der Raumfahrt zu begegnen. Diese wurde Anfang 2000 von BMC Software als Problemlöser bei auftretenden Problemen in der IT mit eingebunden, kurz vor der Einführung aber verworfen, weil die Rechenleistung zu schwach war die komplexen Regelwerke zeitnah abzuarbeiten. Die NASA Software war in der Lage regelbasierend ganze Fehlerbilder vorzuhalten und entsprechend der durchgeführten Aktionen weitere Schritte vorauszubestimmen.
- Computerspiele laufen nach einem bestimmen Muster ab. Dennoch stellen sie sich bedingt auf den Spieler ein, um ihm ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl zu geben, dennoch folgen sie einem vorprogrammierten Weg.
Die zuvor beschriebene künstliche Intelligenz basiert auf Programmen, die vorgegebenen Regeln und Mustern folgen, nicht mehr und nicht weniger. Ergo, auf Informationen von gestern. Und wer nur in die Vergangenheit schaut erkennt das Neue nicht, dass was auf einen zukommt. Entscheidungen werden durch Abwägung verschiedener, spontan neuer Einflüsse getroffen, eine Maschine kann dies nicht, weil sie in der Vergangenheit lebt. Auch die „Mikrodrohne Perdix“ basiert auf Informationen von gestern und ist demzufolge keine künstliche Intelligenz im eigentlichen Sinn. Dies mag für militärische Zwecke jedoch ausreichend sein.
Fazit
Die kritische Betrachtung für neues ist immer geboten. Ein jeder Mensch hat die Pflicht seine Umwelt kritisch zu betrachten und darauf mit konstruktiver Kritik zu antworten. Künstliche Intelligenzen können ein Segen sein. Oder den Untergang bedeuten, wenn sie nicht verantwortungsvoll eingesetzt wird.
Ich befürchte, ich könnte noch Stunden über dieses Thema philosophieren. Allerdings schweife ich dann Zusehens von meinem Kernthema ab. Deshalb werde ich hier beenden und die weiteren Gedankenspiele dem Leser überlassen.
I’ll be back!