Die Welt leidet unter Fiat-Geld
Quellartikel: Autor: 2018, Andreas Beranek
"Seit seiner Einführung hat der Euro (soweit er unverzinslich gehalten wurde) fast 30 Prozent seiner Kaufkraft verloren (gemessen an den Konsumentenpreisen). Es ist also eine Illusion, ein falsches Versprechen, der Euro könne den Bürgern zur Wertaufbewahrung dienen. Legt man die
Häuserpreise zugrunde, beträgt die Kaufkraft-Entwertung des Euro 44 Prozent.
Der öffentliche Schuldenstand im Euroraum betrug 1999 70,6 Prozent des BIPs im Euroraum, heute sind es knapp 87 Prozent – und liegt damit deutlich über der ursprünglich anvisierten Höchstgrenze des Maastricht-Vertrages von 60-Prozent. Der Euro hat die Verschuldung also weiter ansteigen lassen.
In der Zeit von 1999 bis Anfang 2018 hat die reale Wirtschaftsleistung um 30,5 Prozent zugelegt, die Geldmenge ist hingegen um 168 Prozent gestiegen (also fünfeinhalb Mal so stark!).
Die Bilanz des Euro-Bankenapparates wurde durch die EZB-Geldpolitik von 14,7 Billionen Euro auf 30,8 Billionen Euro aufgebläht – das entspricht etwa 268 Prozent des Euroraum-Bruttoinlandsproduktes.
Die faulen Kredite der Euro-Banken werden aktuell auf knapp 760 Mrd. Euro geschätzt – und belaufen sich damit auf ungefähr 30 Prozent des bilanzierten Eigenkapitals der Euro-Banken."
"Was es braucht, ist zumindest ein erfolgreiches Referenzprojekt, ein Zahlungsmittel mit einem praktikablen Zahlungsabwicklungssystem, das die Geldverwender als attraktive Alternative zum Fiat-Geld erblicken – weil es zum Beispiel schneller, sicherer und billiger ist.
Der Markt bringt bereits solche Angebote hervor. Stichworte sind hier die Blockchain, Cybereinheiten wie Bitcoin & Co sowie goldgedeckte Spar- und Zahlungssysteme.
Derartige Angebote lenken die Geldnachfrage um, vom Fiat-Geld weg, hin zum freien Marktgeld. Das würde anfänglich vermutlich mit Kleinzahlungen beginnen, aber auch das Motiv, die Ersparnisse nicht mehr dem Fiat-Geld anzuvertrauen, sondern auf zum Beispiel Gold und Silber oder auch auf Aktien zu setzen, senkt die Fiat-Geldnachfrage zu Gunsten der Nachfrage nach dem besseren Geld.
Nach und nach kann sich dann auch ein Kredit- und Kapitalmarkt in der neuen Währung herausbilden. Damit wird das Fiat-Geld “diszipliniert”, möglicherweise auch schrittweise aus dem Markt gedrängt.
Würde man einen freien Markt für Geld zulassen – hier und jetzt in Europa oder in der gesamten Welt –, so wäre meine Vermutung, dass sehr rasch, vielleicht schon binnen weniger Tage oder Stunden, das Gold – in Form eines digitalen Goldgeldes – zum Grundgeld des monetären Systems gewählt würde."
Andreas Beranek, Juli 2018 (gesponsort MDVsoft.net)