Dieser eine Moment...

Dieser eine Moment...

Und dann ist er plötzlich da... der Moment, in dem du ganz unerwartet den roten Faden verlierst. Der Moment, in dem dein Kopf plötzlich vollkommen leer ist. Ein Ozean an Gefühlen und Emotionen macht sich augenblicklich in dir breit. Das Einzige, was du dir jetzt wünschst, ist, dass der Boden sich unter dir auftut und du darin verschwinden kannst, dass du unsichtbar wirst und du so dieser unangenehmen Situation entfliehen kannst. Doch nichts von alldem passiert. Du stehst einfach nur da, suchst in deinem leeren Kopf nach den passenden Worten... nach irgendeinem Thema, um weiterzureden... doch irgendwie bist du blockiert. Es passiert: Nichts...

Unzählige, erwartungsvolle Augenpaare sind auf dich gerichtet, Sekunden werden zur Unendlichkeit. Dein Mund ist so trocken als hättest du ihn mit Sand ausgespült, dein Kopf immer noch so leer wie eine Seifenblase. Du denkst ans Aufgeben, fragst dich zum wiederholten Male, weshalb du dir das alles überhaupt antust: Was mache ich hier eigentlich? Die Antwort darauf ist einfach: Nichts. Jedenfalls nicht das, was du tun wolltest. So oft hast du deinen Auftritt geprobt, und hast dich, trotz deiner Zweifel, letztendlich doch darauf eingelassen. Und das ist nun der Dank dafür?

In diesem Moment der Stille und Leere gibt es nun zwei Möglichkeiten: Aufgeben... oder Weitermachen. Für mich kommt nur Letzteres in Frage. Aufgeben ist nicht! Es ist für mich keine Option. Denn jedes “Scheitern” ist gleichzeitig eine neue Chance. Eine Möglichkeit zu wachsen, zu lernen... sich weiter zu entwickeln.

Also bleibe ich stehen, all den erwartungsvollen Blicken ausgesetzt, in welchen sich langsam noch etwas anderes breit macht: Mitgefühl. Es ist kein Mitleid, nein.. es ist Mitgefühl! Das bedeutet für mich: Ich bin nicht allein! Das Publikum trägt mich.. und ich beginne mich langsam darauf zu besinnen, was in mir steckt. Ich denke an all die vielen Situationen, die ich schon gemeistert habe. Ich mache mir bewusst, dass es nicht schlimm ist nicht immer perfekt zu sein. Und so langsam finde ich wieder zurück zu mir selbst.

Nach und nach füllt sich mein Kopf wieder mit Worten, welche sich über meinen Mund ihren Weg nach draußen bahnen. Und plötzlich sehe ich auch wieder meinen roten Faden. Er war die ganze Zeit über da gewesen, auch wenn ich Zweifel daran hatte. Denn, was ich manchmal vergesse, ist, dass dieser rote Faden direkt aus meinem Herzen kommt, somit kann er mir gar nicht verloren gehen.

Und wenn ich mir das bewusst mache... wenn das, was ich sage und tue, wirklich aus meinem Herzen kommt, werde ich immer authentisch und glaubhaft sein. Was ich damit sagen will? Sei mutig und geh deinen Weg. Selbst, wenn du denkst in einer Sackgasse gelandet zu sein: Gib dich nicht auf! Glaube an das, was in dir steckt und hab keine Angst. Höre auf dein Herz und du wirst immer einen (Aus)Weg finden...

Herzlichst, Kristin Kluck

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