Digital Workplace: Instrumente an Bedürfnissen ausrichten
Startups rund um den Globus und Silicon Valley-Giganten wie Google, Facebook & Co. werden um ihr atemberaubend hohes Innovationstempo beneidet. Auffällig ist dabei besonders der Stellenwert der Mitarbeiter in diesen Firmen. Konkret: Die Art und Weise der Zusammenarbeit. Dazu gehören die standortübergreifende, Hierarchien und Abteilungen überwindende Vernetzung der Belegschaft und Kollaboration. Die Einbindung Vieler in Prozesse der Ideenfindung und Problemlösung. Die Ermöglichung horizontaler Kommunikation.
All das wäre undenkbar ohne den Einsatz von digitalen Tools, die vernetztes Arbeiten ermöglichen. Der US-Forscher Andrew McAfee prägte dafür bereits in 2006 den heute so inflationär gebrauchten Begriff "Enterprise 2.0".
Strategischer Hebel digitaler Arbeitsplatz
Das McKinsey Global Institute schätzt, dass in voll vernetzten Unternehmen Wissensarbeiter eine Produktivitätssteigerung von bis zu 25 Prozent erreichen können. Hiervon sind viele Unternehmen hierzulande, insbesondere KMUs und Mittelstand, noch bedenklich weit entfernt. Bei nicht wenigen ist der digitale Arbeitsplatz gleichbedeutend mit überfüllten E-Mail-Postfächern, WhatsApp und Sharepoint.
Doch Technologie ist nicht alles. Wenn das so wäre, dann würden wir alle Segway fahren und mit Roboter-Hunden spielen, wie die Innovations-Experten David und Tom Kelley einmal anmerkten. Nicht wenige Enterprise 2.0-Initiativen scheitern, weil sie nach dem "provide and pray"-Prinzip verfahren: Die Mitarbeiter erhalten ungefragt neue Tools in Verbindung mit der Hoffnung, dass sich der Erfolg von alleine einstellt.
Mitarbeiter müssen an erster Stelle stehen
Das Produktivitätsversprechen der Digitalisierung kann nur eingelöst werden, wenn die neuen Digital-Workplace-Instrumente konsequent an den Aufgaben und Bedürfnissen der Mitarbeiter ausgerichtet werden. Statt fertiger Antworten bedarf die digitale Agenda zu Beginn einer scheinbar einfachen Frage: Wissen wir eigentlich, was unsere Mitarbeiter wirklich brauchen, um produktiv zusammenzuarbeiten?
Die Kommunikatoren müssen daher bei dieser Herausforderung ihrer Rolle als Mahner gerecht werden: Der Implementierungserfolg rund um Enterprise 2.0 steht und fällt nicht mit der Technologie, sondern mit der Güte und Beharrlichkeit des begleitenden Changemanagements.