Digitale Metamorphose

Chirurgie, einst ein Fach, in dem sich Meisterschaft und Präzision in den geübten Händen der Chirurgen manifestierten, erlebt eine bemerkenswerte digitale Metamorphose. Ausgehend von der Tradition, sich konstant weiterzuentwickeln und neue Technologien zu integrieren, steht die Chirurgie nun am Beginn einer neuen Ära. Das Einverleiben von Bildgebungstechniken aus der Radiologie, der Einsatz von robotischen Assistenzsystemen und der zunehmende Einfluss von künstlicher Intelligenz lassen erwarten, dass das Gesicht der Chirurgie in den kommenden Jahrzehnten völlig neu geprägt wird.

Heute schon ermöglichen Roboterchirurgen eine unvorstellbare Distanz zum tatsächlichen chirurgischen Geschehen und erlauben eine digitale Steuerung der Instrumente. Doch dies ist nur der Anfang. Fortschritte in der künstlichen Intelligenz, die Entwicklung von Expertensystemen auf der Grundlage großer Mengen klinischer Daten und eine verstärkte Integration von Robotern in chirurgische Prozesse sind nur einige der bahnbrechenden Entwicklungen, die sich am Horizont abzeichnen. Könnte es sein, dass in nicht allzu ferner Zukunft künstliche Intelligenz die Chirurgen bei ihren Entscheidungen unterstützt, dass Roboterarme mit Algorithmen gestärkt, direkt in den Operationstisch integriert und als Assistenten agieren? Werden Chirurgen in einer erweiterten virtuellen Realität operieren, basierend auf Echtzeit-3D-Anatomiedaten des Patienten, während ein (semi-)automatisches Robotersystem die Überwachung übernimmt?

Christian Schmidt

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