Digitale Transformation? Reden Sie bitte mit dem IT Leiter!

Wir hören oft von Führungskräften in Gesprächen über die digitale Transformation: „Reden Sie bitte mit unserem IT-Leiter / Vorstand“.

Die Informationstechnologie und bestimmte Technologien oder Produkte sind bei der digitalen Transformation ein „Enabler“, ein Werkzeug, nicht mehr und nicht weniger. Transformationsprojekte, die mit Technologien oder Produkten starten, werden in den meisten Fällen Schiffbruch erleiden und nicht den gewünschten Erfolg bringen. 

Im Veränderungsprozess geht es vorwiegend darum auf ein verändertes Umfeld zu reagieren (Innovationsdruck in engen Märkten). Die Antwort darauf wird in den meisten Fällen eine veränderte Business Strategie sein. Die Veränderte Business Strategie ist etwas, für das der IT-Leiter / Vorstand nicht zuständig ist. Es ist eine Frage des Führungsteams und letztendlich des Geschäftsführers / CEO.

Für eine Änderung der Strategie muss zuerst klar sein, welche Bedürfnisse der Markt hat, und welche Stärken das Unternehmen. In welchen Bereichen müssen Produkte an neue Marktbedürfnisse angepasst werden, neue vielleicht digitale Produkte entwickelt werden und alte eingestellt. Für diese Innovation benötigt die Organisation Freiheitsgrade und Daten und Informationen über Markt, Kunden und Umfeld des Unternehmens.

Wenn Organisationen in der Vergangenheit (in der Taylorwanne) hoch erfolgreich waren, waren sie in dien allermeisten Fällen hocheffizient. Es wurden mehrfach Sparprogramme durchlaufen und jeder als überschüssig erachtete Freiraum wurde (weg)optimiert. Solchen Organisationen fehlen nun genau die Freiräume, um auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren zu können und diese müssen nun mühsam neu geschaffen werden.

Die IT diente bisher dazu die in der Grafik grünen Teile hocheffizient zu machen (Digitalisierung). In vielen Fällen sind auch Daten und Informationen über Kunden oder den Markt vorhanden, die derzeit aber nicht ausreichend genutzt werden.

Laut der Studie DigiBarometer der Digital Society erfassen lediglich 22% der Unternehmen das Feedback der Kund*innen konsequent.

Nur 24% der Unternehmen verwenden diese Daten dann auch um zu erkennen in welchen Bereichen sich das Unternehmen weiterentwickeln sollte.

Die Unternehmen agieren hier also oft im Blindflug oder gehen davon aus, dass Ihre Produkte und Dienstleistungen schon passen werden. Wenn dann ein Mitbewerb auftaucht der die Kundenbedürfnisse besser befriedigt als die eigenen Produkte und Dienstleistungen dann ist es oft zu spät darauf noch zu reagieren.

Erst wenn klar ist, welche Anforderungen am Markt das Unternehmen erfüllen will und kann, müssen entsprechende Tools, Technologien oder Produkte gefunden werden, die diese Strategie ermöglichen oder beschleunigen.

Die IT kann also erst helfen, wenn der Wille zur Innovation da ist, und klar in Welche Richtung die Reise gehen soll.