„Du arbeitest in einer Schönheitsklinik? Wie kannst du das vertreten?“
Ich habe keine Ahnung, wie oft ich diese Worte in den letzten Monaten gehört habe. Klar ist: Plastische Chirurgen – wie meine liebe Arbeitskollegin Tatjana Lanaras – müssen sich den gesellschaftlichen Vorurteilen noch viel öfters stellen. Und ich bewundere es, mit welcher Ruhe und Ausdauer sie damit umgehen.
Ja, Plastische und Ästhetische Chirurgie mag für viele abschreckend klingen. Und ja, auch ich hatte meine Vorbehalte. Und nein, ich habe auch heute kein Bedürfnis nach einem Eingriff. Aber wäre es so schlimm, wenn mir danach wäre? Wäre es dann weniger Selbstliebe, wenn ich mich für eine Behandlung entscheiden würde? Weil mein Leidensdruck vielleicht seit Jahren einfach zu gross ist? Weil es mein Leben zwar nicht komplett verändern, aber mein Körpergefühl verbessern würde? Würde man mich dafür verurteilen, nur weil ich mir für meinen Selbstwert etwas Gutes tun würde?
Jeder redet von Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Und doch verurteilen wir ohne Hintergrundwissen die, die einen anderen Weg gehen. Die, die sich für einen Eingriff im gesunden Mass entschieden haben – egal ob Brustvergrösserung, Lippenmodellage oder Schamlippenkorrektur. Denn für das gesunde Mass schauen solide und seriöse Plastische Chirurgen: Sie nehmen Menschen wertungsfrei auf, hören ihre Bedürfnisse an und versuchen ihre Wünsche mit einer individuellen und realistischen Umsetzung zu erfüllen. Ohne Vorurteile - sondern mit Offenheit und gesundem Menschenverstand. Und das kann ich ohne Wenn und Aber vertreten.