DVOM: 150 JAHRE OSTEOPATHIE: WO KOMMEN WIR HER UND WO GEHEN WIR HIN?
Dieses Jahres kann die Osteopathie ein besonderes Jubiläum feiern. Im Juni begeht sie ihren 150. Geburtstag. Legt man eine Generationenspanne von 30 Jahren zugrunde, so steht dieses Jahr der Wechsel von der 5. zur 6. Generation von Osteopathen an. Und auch in Deutschland ist, seit den Anfängen in den 80-ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, bereits die zweite Generation von Osteopathen an der medizinischen Versorgung der Bevölkerung beteiligt. War die Osteopathie bei uns zunächst noch eine Randerscheinung in der Medizin, so ist sie heute doch in ihrer Mitte angekommen. Viele Millionen Bundesbürger nutzen das Angebot dieser Patienten-zentrierten Form der Medizin – und jährlich werden es mehr.
Anlässlich eines Jubiläums ist es üblich den Blick zurück in die Vergangenheit zu richten und sich der Anfänge der Osteopathie bewusst zu sein, mindestens ebenso wichtig ist es aber, den Blick nach vorne zu richten und sich die Frage zu stellen wo wollen wir hin.Eine Antwort auf diese Frage kommt einem dabei sofort in den Sinn: Die Osteopathie muss endlich ein eigenständiger medizinischer Beruf, mit einer klar strukturierten Ausbildung und einem Berufsgesetz, werden. Und noch eine Antwort ist ebenso klar: Es sind mit den Jahren nicht nur 5 Generationen von Osteopathen entstanden, sondern auch die Medizin als solches hat sich weiterentwickelt und ist nicht mehr dieselbe, wie zu A.T. Still's Tagen. In der Konsequenz bedeutet dies aber auch, dass die Osteopathie der Zukunft nicht an überholtem Wissen und falschen Paradigma festhalten darf, sondern vielmehr ihre Konzepte in einem wissenschaftsorientierten Diskurs formulieren muss, wenn sie nicht in die Kategorie der Pseudomedizin eingeordnet werden möchte.