Ein Schnack übers Reisen und Arbeiten oder beides zusammen

Ein Schnack übers Reisen und Arbeiten oder beides zusammen

Ich hab es nicht so mit gefühlten Wahrheiten. Messen, wiegen, zählen ist mir lieber. Deshalb bin ich wahrscheinlich auch Sachverständiger für Maschinenbewertung geworden. Und ich bin mir ziemlich sicher, meine Kunden möchten auch nicht so gerne, dass ich mich aufs Gefühl verlasse, wenn ich Maschinenwerte in meine Gutachten schreibe. Nachprüfbar und nachvollziehbar, wobei das berühmte Erfahrungswissen auf gar keinen Fall fehlen darf.

Wie komme ich darauf?

Unseren letzten Newsletter habe ich gefühlt vor zwei Wochen geschrieben -  der Blick in den Kalender jedoch beweist, dass seit dem fast zwei Monate vergangen sind.

Neben einem kleinen, wunderbaren Wanderurlaub im herbstlichen Schwarzwald war ich viel auf „Dienstreisen“. Neben Köln, Konstanz und Basel ging es einige Male nach Nürnberg, da wir dort ein neues Büro haben. In Hamburg agieren wir künftig von Blankenese aus – Elbblick statt Alsterblick. Bei der Bafin verfolgen wir die Vorbereitungen zur nunmehr 8. MaRisk, denn dort wird es um mobile Sicherheiten gehen. Verspricht viel Arbeit für uns – wir werden berichten!

Konstanz wunderschön, wo ich kürzlich gearbeitet habe.

In diesem Zusammenhang ist mir gerade erst wieder klar geworden, dass selbst ein so beständiger Beruf wie der eines Sachverständigen sich ziemlich drastisch verändern kann. Haben wir vor einigen Jahren noch hunderte Seiten Gutachten gebunden, so bauen wir heute Apps und Daten-Schnittstellen oder erstellen CSV-Dateien.

So sind wir allerdings heute auch – Dank neuer Technologien - viel effizienter geworden. Freut unsere Kunden, denn so sparen sie Zeit und Geld.

Der Kern meiner Arbeit jedoch bleibt der Besuch vor Ort. Da knüpfe ich wieder an mein Eingangsstatement an, denn ohne die Fakten vor Ort festgestellt zu haben, kann man kein Gutachten erstatten.

 Einen neuen Betrieb zu besuchen ist aber auch immer eine spannende Angelegenheit: Immer treffe ich auf neue Herausforderungen, neue Produktionsverfahren und – vor allem – neue Menschen, mit denen ich „schnacken“ kann, und zwar über ihren Job.

Üblicherweise beginnen wir mit einem Rundgang durch den ganzen Betrieb, für den Überblick.

Ich folge gerne dem Weg der Produkte durch den Betrieb, das heißt, wir fangen bei der Anlieferung von Rohmaterial an und folgen dann dem Produktionsfluss.

So erkenne ich am Besten erste Spezialitäten und Standardfragen lassen sich gleich vor Ort klären.

Dann schauen wir uns vorbereitete Einzelfälle an: besonders wertvolle Anlagen, besonders alte Anlagen und natürlich - so vorhanden - die selbst erstellten Maschinen und Anlagen.

Insbesondere Teststände und selbstgebaute Montageanlagen sind knifflig zu bewerten. Hier muss man mit den Spezialisten vor Ort diskutieren um zu validen Bewertungen zu gelangen. Diese Gespräche sind mir aber jedes Mal aufs Neue ein besonders großes Vergnügen und – ich erlebe das zumindest – den Spezialisten vor Ort ebenso. Immerhin steckt in solchen Maschinen eine gehörige Portion Tüftelei, Know-How, Erfindergeist und – zu Recht – Stolz.

Wenn man die Einzelfragen geklärt hat, geht man noch einmal langsam durch die Hallen, haben wir die Peripherie komplett? Also Elektrik, Druckluft, Gase, Versorgungsrohrleitungen? Alle Lampen? Raumklimaanlagen für die EDV? Und so weiter und so fort. Und natürlich die Verwaltung nicht vergessen – Kleinvieh macht auch Mist, Schreibtische kosten auch Geld und interessante Ansprechpartner gibt es dort allemal.

Und ganz zum Schluss die Frage – was ist auf dem Gelände verteilt? Haben wir da noch etwas nicht gesehen? 

Falls Sie also auch so gern über das schnacken, was Sie in ihrem Job so tun, so rufen Sie mich an.

Ich jedenfalls freue mich, dass Sie mir heute dabei zugehört haben, ende jedoch nicht ohne Ihnen mein

Fundstück des Monats

gezeigt zu haben:

Ein Entasterkopf

Habe ich diesmal tatsächlich mitten im Schwarzwald, also wirklich mitten im Wald gefunden, und zwar bei Hinterzarten, auf dem Weg zum Feldberg, dem höchsten Berg des Schwarzwaldes.

Es handelt sich um einen Entasterkopf, der an Traktoren angehängt wird. Vorne kommt der Baum rein mitsamt seiner Äste und hinten kommt der der blanke Stamm raus. (Hier gibt es ein prima Youtube-Video dazu).

Viele Grüße und bis zum nächsten Schnack,

Ihr und Euer Philip Merker


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