Entscheidungsfreiheit, Eigenständigkeit und Eigenverantwortung

Entscheidungsfreiheit, Eigenständigkeit und Eigenverantwortung

Diese drei Begriffe haben uns als Forschungsfelder und Förderziele fasziniert. Sie repräsentieren unsere persönliche Haltung im Umgang mit unserem eigenen Leben, dem Leben unserer Mitmenschen und den uns umgebenden und uns gegebenen Ressourcen. Allein die Suche nach Antworten auf die Frage nach Definitionen dieser Begriffe führen jeden Menschen tief in sein eigenes Wesen hinein.

Sicher sind wir nicht unbegrenzt im Erreichen solcher Zielvorstellungen und solcher Werte, sondern wir sollten vor Beginn einer inneren Diskussion anerkennen, dass wir in diesem endlichen Leben immer von einer höheren Macht und von außen gesetzten Grenzen abhängig sind. (vgl. Ruth Cohns themenzentrierte Interaktion) Dennoch stellen wir uns als Aktiv Institut die bewegenden Fragen: Wie können wir das größtmögliche Maß an Entscheidungsfreiheit für jeden einzelnen Menschen auf physiologische und sozial verträgliche Weise erreichen? Ist es ein äußerer oder ein innerer Vorgang?

Unsere Antwort ist die absichtsvolle Verteidigung der Entscheidungsfreiheit durch die Erforschung der Phänomene Eigenständigkeit und Eigenverantwortung.

Es ist unerlässlich die Eigenständigkeit und das Ziel der Eigenverantwortung auf den verschiedenen Ebenen unseres Zusammenlebens und auch in jedem Individuum zu verankern. Verlieren wir diese Phänomene aus unserem Bewusstsein so würden wir Argumentationen wie der des Club of Rome plötzlich hilflos gegenüber stehen. Dieser formulierte bereits in den 70er Jahren die Prämisse, dass es unabdinglich notwendig sei die Gesamtzahl der Menschen zu begrenzen oder sogar zu reduzieren. In der aktuellen Klimadebatte werden diese und ähnliche menschenfeindliche Forderungen erneut angefeuert. Mit einem solchen Postulat setzt man alle folgenden Denk- und Lösungsmodelle bereits einer unerlaubten Begrenzung aus, die nicht mehr den Wert des Menschen an erste Stelle setzt, sondern ihn entweder als leistungsfähig anerkennt oder aus ökonomischer Sicht eher begrenzt wertvoll herabmindert. An dieser Stelle wollen wir uns als Institut nicht auf Debatten über den größtmöglichen Wert des Menschen einlassen, sondern davon ausgehen, dass in jedem Menschen ein zu entwickelndes Potenzial schlummert. Dieses ist der wichtigste Schatz, den es durch menschliche Unternehmungen zu bergen gilt.

Es ist unbestritten, dass diese Absicht auf den verschiedensten Ebenen zu verfolgen ist, von denen sich nur einige Ausschnitte in unserem Einflussbereich befinden. Damit sprechen wir die Mikroebene als das Individuum, die Mesoebene also die Begegnung von Individuen und die Makroebene also Staaten und Bündnisse und die Menschheit als Ganzes an.

Die Bewusstmachung der persönlichen inneren Änderungsbereitschaft und die Überwindung von Angst sind zwei Kernkompetenzen die dabei unabdinglich sind. Dies betrifft sowohl jeden persönlich, als in besonderem Maße auch Organisationen, die - wie in Deutschland in einem korporatistischen Staatswesen - leider allzu oft den Selbsterhalt über die Erfüllung ihrer Aufgaben zu stellen scheinen. Dies wird besonders am Verhalten von Kostenträgern im Gesundheitswesen deutlich. Ein so organisiertes System wird schon aus Gründen der eigenen Strukturen Probleme damit haben einen aktiveren Patienten oder gar einen gesundheitsbewussten Bürger hervorzubringen. Wir dürfen nicht bei einer "weg von unangenehmen Phänomenen"- Mentalität verbleiben.

Als Institut sind wir uns bewusst, dass nur Bruchteile der Bevölkerung die notwendigen Informationen über die Funktionsweisen und Mechanismen und Geldflüsse des deutschen Gesundheitswesens kennen und verstehen und wir gehen weiter davon aus, dass sogar einige der professionell politischen Akteure und ökonomischen Entscheider in Unkenntnis oder mit negativen Absichten handeln. Daher haben wir uns entschlossen auf einer sehr praktischen Ebene auf gute Ziele hin zu arbeiten, aber auch auf den Wegen der Publikation anspruchsvollen Lesern mögliche Änderungsprozesse vorzuschlagen. Da wir die Forschung und die Selektion und Sammlung von Forschungsergebnissen von durch ökonomische Interessen und Menschenbilder geprägt und von Denkschulen gefärbt erkennen, beanspruchen wir für uns als ein holistisch forschendes Institut eine Akzeptanz unserer logischen Schlüsse, so wie wir auch das evidenzbasierte Forschen und das Folgern der Reduktionisten akzeptieren.

Den Lesern, die sich im vorliegenden Text vielleicht unsicher fühlen, seien zum Beispiel der Kosmos von Alexander von Humboldt oder Autobiographische Schriften unserer frühen Medizinpioniere empfohlen. Um nicht in den Verdacht eines rückwärts gerichteten Denkens zu geraten, werden wir in unseren Veröffentlichungen besonders auch die Phänomene beleuchten, die sich aus dem Zusammenspiel von Gesundheit und Technik im Bezug auf die Eigenständigkeit die Eigenverantwortung, die Entscheidungsfreiheit und das Urteilsvermögen der Versorger und der Leistungsempfänger im medizinischen und im gesundheitswissenschaftlichen Kontext ergeben. Wir werden also auf unsere eigene Weise Aussagen zu einer Technik-Folgen-Abschätzung formulieren.

Wir gehen davon aus, dass der nächste Paradigmenwechsel in der Gesundheit des Menschen uns zur Akzeptanz der Natur als planvolle Organisation zur Erhaltung und Förderung der Erfüllung des menschlichen Lebenszweckes führen wird.

"So führt den wißbegierigen Beobachter jede Classe von Erscheinungen zu einer anderen durch welche sie begründet wird oder die von ihr abhängt." (A. von HUMBOLDT 1845 Kosmos 1, zitiert aus Nachdruck der Eichborn AG 2004, S.4)

Als einen ersten Schritt in diesem Wandel empfehlen wir, sich alles Gute um sich herum bewusst zu machen und dem Gefühl von Dankbarkeit Raum zu geben.

Wir freuen uns über die Rückmeldungen unserer Leserschaft.

Gründungsteam des Aktiv Instituts

Thomas, Christa, Katharina, Michel, Elyssa

 

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