Erfolgreiche Unternehmensnachfolge durch das Agglomeration Modell

Erfolgreiche Unternehmensnachfolge durch das Agglomeration Modell

Einen Unternehmensnachfolger zu finden ist für viele Unternehmer ein wichtiges Thema, gerade wenn Sie bereits Mitte 50 sind. In Deutschland finden sich immer weniger Nachfolge und geeignete Kandidaten. Als Gründe werden verschiedene Aspekte aufgeführt (bit.ly/BVMW-Nachfolge).

Studien schätzen, das ca. 600.000 Unternehmen schließen müssen, weil sie keinen Nachfolger finden, was ca. 5 Millionen Beschäftigte betreffen wird. Das zeigt die Dringlichkeit der Situation.

Um den richtigen Nachfolger zu finden müssen zum Teil verschiedene Bedingungen erfüllt sein. Zum einen muss der Nachfolger persönlich sowie fachlich in der Lage sein eine Firma zu führen. Zum anderen benötigt er Kapital oder eine Finanzierung, um die Transaktion vornehmen zu können, was nicht jede Person darstellen kann. Letzteres schränkt eben die Auswahl der persönlich und fachlich geeigneten Kandidaten nicht unerheblich ein.

Spannend wird es, wenn man beide Bedingungen voneinander entkoppelt. Es hilft einem geeigneten Nachfolger, sozusagen das Kapital in anderer Form mitzubringen und doch in einem operativ eigenständigen Unternehmen als Geschäftsführer erfolgreich tätig zu sein. Das Modell nennt sich Agglomeration und funktioniert so, dass eine börsengelistete Company das Kapital zur Verfügung stellt und der bisherige Unternehmer im Gegenzug Aktien erhält, die er teilweise/komplett sofort/ später veräußern kann, wenn er mag bzw. das Geld benötigt. Diese Company fokussiert sich auf kleine und mittlere Unternehmen und platziert das Kapital gezielt in diesem Sektor, der für die „großen Kapitalgesellschaften“ (wie z.B. Private Equity) nicht attraktiv sind. Dadurch dass mehrere mittelständische Unternehmen im Rahmen dieser Company agieren, entsteht eine Agglomeration, wonach das Modell benannt ist.

Es wird bewusst darauf verzichtet, Synergien unter den Unternehmen zu erzwingen, nimmt sie aber mit, wenn es aus Sicht der jeweiligen Geschäftsführer Sinn macht. Die Geschäftsführer der Unternehmen agieren operativ eigenständig, nehmen die Vorteile der größeren Firma mit, gehören dem übergreifenden Board an und haben Veto Recht gegenüber neuen Unternehmen, die aufgenommen werden sollen/ können.

Allein die Größe des neuen Unternehmensverbundes hat Vorteile für die eigene Firma, denn man kann z.B. an Ausschreibungen teilnehmen, die einem bisher aufgrund nicht vorhandener Mindestgrößen (z.B. eigener Umsatz oder Ausschreibungsvolumen im Vergleich zum eigenen Umsatz usw.) verweht blieben. Zudem hat man Zugang zu anderen Formen und Größen von Wachstumskapital z.B. für Investitionen, weil man nun den Weg zur Börse als Kapitalquelle hat, der einem vorher nicht zur Verfügung stand. Darüber hinaus gibt einem das breitere Unternehmensportfolio mehr Sicherheit, weil man in manchen Jahren auch vom Wachstum der anderen Partner profitieren kann.

Das gibt dem Unternehmen und seinen Beschäftigten eine bessere Zukunftsaussicht, bessere Rahmenbedingungen und eine attraktive Grundlage, auf der sie sich erfolgreich entfalten können. Vor allem findet man auf diesem Weg geeignete Nachfolger, die das Kapital persönlich nicht aufbringen können oder möchten, aber einen erfolgreichen Geschäftsführer darstellen. Zudem erhält der Verkäufer einen attraktiven Preis für sein Unternehmen, für das es möglicherweise aufgrund der Größe keinen Markt gibt/ gab, weil es für viele Kapitalgeber bzw. Investoren zu uninteressant ist. Das Agglomeration Modell eröffnet neue Möglichkeiten für Verkäufer sowie Nachfolger und stellt somit eine zusätzliche Lösung für das Nachfolgeproblem zur Verfügung. 

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Hans-Peter Neeb


Hans-Peter Neeb; Investorennetzwerk; about.me/hpn; hpneeb@web.de; +4915170066769


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