"Essen hat hier mit Nahrungsaufnahme nichts mehr zu tun, es geht um ein Social Statement."​ Meine Top 3 Learnings der Woche - 22.02.

"Essen hat hier mit Nahrungsaufnahme nichts mehr zu tun, es geht um ein Social Statement." Meine Top 3 Learnings der Woche - 22.02.

Als Strategieberater kann man permanent über die beste Lösung der kniffligsten Probleme nachdenken, führt spannende Gespräche und macht inspirierende Erfahrungen. Die Ambition von BrandTrust ist es eben diese Probleme aus einem anderen Blickwinkel, dem der Marke, zu betrachten und damit seinen Kunden völlig neue Perspektiven und Geschäftschancen zu eröffnen. Hier berichte ich wöchentlich darüber, was mir passiert ist und was ich dabei gelernt habe, um meine Leser und Follower an dieser Erlebnisdichte teilhaben zu lassen.

1. Das Geheimnis der Bowls

Mit Millenials Essen zu gehen ist immer spannend. Essen hat hier mit Nahrungsaufnahme nichts mehr zu tun, es geht um ein Social Statement, sich selbst, der Begleitung und der Community gegenüber, mit der das Mahl via Smartphone geteilt wird. Aufgrund sehr bewusst gelebter Vorlieben für Zutaten und sonstige Bestandteile, kann auch wegen diverser, gut gepflegter Allergien und Essensphilosophien nicht mehr einfach bestellt werden, was auf der Karte steht. Es wird aussortiert, neu kombiniert und selektiert. Das war für mich auch die Erklärung der plötzlich überall auftauchenden Bowls. Da gibt es ein paar Basic-Bowls, die dann mit diversen, frei wählbaren Zutaten upgegraded werden können. Das Besondere dabei: Alles wird fein säuberlich getrennt voneinander serviert. So weiß man, was drin ist, was man in letzter Minute doch noch aussortierten will oder was einem optisch nicht gefällt und man kann es genauso mischen, wie man möchte. Die Zeiten des guten alten gemischten Salates scheinen endgültig vorbei zu sein.

2. Die Krux mit der Unentschiedenheit

Diese Woche war ein energiereiches Abendessen mit einem Kunden und lieben Freund aus der Modebranche. Schwierige Zeiten für die Branche. Der heiße Sommer hat wiederholt einige wacklige Marken wie Gerry Weber, K&L Ruppert & Co weggespült, die Digitalisierung setzt den etablierten Verkaufssystemen zu und die Vertikalisierung mit ihrer systematischen Entwertung von Leistung und Wertschätzung trägt ihr Übriges dazu bei. Diese tektonischen Verschiebungen verlangen von den Modemanagern einiges ab. Neue Chancen nutzen und sich gleichzeitig von alten Überzeugungen lösen. Neue Erfolgsmodelle etablieren und alte Zöpfe abschneiden. In unserem Gespräch habe ich dazu eines gelernt. Zwischen all der Unsicherheit, dem Zerren um die beste Lösung und dem Hoffen und Bangen darf eines nicht passieren: Unentschiedenheit. Das ist Gift in diesen Zeiten der dramatischen Veränderung. Die Lust zu gestalten und klare Entscheidungen zu treffen, oft nur auf Sicht, ist das, was Mitarbeiter, Partner und Kunden von Topmanagern erwarten dürfen. Marken sind ausgedrückter Wille und Wille fasziniert gerade in diesen Zeiten.

3. Woran man gute Berater erkennt Teil 2

Berater leben vom gesprochenen Wort. Von umfassend analysierten Situationen, die in bestechend klaren Gedanken gekleidet in präzisen Worten mit der richtigen Temperatur zur richtigen Zeit mit der perfekten Dosis geäußert werden und dadurch ihre Wirkung entfalten können. Maximale Verdichtung und Präzisierung von komplexen und manchmal sehr komplizierten Zusammenhängen ist die Profession der Top-Berater. Die wirklich guten Berater stechen aber auch durch eine andere Eigenschaft hervor. Die Kunst zu wissen, was man nicht sagen will: Oftmals hat das, was man nicht sagt die noch größere Wirkung auf das, was man verändern will.

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen