Euer Aktionsplan: Zehn konkrete Maßnahmen - Einfach und direkt umsetzbar.

Euer Aktionsplan: Zehn konkrete Maßnahmen - Einfach und direkt umsetzbar.

Liebe Kriegsbewusst-Community,

ich hoffe, ihr hattet eine friedliche Woche und Euch geht’s gut.

Ich war diese Woche in Helsinki auf einer der größten Konferenzen für Startups und auch dort ist die geopolitische Lage spürbar: In der Willkommensrede des finnischen Präsidenten, Alexander Stubb, genauso wie in der Präsenz des neuen NATO Innovation Funds (NIF) als Partner der Konferenz wurde mir wieder einmal klar, dass wir in Deutschland uns einfach immer noch sehr schwer tun, Dinge einfach klar zu benennen. Insbesondere, wenn es um einen drohenden Krieg geht. Das fällt einem eben genau dann auf, wenn man mal außerhalb des Landes unterwegs ist…

Bedrohungslage

Genau diese geopolitischen Spannungen nehmen weiter zu, da sowohl die USA unter (Noch) Präsident Joe Biden als auch Russland bedeutende Schritte im Ukraine-Krieg unternehmen. Mit der Lieferung von Atacms-Raketen hat Biden eine entscheidende rote Linie überschritten, während Russland durch massive Luftangriffe und die erstmalige Abfeuerung einer Interkontinentalrakete Druck aufbaut. Diese Eskalation wird als Vorbereitung auf mögliche Verhandlungen mit einem erneut amtierenden US-Präsidenten Donald Trump gesehen, da Russland seine Position für Gespräche stärken will. Moskau hat zudem seine Atomdoktrin angepasst, um dem Westen eine klare Drohung zu signalisieren, wobei Experten betonen, dass es nicht um einen Dritten Weltkrieg, sondern um psychologische Abschreckung geht. Der Schlüssel für die Ukraine liegt nun darin, russische Durchbrüche im Osten zu verhindern, um eine Diktierung der Bedingungen durch Moskau zu vermeiden. Aus meiner Sicht bedeutet das vor allem, dass die nächsten drei Monate eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges geben werden und auch bzgl. unserer persönlichen Bedrohungslage hier in Deutschland.


Russlands Präsident Putin droht mit dem Einsatz von Atomwaffen

Die Spannungen nehmen zu, wir alle spüren die Unsicherheit. Doch Unsicherheit muss nicht in Ohnmacht münden. Mit konkreten Maßnahmen können wir die Kontrolle zurückgewinnen und uns und unsere Familien gezielt vorbereiten. Heute möchte ich deshalb nicht nur zehn aktive Schritte zeigen, die man sofort umsetzen kann. Neben den angehängten Links werde ich in den nächsten Wochen zu den zehn Maßnahmen auch meine Erfahrungen teilen. Einige habe ich schon gemacht, bei Anderen nehme ich Euch mit. Freue mich aber immer auch über Eure Erfahrungen, die ihr entweder im Podcast oder auch hier im Newsletter teilen könnt. Mittlerweile sind wir über 900 Menschen in der Kriegsbewusst-Community. Zurück zur Liste.


Zehn konkrete Maßnahmen - Einfach und direkt umsetzbar

1. Erste-Hilfe-Kurs auffrischen oder absolvieren

Ein Erste-Hilfe-Kurs ist der wichtigste Einstieg. Beim Deutschen Roten Kreuz oder der Johanniter-Unfall-Hilfe könnt ihr Euch anmelden.

👉 Link: Erste-Hilfe-Kurs beim DRK (hier für alle Berliner)


2. Engagement beim DRK oder einer anderen Hilfsorganisation

Um gleich beim Thema zu bleiben: Erkundigt Euch in Eurem Kreis beim Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) über mögliche Engagements. Wer für sich einfach nicht vorstellen kann, Teil der militärischen Verteidigung zu sein, kann sich in zivilen Organisationen wie dem DRK engagieren. Auch bei Organisationen wie den Maltesern oder dem THW lernt man nicht nur praktische Fähigkeiten, sondern kann wichtige Kontakte knüpfen.

👉 Link: Freiwilligenarbeit beim DRK


3. Notfallrucksack packen und -vorräte zusammenstellen

Ob ihr direkt mit dem Packen beginnt, oder vor allem erstmal recherchiert (siehe Links), welche Dinge ihr in einen Notfallrucksack packen solltet und welche Vorräte ihr zu Hause haben solltet, bleibt Euch überlassen. Aber wie in der Pandemievorbereitung ist ab einem gewissen Zeitpunkt, wenn es alle tun, mit einem Preisanstieg zu rechnen. Meine Empfehlung deshalb: Die Liste der Notfallvorsorge durchgehen und den Grundbestand auffüllen. Auch die wichtigsten Utensilien für den Rucksack: Wasser, haltbare Lebensmittel, Taschenlampe, Erste-Hilfe-Set und wichtige Dokumente können schon mal “testgepackt” werden. Das tut nicht weh und gibt Euch vor allem eines, Klarheit und eine Ruhe für den Fall, dass ihr Rucksack und Vorräte wirklich benötigt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat hier eine persönliche Checkliste erstellt.

👉 Checkliste: BBK Notfallvorsorge


4. Sich über Engagements bei der Bundeswehr informieren

Die Bundeswehr bietet mehr als Soldatentätigkeiten. Es gibt Ausbildungen in Logistik, Katastrophenmanagement und medizinischer Vorsorge. Falls es für Euch in Frage kommt, Teil der militärischen Verteidigung zu werden, informiert Euch auf den Websiten der Bundeswehr. Egal ob als aktiver Soldat, als Reservist oder auch nur mit einer einzelnen Wehrübung. Es gibt zahlreiche Wege und Optionen. Wie immer geht es vor allem darum, sich zunächst erst einmal damit auseinanderzusetzen und Vorurteile abzubauen. Mittlerweile gibt es neben den Websites auch noch die neuen Karrierecenter der Bundeswehr. Ja, das klingt noch gewöhnungsbedürftig. Aber die Streitkräfte werden wieder Teil der Gesellschaft

👉 Link: Karriere bei der Bundeswehr

👉 Link: Teil der Reserve


5. Krisenkommunikation planen

Erstellt eine Liste von Notfallkontakten, definiert Treffpunkte und überlegt Euch alternative Kommunikationswege wie Funkgeräte. Was passierte in der Ukraine? (mehr dazu im Buch) Um während eines Konflikts in Kontakt zu bleiben, haben Familien Kommunikationsstrategien entwickelt – einschließlich der Nutzung von Kurzwellenradios, verschlüsselten Messaging-Apps und der Festlegung von regelmäßigen Check-in-Zeiten. Menschen haben sich bemüht, zuverlässige Informationsquellen zu finden und Fake News zu vermeiden. Dazu gehört das Verfolgen offizieller Regierungsansagen und das Nutzen vertrauenswürdiger Nachrichtenquellen, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Informationsbeschaffung, die Aufnahme der Bedrohungslage, basierend auf einer ist deshalb essenziell. Der Anschluss an Informationsnetzwerke folglich auch. 👉 Empfehlung: Vereinbare Kommunikationsmethoden mit Familie und Freunden, einschließlich alternativer Kontaktmöglichkeiten wie Funkgeräten.


Die Notwendigkeit der Vorbereitung

6. Ein Netzwerk in Deiner Nachbarschaft aufbauen

Tausche dich mit Nachbarn zur Bedrohungslage und zu möglichen Vorbereitungsszenarien aus. Lokale Gruppen oder Nachbarschafts-Apps wie nebenan.de können hier hilfreich sein. 👉 Link: nebenan.de


7. Stressbewältigung und mentale Resilienz stärken

Kurse in Stressmanagement oder Achtsamkeit helfen, in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben. Apps wie „Headspace“ und “Calm” können eine gute Unterstützung sein. Diese kosten zwischen 10 und 20€ pro Monat, lohnen sich aber wirklich und helfen zur allgemeinen Stressbewältigung. Eine kostenlose Empfehlung ist die App von INSIGHT TIMER. Ab Januar 2025 werden wir mit Kriegsbewusst eine kostenlose Version zur Stressbewältigung launchen. Diese wird Teil eines Gesamtpaketes, welches für Kriegsbewusstsein und -vorbereitung die wichtigsten praktischen Maßnahmen und den Aufbau der mentalen Widerstandsfähigkeit beinhalten. In einem sechswöchigen Kurs erhalten die ersten 100 Teilnehmenden das Programm kostenlos. Meldet Euch direkt bei mir (nico@kriegsbewusst.de), wenn ihr Teil des ab Januar beginnenden Programmes dabei sein wollt.

👉 Link: Headspace App, Calm App Insight Timer


8. Vorbereitungskurse für Selbstverteidigung

Erhöht Euer Selbstbewusstsein durch Selbstverteidigungskurse. Viele Vereine und Studios bieten einfache Einsteigerkurse an. Jeglicher Aufbau der körperlichen Leistungsfähigkeit hilft. Ich gehe circa 100km pro Monat entspannt Laufen. Das hilft mir nicht nur körperlich fit zu bleiben, sondern ist auch mental ein guter Ausgleich. Als Beispiel für einen Verteidigungskurs habe ich Euch mal einen Link zu einer Website angehängt. Gibt es aber in jeder Stadt. Bzw. wenn es so etwas nicht gibt, sprecht in Euren regionalen Netzwerken (Nachbarschaft, Regionennetzwerk) wie ihr das organisieren könnt.

👉 Link: Selbstverteidigungskurse bei Krav Maga


9. Informationen zu Schutzräumen auch in Deutschland einholen

Schutzräume können im Ernstfall lebensrettend sein, besonders bei Raketenangriffen, die in Deutschland unwahrscheinlich sind, jedoch die einzige direkte Bedrohung. Gerade, wenn wir an Putins Drohgebärden aus dieser Woche denken. In Deutschland gibt es zwar keine flächendeckende Schutzraum-Infrastruktur, aber es existieren Alternativen.

👉 BBK Informationen zu Schutzräumen: BBK Schutzräume

👉 Lokale Behörden: Kontaktiert Eure Stadtverwaltung für verfügbare Notunterkünfte.

👉 NINA Warn-App: Erhalten Sie Warnungen und Hinweise zu Schutzmöglichkeiten. NINA App

Tiefgaragen, stabile Kellerräume oder Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg könnten in Eurer Region verfügbar sein. Informiert Euch einfach mal, wo sich solche Orte befinden.


10. Teilnahme an einem Krisenvorsorge-Workshop

Workshops zu Katastrophenmanagement oder Selbstschutz werden in vielen Städten angeboten. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder Organisationen wie dem BBK.

👉 Link: Workshops beim BBK


Diese Maßnahmen sind ein Auszug an konkreten Schritten, die jeder von uns direkt umsetzen kann. Sie helfen uns, vorbereitet zu sein und die Kontrolle über unsere Sicherheit zurückzugewinnen. Im Gesamtprozess, und das möchte ich hervorheben, sind sie der zweite Schritt. Im ersten Schritt gilt es das eigene Bewusstsein für die Bedrohungslage und die eigene Rolle in einem drohenden Krieg für sich zu reflektieren. Bleiben oder gehen, zivil oder militärische Unterstützung, in der Gemeinschaft einbringen oder nicht…


Und los: Eine Maßnahme in der nächsten Woche in Angriff nehmen

Sucht Euch eine Maßnahme aus. Und organisiert die Umsetzung in der nächsten Woche. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Und schreibt mir, wie es war. Oder teilt das bei LinkedIn oder Facebook und kopiert @Kriegsbewusst in Euren Post.

In der nächsten Woche machen wir einen Newsletter mit dem Fokus auf die Berechnung des aktuellen persönlichen Bedrohungsgrades. Einige Leser*innen haben mich da auf einen Rechenfehler hingewiesen, den wir nun behoben haben. Mehr nächste Woche und dann berechnen wir das gemeinsam hier an dieser Stelle. Für heute komme ich hier erstmal zum Ende. Viel Erfolg bei der Umsetzung Eurer Maßnahme in der nächsten Woche.

Liebe Grüße, Nico


Die kompakte Anleitung zur Klarheit. Schritt für Schritt.


Nico Gramenz 🇪🇺 6 Punkte habe ich schon geplant bzw. gemacht den Rest gehe ich Stück für Stück an💪

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