Exit - so machen wir das Beste aus der Situation!

Keiner spricht gerne darüber, teilweise wird das Thema in der Öffentlichkeitsarbeit eher tabuisiert, dennoch passiert es: Mitarbeitende verlassen das Unternehmen! 

Erste Impulse im Personalmanagement, wenn die Verantwortlichen im Unternehmen davon in Kenntnis gesetzt werden, sind meistens:  

• „Verdammt, jetzt müssen wir schnellstmöglich nachbesetzen!“  
• „Warum verlässt der oder die Mitarbeitende das Unternehmen?“  
• „Wie können wir dies zukünftig verhindern?“ 

Alles logische und richtige Handlungsableitungen, doch wie oft fragen Sie sich, wie können wir den Exit unseres Mitarbeitenden adäquat begleiten? 

Machen Sie sich bewusst:  

• Austritte von Mitarbeitenden gehören zum Unternehmensalltag.  
• Ihre Führungskräfte nehmen eine zentrale Rolle innerhalb des Prozesses ein.  
• Der erfolgreiche Umgang mit dieser Situation benötigt ein professionelles Trennungsmanagement. Dies beugt Unsicherheiten, Konflikten und Stress für alle beteiligten Akteure vor. 

Definitorisch „umfasst Trennungsmanagement alle betrieblichen Maßnahmen zur Handhabung von Personalbestandsreduktionen“ (Marr/Steiner 2003, S. 34). Die Implementierung eines zielführenden Trennungsmanagements geht jedoch weit über die Entwicklung und Steuerung von Maßnahmen hinaus. Die Schaffung einer positiven „Trennungskultur“ als Grundlage für Fairness und Professionalität bei Veränderungen im Unternehmen bietet Chancen, auch in emotional besonders herausfordernden Situationen einvernehmliche Lösungen für alle Beteiligten zu finden. 

Es ist keine Überraschung, dass auch Mitarbeitende uns als Unternehmen in den vergangenen 17 Jahren (gegründet 2006 als VIP-Training -Variable Individuelle Prävention GmbH) verlassen haben.  

Trennungen sind immer für alle Akteure schmerzhaft und emotional herausfordernd, worüber sich insbesondere verantwortliche Führungskräfte bewusst sein müssen:  

• Der Verlust des Arbeitsplatzes zählt für Betroffene zu den Critical Life Events, verbunden mit existenziellen Sorgen und Ängsten 
• Personalanpassungen beeinflussen immer die öffentliche Wahrnehmung eines Unternehmens 
• Verlassen Kompetenzträger das Unternehmen, drohen Erfahrungs- und Wissensverlust 

Die Lösung dieser Herausforderungen liegt in einer reflektierten Vorbereitung und Begleitung des Trennungsprozesses unter Berücksichtigung unternehmensspezifischen Dynamiken. 

Aktuell setzen wir folgende Schwerpunkte in unserem Trennungsmanagement: 

• Formale Begleitung und Unterstützung von Mitarbeitenden ab Bekanntwerden der bevorstehenden Trennung durch regelmäßigen Dialog mit der Führungskraft  
• Guidelines für Führungskräfte zur strukturierten Vorbereitung und Durchführung von Trennungsgesprächen (inhaltlich, methodisch, kommunikativ) 
• Möglichkeit des internen Sparrings mit erfahrenen Führungskräften 
• Durchführung von Trennungsgesprächen zwischen Mitarbeitenden, Führungskraft, verantwortlichem Personalreferenten und ggf. Geschäftsführung 
• Kontinuierliche Standardisierung des Wissensmanagements und transparente Verfügbarkeit unternehmensrelevanter Inhalte 
• Empfehlungsschreiben und -gespräche mit künftigen Arbeitgebern, bei denen sich austretende Mitarbeitende bewerben 

Und bitte vergessen Sie eines nicht: Trennungen können ebenfalls mit Chancen für beide Seiten verbunden sein. Manchmal passen die aktuellen Vorstellungen von Mitarbeitenden zu Rahmenbedingungen, Entwicklungsmöglichkeiten und aktueller Lebenssituation sowie zukünftiger Lebensplanung einfach nicht zusammen – so sehr sich beide Seiten auch um einen gemeinsamen Weg bemüht haben. Wenn Mitarbeitende dann die Möglichkeit erhalten, neue Wege einzuschlagen, ist dies immer auch ein Kompliment für Sie als Unternehmen, denn Sie haben mitunter dazu beitragen, dass dieser Weg möglich geworden ist. 

An dieser Stelle schließt sich der Kreis zu effektiven Maßnahmen der Personalentwicklung und Personalbindung im Rahmen des Empolyee Life Cycle, die im systematischen Prozess dazu beitragen, Fluktuation zu reduzieren, Führung zu optimieren und Mitarbeitende entlang zukünftiger Herausforderungen des Unternehmens zu entwickeln ohne persönliche Bedürfnisse zu Veränderung außer Acht zu lassen.