Für ein „Adios, Seat“ ist es zu früh
Wayne Griffiths: Sein Ziel ist die Erhaltung beider Marken. Foto: SEAT

Für ein „Adios, Seat“ ist es zu früh

Das Gerücht ist so alt wie ein gut abgehangener Jambón Serrano: Volkswagen will die Marke Cupra so stark machen, um dann die eigentlich größere Schwestermarke Seat aufzugeben. Noch aber leben die beiden spanischen Schwestern harmonisch nebeneinander in Martorell.

Wayne Griffiths ist Chef sowohl von Seat als auch von Cupra und erwehrt sich immer wieder des hartnäckigen Gerüchts. "Das ist kein Entweder-Oder", sagte Griffiths jetzt und wies neue Spekulationen über ein Seat-Ende zurück. "Ich freue mich, dass ich beide Marken habe."

Die Fragen aber bleiben: Wie geht es langfristig mit der Marke weiter? Wie soll die Positionierung unterhalb von VW Pkw denn genau aussehen? Was passiert mit der Verbrenner-Marke Seat in Zeiten des Hochlaufs der Elektromobilität? Bleibt die Marke ein richtiger Autohersteller oder wendet sie sich eher neuen Mobilitätsformen zu?

Für Seat, deren Fahrzeuge gegenwärtig wenig Käufer finden, sind das Fragen des Überlebens. Cupra wird bei der Teileversorgung und bei der Werkebelegung bevorzugt und als „Challenger Brand“ gefeiert, während der Seat-Absatz 2022 um 40 Prozent einbrach.

Irgendwann ist also eine Entscheidung unumgänglich. Vielleicht nicht heute und nicht morgen, denn die Verbrenner könnten bei einer anhaltenden Elektro-Zurückhaltung sogar noch einmal eine Renaissance erleben. Aber wer wettet darauf, dass es Seat am 9. Mai 2030, zum 80. Geburtstag der Marke, als Autohersteller noch gibt?

Alexander Gölz

Chefredakteur und Podcast-Host @Einkaufssache

1 Jahr

Sorry, wenn ich verbessere, aber es soll wohl eher der „Jamón“ gemeint sein, werter Kollege. 😎 Ansonsten ist der Einstieg gut geschrieben. 😌

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