Für ein besseres Image muss Fleisch als Teil einer nachhaltigen Produktion gezeigt werden
Fleisch, das nachhaltiger erzeugt wird, kostet mehr Geld. Damit die Bevölkerung bereit ist, dies wertzuschätzen und sogar finanziell zu unterstützen, muss den Menschen gezeigt werden, was Fleisch für sie wertvoller und damit auch ein bisschen teurer macht.
Herzlichen Glückwunsch, wenn es der Fleischbranche gelingt, für diese Image-Werbung finanzielle Mittel aufzubringen!
Dabei wird es nicht reichen, sich mit der Bedeutung von Fleisch für die menschliche Ernährung zu beschäftigen und zu zeigen, dass es ein wichtiger Protein-Lieferant ist. Es ist notwendig, die Fleischerzeugung in den Kontext einer Produktion zu stellen, die einen Beitrag zu mehr Tierwohl und Umweltschutz leisten möchte.
Um der Bevölkerung das zu zeigen, hat das Forum Moderne Landwirtschaft eine belastbare Dialog-Infrastruktur geschaffen – sei es der ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche für den Austausch mit Politik und Gesellschaft, die AgrarScouts für die authentischen Einblicke in die Lebensmittelproduktion oder unsere Informationskanäle in Richtung Bevölkerung, über die wir im Jahr mehr als 150 Millionen Kontakte erreichen.
Als wichtiger Teil der Wertschöpfungskette ist eine „Initiative Fleisch“ herzlich eingeladen, diese Infrastruktur zu nutzen.
Dieser Kommentar ist am 04.08.2023 im "SUS – das Fachmagazin für zukunftsorientierte Schweinehaltung" erschienen.
Selbstständig
1 JahrVegan ist nie die Lösung. Eine allumfassende und ausgewogene Ernährung ist die einzige richtige Variante, Fleisch und Gemüse. Alles andere ist IMMER ein Defizit.
Passionate about food & agriculture.
1 JahrIch kann Jörg Reuter hier nur zustimmen und trag gerne eine Idee für eine bessere Kampagne bei: "Dir sind Umwelt und Klima nicht egal, aber du hast Bock auf ein Steak? Der Verband der Fleischwirtschaft e.V. (VDF) und der Deutscher Bauernverband e.V. setzen sich dafür ein trockengelegte Moorflächen wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen! Das Resultat: Mozzarella & Wasserbüffelsteaks für dich, aktiver Umweltschutz für uns alle!" Dass hier viel Geld in eine Marketing-Kampagne gesteckt werden soll um das Image von Fleisch zu verbessern zeigt, dass das Bewusstsein über den unverhältnismäßig hohen CO2-Fussabdruck der (Rind-)Fleischproduktion mittlerweile in der Bevölkerung sehr stark ist. Und das ist gut so! Was leider noch eher unbekannt ist, ist der CO2-Ausstoß trockengelegter Moorflächen. Diese trockengelegten und als Weideflächen genutzten Gebiete stoßen Unmengen an Treibhausgasen aus und bei der Haltung von Rindern auf diesen Flächen, wird aus der später in der Marketing-Kampagne dargestellten glücklichen Kuh auf der saftig grünen Wiese ein wahrhaftige CO2-Schleuder. Ach und mehr Infos zur Paludikultur gibt es zB. hier: ZukunftMoor
VRIENDLY.org - We certify your vegan products & businesses
1 JahrWer von Lebewesen und „Produktion“ spricht, hat noch nicht verstanden, wohin sich unsere Welt rasant verändert. Treiben Sie vegane Produkte voran und verringern Sie die Massentierhaltung drastisch und schnell. Dann benötigen Sie auch keine kostspielige Nice-Washing-Kampagne. Nehmen Sie sich ein Beispiel an der Rügenwalder Mühle.
Narrative Foods, Food Impact-Investments
1 JahrEine Image-Kampagne ohne substanzielle Veränderungen im Fleischsektor sind meines Erachtens herausgeschmissenes Geld. Was wir brauchen ist eine "zirkuläre Tierhaltung". Prof. Windisch hat dazu kürzlich einen sehr lesenswerten Beitrag in der Agrarzeitung veröffentlicht. Grundgedanke "In der Landwirtschaft geht es darum, auf einer gegebenen Nutzfläche mit den verfügbaren Ressourcen möglichst viel menschliche Nahrung zu gewinnen, dabei die Umwelt und das Klima möglichst wenig zu belasten, Pflanzennährstoffe wieder zu recyceln und die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten.". Soweit werden hier sicher alle wohlwollend nicken. Weiter führt er aus "Man muss beachten, dass der Gewinn an Zirkularität durch die Tierhaltung auf der vollen Nutzung der nicht essbaren Biomasse beruht.". Und darin liegt aus meiner Sicht der Transformationsauftrag an die Fleischbranche. Die Tierbestände müssen an die nicht durch Menschen verwertbare Biomasse angepasst werden. Heisst, nur so viele Rinder halten, wie wir durch grasbasierte Fütterung (und Nebenströme) ernähren können. Nur so viele Monogastrier halten wie wir durch Nebenströme versorgen können. Auf diese Transformation lässt sich dann auch eine Image-Kampagne aufbauen.