„Für erfolgreiche Innovationen muss ein gesellschaftliches Umdenken einsetzen“

„Für erfolgreiche Innovationen muss ein gesellschaftliches Umdenken einsetzen“

20.06.2016 Podiumsdiskussion beim RZVFORUM Management


Bei der diesjährigen Managementkonferenz der RZV GmbH am 20. Juni 2016 in Berlin wurde die Rolle der IT im Gesundheitswesen lebhaft diskutiert.

Zu der Podiumsdiskussion im Tagungshotel Sofitel am Kurfürstendamm waren der Vorstandsvorsitzende des Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg), Matthias Meierhofer, der Geschäftsführer des bvitg, Ekkehard Mittelstaedt, der Vorstand der Gesundheitsstudie NAKO, Prof. Karl-Heinz Jöckel sowie der Geschäftsführer der RZV GmbH, Dr. Stefan Wolf eingeladen. Gefragt wurde in der Runde nach einer sinnvollen Unterstützung der IT für die zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen.

Einig waren sich die Diskutanten, dass nationale wie internationale Standards entwickelt werden müssen, um die verschiedenen Systeme besser zusammen zu bringen. Der sichere Austausch von Daten über Sektorengrenzen hinweg ist eines der treibenden Themen im Gesundheitsmarkt. Erfolgversprechende Modelle benötigen hierbei ein gesundes Maß an Datensicherheit, das nicht immer im Einklang mit den strengen Datenschutzbestimmungen in Deutschland steht. Hier läuft man schnell Gefahr notwendige Innovationen auszubremsen.

Daher beschwor Matthias Meierhofer ein gesellschaftliches Umdenken: „Wir müssen mit dem Thema Datenschutz selbstbestimmt und mit einem gesunden Augenmaß umgehen. Erst dann werden wir effiziente Lösungen entwickeln können.“ Dr. Stefan Wolf sieht in der notwendigen Digitalisierung des Gesundheitswesens viel Potenzial: „Oftmals sind die Bemühungen der IT darauf ausgelegt, interne Prozesse im Krankenhaus zu vereinfachen und elektronischen abzubilden. Eine Digitalisierung muss aber viel weitergehen und einen spürbaren Nutzen für den Patienten liefern. Das ist der richtige Weg für eine gesellschaftliche  Akzeptanz der IT.“

Das Thema Digitalisierung ist dabei nicht nur bei den Krankenhäusern, der Selbstverwaltung und der Industrie angesiedelt. Auch der der Staat spielt hierbei eine bedeutende Rolle, darüber waren sich alle Teilnehmer einig.

Gemeinschaftlicher Tenor: Die Exekutive muss marktgerechte Rahmenbedingungen  schaffen, die die notwendigen Innovationen unterstützen und fördern. Hier wurde der Ruf nach weniger Regulierungen auf Bundes- und Landesebene laut. Fazit der Podiumsdiskussion: Die Gesundheits-IT steht vor großen Herausforderungen. Intersektorale Kommunikation, Standardisierung und Mobility sind da nur einige Themen die auf der Agenda stehen.

Die Notwendigkeit einer Digitalisierung steht dabei außer Frage: Laut des 7-Stufen EMR-Models, das die Durchdringung der IT in den Einrichtungen misst, kommen deutsche Krankenhäuser lediglich auf einen schwachen Durchschnittswert von 1,8. Da ist noch viel Luft nach oben.

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