Familienfreundliche Unternehmen: Männer gewinnen, Frauen verlieren
Familienfreundlichkeit ist für die überwältigende Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland von großer Bedeutung für ihr persönliches Wohlbefinden!
Dieses Ergebnis der aktuellen 361° A.T. Kearney Familienstudie „Vereinbarkeit wagen!“ zeigt, wie wichtig es ist, trotz aller Anstrengungen das große Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland zu erreichen. Menschen sollen Lust auf Familie haben und gleichzeitig ihr wirtschaftliches Auskommen sichern können, ohne über ihre persönlichen Belastungsgrenzen hinauszugehen.
Es gibt Positives zu berichten: Beschäftigte in Deutschland sind insgesamt sehr zufrieden mit ihrer persönlichen Vereinbarkeitssituation. Immer mehr Arbeitnehmer/innen nehmen familienfreundliche Leistungen in Anspruch und sind damit sehr zufrieden. Ebenfalls erfreulich sind das verbesserte Vertrauensverhältnis zu Vorgesetzten und die gesteigerte Glaubwürdigkeit der Führungskräfte beim Thema Vereinbarkeit.
Aber weiterhin wird Vereinbarkeit von Männern und Frauen sehr unterschiedlich erlebt: Letztere bescheinigen der Familienfreundlichkeit schlechtere Noten als noch vor einem Jahr. Mütter nehmen häufiger Maßnahmen in Anspruch, die deutliche Einschnitte ins Berufsleben verursachen, z. B. längere Elternzeitphasen oder Teilzeit. Die damit einhergehenden beruflichen Nachteile sind auch im Jahr 2015 noch nicht behoben. Eine Tätigkeit in reduzierter Vollzeit von 80 bis 90 Prozent ist für Männer sowohl in der Gesellschaft als auch in Unternehmen immer noch deutlich geringer akzeptiert als für Frauen. Dabei wünschen sich Väter diese Möglichkeit und sind mehrheitlich der Meinung, dass sie ihre aktuelle Position auch in einer reduzierten Arbeitszeit gut erfüllen könnten. Jedoch befürchten sie berufliche Nachteile.
„Vereinbarkeit wagen!“ Mit diesem Titel der aktuellen 361° A.T. Kearney-Familienstudie sprechen wir all diejenigen an, die an eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland glauben und sich dafür einsetzen. Wir fordern dieses Engagement aber auch von denjenigen, die diese Vereinbarkeit möglich machen können: von Unternehmen und Politik.