Filmemacher Isaac Julien bekommt Goslarer Kaiserring. Oder: Goslar und ich
Als Kind hatte ich zu #Goslar ein gespaltenes Verhältnis. Wenn meine Großeltern vornehmlich an Samstagen verkündeten: „Lars-Eric, heute geht es nach Goslar“, dann konnte das zwei Dinge bedeuten: Entweder dass wir den lieben langen Tag rund um den #Rammelsberg wanderten, worüber sich meine Begeisterung in Grenzen hielt, oder dass wir zu Karstadt zum Einkaufen fuhren, was schon eher nach meinem Geschmack war!
Selber gönnten sich meine Großeltern kaum etwas, doch zu ihren Enkelkindern waren sie sehr großzügig. Und so gab es bei Karstadt in Goslar eigentlich immer was. Ganz besonders erinnere ich mich an meine ersten Fußballschuhe, die ich im Karstadt Goslar bekam. Ehrlicherweise wollte ich sie nur deswegen haben, weil ich sie so schön fand. Angezogen habe ich sie nie. Ich habe ja nie im Verein Fußball gespielt und auf dem Bolzplatz wurden keine Fußballschuhe getragen.
Wenn Oma und Opa wüssten, dass ich mittlerweile nicht nur stolzer Besitzer des Stempelheftes der Harzer Wandernadel bin, sondern Goslar auch sehr regelmäßig besuche, wären sie sicherlich außerordentlich stolz. Nach einem Spaziergang durch das intakte mittelalterliche Stadtbild, das zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, führt mich mein Weg immer in das #MönchehausMuseum. Es wurde 1978 gegründet, um den Kaiserringträgern ein adäquates Ausstellungsforum zu bieten. Neben drei, vier weiteren hochwertigen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst widmet sich das Museum vor allem den Werken der international renommierten Kaiserringträger.
Erzähle ich Freunden aus der Region vom #Kaiserring, ernte ich oftmals Erstaunen, aber auch Unwissenheit darüber, dass ausgerechnet im beschaulichen Goslar, das wir als Kinder immer schrecklich langweilig fanden, einer der bedeutendsten #Kunstpreise Deutschlands ins Leben gerufen wurde. Die 47 bisherigen Preisträger lesen sich wie das Who is who der zeitgenössischen Kunst. Zu ihnen zählen beispielsweise Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Alexander Calder, Victor Vasarely, Jenny Holzer, Rebecca Horn, Cindy Sherman, Gerhard Richter, Ólafur Elíasson, Sigmar Polke und Wolfgang Tillmans.
Alle Preisträger bis auf die der Pandemiejahre haben Goslar besucht. Einige davon haben sich auch sichtlich im Stadtgebiet verewigt. Am vergangenen Wochenende war nun der Preisträger des Jahres 2022, Isaac Julien, zu Gast im Harz. Isaac Julien behandelt in seinen filmischen Werken immer wieder gesellschaftlich relevante Themen wie Homophobie und Rassismus. In der Kaiserringausstellung des Mönchehaus Museums sind zwei wichtige filmische Arbeiten von ihm zu sehen: „Looking for Langston“ von 1989, mit der Isaac Julien seinen internationalen Ruf begründete, und „Lessons of the Hour“ von 2019, eine seiner bedeutendsten Arbeiten der letzten Jahre, über den Abolitionisten Frederick Douglass. Eine Reihe unabhängiger fotografischer Arbeiten mit Motiven aus beiden Filmen ergänzen die Bildschirminstallationen.
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Ich freue mich ganz besonders, dass ich gemeinsam mit meiner Kollegin Anja Kreß diesen sehr sympathischen und charismatischen Künstler am Wochenende treffen und auch fotografieren durfte. Die von #Volkswagen unterstützte Preisträgerausstellung zum Kaiserring Goslar ist noch bis zum 29. Januar 2023 zu sehen.
Die Ausstellung:
Isaac Julien – Kaiserringträger der Stadt Goslar 2022
Mönchehaus Museum Goslar
Presse/Marketing bei DRIVE. Volkswagen Group Forum | Konzernkommunikation
2 JahreOk, ich muss nach Goslar. Hab's verstanden😂
Senior Consultant @ MHP - A Porsche Company
2 JahreLars-Eric Schuldt im Keller liegen mindestens noch ein paar ungetragene Fußballschuhe. Aber schön sind sie ;)