Gemeinsam statt einsam: Tipps gegen den Home Office Blues
Puh - bald sind es 2 Jahre, die viele von uns nahezu komplett im Home Office verbracht haben. Bei aller Freude zu Beginn, muss ich heute ganz ehrlich zugeben: Ich vermisse meine Kolleg*innen. Schlimmer noch: Nach meinem internen Jobwechsel kenne ich den Großteil meines Teams nicht mal persönlich, sondern nur aus unseren Videocalls.
Ich möchte an dieser Stelle die Arbeit im Home Office nicht verurteilen - ich bin nach wie vor Fan, denn es bringt ja schon auch zahlreiche Vorteile mit sich: Wegfall des Arbeitsweges, flexiblere Zeiteinteilung und unser Kater freut sich weiterhin täglich über die Anwesenheit der Futtergeberin.
Gleichwohl hat das Home Office auch seine Nachteile. Allen voran die soziale Isolation, die zu einer echten psychischen Belastung werden kann.
Menschen sind von Natur aus soziale Wesen. Während ich mir in früheren Zeiten oft mehr Ruhe und Abstand gewünscht habe (Stichwort: Großraumbüro), spüre ich jetzt deutlich, wie mir die zwischenmenschlichen Interaktionen fehlen. Sei es das gemeinsame Essen in der Kantine oder der kurze Austausch an der Kaffeemaschine.
Aber die Situation ist gerade wie sie ist - also versuchen wir das beste daraus zu machen. Hier ein paar Tipps:
Ideen für mehr Austausch und Abwechslung im Home Office
Tipp 1: Dailys statt lange Team Calls
Anstatt nur einmal pro Woche mit dem Team zu sprechen, kann es helfen, täglich einen kurzen Update-Call zu machen, in dem alle Teammitglieder kurz berichten, was sie heute an Themen zu tun haben. Der tägliche Austausch schafft mehr Nähe und Verbindlichkeit untereinander.
Für mich war zuletzt das Daily immer der Startschuss in den Tag - mein Fixpunkt. Durch die ganze Flexibilität im Home Office habe ich kaum noch feste Zeiten gehabt und manchmal schon um 7 Uhr angefangen oder erst um 22 Uhr aufgehört zu arbeiten. Um das besser zu regeln, habe ich das Daily zu meinen Arbeitsbeginn gemacht und so einen fixen Start mit meinen Kolleg*innen in den Tag gehabt.
Tipp 2: Virtueller Lunch & Coffee Dates
Viele von uns vergessen, im Home Office zwischendurch Pausen zu machen und das Mittagessen wird mal eben schnell nebenbei gegessen. Hier kann es helfen, sich im Kalender gezielt Blocker zu setzten - auch damit nicht zu viele Termine aufeinanderfolgen. Über die Zeit hat die Anzahl an Videocalls extrem zugenommen, sodass wir oft mehrere Stunden am Stück Call an Call gereiht haben.
Neben der Orga kann es zusätzlich sehr schön sein, sich gezielt für eine gemeinsame Mittagspause oder auf einen virtuellen Kaffee/Tee zu verabreden. Denn zwischendurch tut es gut, einfach mal zu quatschen. Während wir im Büro zahlreiche Möglichkeiten für kleine Off-Topic-Gesprächen haben entfällt dies bei Videocalls. Also einfach mal mit den Lieblingskollegen gemeinsame Pausen vereinbaren und dann mit aufgeladenem Akku im Anschluss wieder weiter arbeiten.
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Tipp 3: Walk & Talk
Wenn man ohnehin schon den ganzen Tag vorm Bildschirm sitzt, ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen und an die frische Luft zu gehen. Das kann ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause oder nach Feierabend sein. Wer keine Lust hat, alleine raus zu gehen, kann aus der Rune ein Walk & Talk machen - also einfach gesagt einen gemeinsamen Spaziergang. Wenn das nicht geht, könnt ihr auch darum bitten, den ein oder anderen Call aufs Handy zu verlegen - dann könnt ihr euren Spaziergang und den Austausch verbinden.
Tipp 4: Networking-Events und Stammtische
Leider sind auch sämtliche Networking-Veranstaltungen und Stammtische in der Pandemie ganz schön unter die Räder gekommen. Doch auch virtuell lassen sich wunderbar neue Kontakte knüpfen und wir können mit unseren Netzwerken im Kontakt bleiben.
Bei uns im Unternehmen haben wir zahlreiche Austauschformate in den virtuellen Raum gehoben oder sogar ganz neu eingeführt. Hier eine kleine Auswahl:
Tipp 5: Wohlfühlen mit Musik & Co.
Falls mal niemand zum Austausch greifbar ist, dann können wir trotzdem ein bisschen selbst für den Wohlfühlfaktor sorgen und uns eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen. Hier wisst ihr natürlich selbst am besten, was euch guttut. Ich habe es gerne hell, schön dekoriert und immer eine Tasse Kaffee in Griffweite. In Pausen höre ich gerne Podcast oder lese, beim arbeiten höre ich gern Musik. Auch wenn das alles erstmal keine soziale Interaktion beinhaltet, hilft es mir trotzdem, mich im Home Office wohlzufühlen.
Ich denke, diese Tipps zeigen, dass wir schon einiges selbst tun können, um uns im Home Office nicht einsam zu fühlen. Falls ihr euch doch allein fühlt, sprecht das einfach mal in eurem Team oder bei eurer Führungskraft an. Ihr seid sicher nicht alleine mit diesem Gefühl. Zudem müssen sich auch unsere Führungskräfte oft erst noch in der neuen Situation zurecht finden und freuen sich umso mehr über unsere Ideen oder Impulse.