#GeschichtenausdemIngbüro 12 - Hilfe, wir wachsen aus den Kleidern raus

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Wachstumsschmerzen und wie wir damit umgehen


Schon lange nichts mehr über die intelligentplant Engineering GmbH erzählt, und das hat einen Grund. Schmerzen, oder um es genauer zu sagen - Wachtstumsschmerzen. Und die beschäftigen uns ganz schön.

Das Unternehmen ist in den drei Jahren, in denen wir zusammenarbeiten, von 10 auf bald 24 Mitarbeitende gewachsen. Alleine an einem Standort sind aus 3 Menschen 14 geworden. Der Umsatz ist explodiert, der Auftragsbestand beträgt mehr als ein Jahr und wir bearbeiten Projekte von einer Größe und Komplexität, an die wir uns vor drei Jahren nie rangetraut hätten.

Und dann passiert es, am Anfang schleichend, dann immer deutlicher - die alten Kleider passen nicht mehr. Vorgänge, die immer funktioniert haben, klappen auf einmal nicht mehr. "Wer legt denn hier als erstes die XY fest ?" Eine harmlose Frage, an der sich die Probleme von Wachstum schnell zeigen. Was bisher fast von Zauberhand automatisch lief, weil sich zwei KollegInnen auf Zuruf darüber verständigt hatten, stockt jetzt, weil andere zwei diese Vereinbarung nicht kennen, nicht übernehmen möchten oder auf eine Vorgabe der Organisation warten. "Aber das ist doch in meinem Ablaufdiagramm genau festgelegt" wird beantwortet mit "Kenn ich nicht", "Habe ich noch nie gesehen", "Wo liegt das denn ab?" oder "Das machen wir doch ganz anders als dargestellt".

2,5 mal mehr Mitarbeitende bedeutet halt automatisch auch 6,25 mal mehr Kommunikationsmöglichkeiten und das spürt man nicht nur mathematisch.

Hilfe, wir sind erwachsen geworden und brauchen Regeln.

Diese Schmerzen, eine unausweichliche Folge schnellen Wachstums, ein Phänomen, dass mir nicht das erste mal in meiner Tätigkeit begegnet. Die magische Schallgrenze, und das ist nicht als absolute Zahl zu verstehen, scheint stets um die 20 Mitarbeitende zu liegen. Aber bei der intelligentplant Engineering GmbH ist auch einiges anders und hier ist ein möglicher Plot, wie Unternehmen mit der Situation umgehen können.

  1. Probleme werden direkt besprochen. Es wird nicht verleugnet, nicht drumherum geredet. Innerhalb kürzester Zeit - 1 bis 2 Stunden - gibt es einen Quickfix, der direkt umgesetzt wird. Keiner wartet darauf, bis es das nächste mal passiert.
  2. Die Mitarbeitenden sprechen offen aus, dass etwas "fehlt". Sie fordern mehr Struktur ein und erinnern des Geschäftsführer auch gerne daran, dass es da was gibt, um dass er sich kümmern sollte. (interessanterweise gab es schon einen Kommentar "wir brauchen mehr Struktur" beim Strategieworkshop im Oktober 23 bei gerade mal 17 Mitarbeitenden) Alexa Vornheder war wenn ich mich richtige erinnere die Weitnachvorneseherin.
  3. Die auftretenden Probleme werden zu keinem Zeitpunkt den Menschen zugeschrieben. Anstatt sich in persönliche Schuldzuweisungen zu flüchten, ist jedem bewußt, dass es der Rahmen ist, der hierhin geführt hat.
  4. Jeder ist sich bewußt, dass das Thema bisher nicht behandelt wurde, weil das Spannungsfeld zwischen kurzfristiger operativer Vollauslastung - dem "Tagesgeschäft" - und langfristiger strategischer Arbeit an der Organisation Teil des Schmerzes ist. Ralf Bartolf als Geschäftsführer steckt gerade genauso in der Projekttretmühle wie alle anderen und das ist für jeden sichtbar.
  5. Es wird nicht schnell im Verborgenen ein Standardorganigramm aufgezeichnet, sondern wir besprechen z.Zt. welchen Prinzipien ein Organigramm folgen soll. Welche Probleme soll es lösen ? Welcher Schmerz soll verschwinden ? Wo wollen wir nicht überziehen ? Gibt es eine Möglichkeit, in der intelligentplant Engineering GmbH Karriere neu zu beschreiben ? Welche Nachteile haben mögliche Alternativen, die wir berücksichtigen müssen ? Schaffen wir es, dies bis Ende September, dem Datum der jährlichen Strategietage mit allen KollegInnen, präsentabel zu machen ?


Egal, was dabei heraus kommt, das hier ist sicher

  • Keine Standardlösung
  • Es wird sowohl überlegt sein, als auch viele kontroverse Diskussionen in sich tragen
  • Die KollegInnen werden genügend Raum bekommen, ihre Meinungen und Wünsche dazu beizutragen
  • Ich werde darüber berichten
  • Das Unternehmen wird weiter wachsen



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