Gesundheitliche Bedrohung und wirtschaftliche Krise
Welche Belastungen den Menschen zurzeit am meisten zusetzen, dass muss hier wohl nicht weiter erläutert werden. Klar ist: In der Pandemie nehmen finanzielle Probleme zu, dazu kommt die Angst, schwer zu erkranken. Wegen der reduzierten sozialen Kontakte und Freizeitmöglichkeiten ist zudem die Gefahr der Vereinsamung gestiegen. Wo also nehmen wir die Zuversicht her, dass alles irgendwann wieder „normal“ und „gut“ wird?
Wie sieht’s mit Ihrer Balance aus?
Psychologen sagen, dass sich Krisen besser überstehen lassen, wenn das Gleichgewicht zwischen Belastungen und Ressourcen stimmt. Die Belastungen kommen von aussen und lassen sich kaum beeinflussen. Was aber sind „Ressourcen“? Und wo sind sie zu finden? Die Antwort liefert auch die Psychologie: Ressourcen wie Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Achtsamkeit und Selbstverantwortung haben wir in uns drin. Gewisse Menschen verfügen natürlicherweise über mehr von diesen Faktoren der inneren Stärke, die man in der Fachsprache Resilienz nennt. Sie sind angeboren oder auch anerzogen. Resilienz kann aber auch bewusst aufgebaut werden.
Wie gehe ich mit den Belastungen um?
Man kann lernen, besser mit Belastungen umzugehen. Achtsamkeit ist ein gutes Instrument für den Aufbau von mentaler Stärke. Es hilft immer sich zu überlegen:
- Was waren meine 3 Höhepunkte heute?
Beim Analysieren (nehmen Sie sich bitte die Zeit dazu) ist plötzlich mehr Erfreuliches da als erwartet. Solche positive Gedanken stärken die Ressourcen.
Umgekehrt braucht es aber auch die Auseinandersetzung mit der Frage:
- Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte?
Diese Frage hilft Ängste und belastende Fragen auszusprechen, anstatt sie zu verdrängen.
„Leben sie im heute und jetzt!“
Alles, was einem guttut, hebt nicht nur kurzfristig die Laune. Über die Wahrnehmung und befriedigende Erfüllung der körperlichen Bedürfnisse wie Ernährung, Bewegung oder Entspannung werden Kraftreserven aufgebaut. Es ist völlig individuell, was einem guttut.
Ein feines Essen geniessen, in der Natur spazieren gehen, Sport treiben oder sich entspannen und etwas lesen kann gleichermassen aufbauend wirken.
Wichtig: Stress und Sorgen abschütteln und versuchen, ganz im Moment zu verharren.
Jetzt, wo die grossen Sprünge pandemiebedingt vorerst ausbleiben werden, muss man sich an den kleinen Dingen erfreuen. Zuerst an sich selbst zu denken, bildet ein gutes Fundament für langanhaltende innere Kraft.
Für Fragen oder Unterstützung, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Bleibt gesund!
Raffaele Scandinaro