Gesundheitsnotizen
Die Grenzen zwischen Sterbehilfe und Totschlag sind alles andere als klar, kommentiert LTO Daily einen Prozessausgang vor dem Landgericht Berlin. Es ging um die Frage, ob eine Frau, die sich mit Unterstützung eines Arztes selbst ein tödliches Mittel verabreichte, freiverantwortlich handeln kann. Sie war schwer depressiv und drückte sich ambivalent aus. Das Landgericht sprach den angeklagten pensionierten Arzt des Totschlags schuldig. Allerdings mit der außergewöhnlichen Ansage des Vorsitzenden Richters, dass das Gericht es begrüßen würde, wenn der Verurteilte in Revision geht, damit die zugrundeliegenden Rechtsfragen höchstrichterlich geklärt werden können. Die bislang vorliegende Rechtsprechung sei im Hinblick auf Leitplanken dürftig, der Gesetzgeber selbst untätig, so das Gericht. 2023 waren zwei Entwürfe für eine gesetzliche Regelung der Sterbehilfe im Bundestag gescheitert. Ein neuer Anlauf wird von mehreren Bundestagsabgeordneten seitdem immer wieder angekündigt. Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) plädiert laut Ärzteblatt dafür noch in dieser Wahlperiode.
Eine von der Ampel-Koalition eingesetzte Expertenkommission zu Abtreibungen empfiehlt, Schwangerschaftsabbrüche in den ersten zwölf Wochen zu legalisieren, berichtet der Spiegel vorab aus dem Abschlussbericht des Gremiums. Die bisherige grundsätzliche Rechtswidrigkeit einer Abtreibung halte der Expertenrunde zufolge einer verfassungs- und völkerrechtlichen Prüfung nicht stand. Zugleich spricht sie sich dafür aus, Abbrüche weiterhin im Grundsatz zu verbieten, sobald der Fötus eigenständig lebensfähig ist. Diese Grenze liege ungefähr in der 22. Schwangerschaftswoche. In Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche immer noch nach Paragraf 218 des Strafgesetzbuches rechtswidrig. Sie bleiben straffrei, wenn eine Frau vor einem geplanten Schwangerschaftsabbruch eine Beratungsstelle aufsucht. Die Kommission hält es auch für ethisch vertretbar, Eizellspenden zuzulassen, die seit 1990 in Deutschland verboten sind. Die ebenfalls verbotene altruistische Leihmutterschaft sollte nach Meinung der Experten weiterhin nur in Ausnahmefällen erlaubt werden. Spiegel.de, deutschlandfunk.de
Spannende Einblicke in die MedTech-Branche gibt die neue Folge des Zukunftspodcasts der Hamburger Handelskammer Hamburg2040: André Schulte, CEO von Weimann Emergency Medical Technology, spricht über Chancen und Hürden bei der Entwicklung von Produkten für die Notfallmedizin und die Bedeutung der Industrie für die Hamburger Gesundheitswirtschaft.
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Hamburg Leuchtfeuer wird 30 Jahre. In Zeiten der Not wurde Hamburg Leuchtfeuer 1994 unter großem Engagement von Hamburger Bürger:innen gegründet, um Menschen mit HIV und Aids zu helfen. Auch heute noch stehe Hamburg Leuchtfeuer solidarisch und vielfältig an der Seite schwerkranker, sterbender und trauernder Menschen, schreibt die gemeinnützige Organisation anlässlich einer Fundraising-Veranstaltung heute im Hotel Vier Jahreszeiten. Neben „Aufwind“, eine psychosoziale Begleitung für Menschen mit HIV und einem Hospiz für schwerkranke und sterbende Menschen, umfasst das Netzwerk von Hamburg Leuchtfeuer das „Lotsenhaus“ für Bestattung, Bildung und Trauerbegleitung und das Wohnprojekt „Festland“ für junge Menschen mit chronischen Erkrankungen.
Der Paritätische begeht in diesem Jahr sogar sein 100. Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen. Im Rathaus wurde am vergangenen Freitag das Engagement der rund 400 kleinen und großen Vereine und Verbände unter dem Dach des Paritätischen mit einer Feier gewürdigt. Mehr über die Arbeit des Paritätischen und seiner Mitglieder gibt es hier.