Google ist tot, die KI lebt! Brauchen wir überhaupt noch Webseiten?

Google ist tot, die KI lebt! Brauchen wir überhaupt noch Webseiten?

ChatGPT und andere KI-Tools revolutionieren gerade viele Bereiche unseres Alltags. Zunehmend fragen User:innen lieber die KI, wenn sie etwas wissen wollen, und verzichten auf eine Google-Suche. Doch was heisst das für die Zukunft von Webseiten und SEO? Eine Bestandesaufnahme:

Die KI bietet viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Suchmaschinen. Sie liefert direkt das gewünschte Suchergebnis, ohne Werbung, ohne bezahlte Seiten, die ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt werden. Das ist praktisch, schnell und unkompliziert. Doch wie können PR-Berater:innen, Webdesigner:innen und SEO-Agenturen auch in Zukunft die Webseiten ihrer Kunden so platzieren, dass sie immer noch gefunden werden? Oder sollte die Frage lauten: Brauchen wir überhaupt noch Webseiten?

PR-Berater in Action (Erstellt mit Midjourney)

Die Meinung von ChatGPT

Wenn man ChatGPT danach fragt, welchen Einfluss KI auf die Zukunft von Webseiten hat, dann spuckt er folgende Antwort aus:

„Webseiten werden auch in der Zukunft wichtig bleiben, trotz möglicher Änderungen in ihrer Art und Nutzung. Sie dienen als digitale Visitenkarten und Inhaltszentralen für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen. Sie ermöglichen Online-Präsenz, SEO, Authentizität und bieten Kontrolle über Design. Webseiten sind auch Plattformen für E-Commerce, Kommunikation und Innovation. Trotz technologischer Entwicklungen könnten sie jedoch weiterhin als grundlegende Anlaufstellen für Online-Präsenz und Kommunikation fungieren.“

Schon mal eine beruhigende Antwort. Doch was bedeutet eine veränderte Suchmaschinen-Nutzung durch KI bezüglich SEO (Search Engine Optimization)? ChatGPT meint dazu:

„Künstliche Intelligenz (KI) beeinflusst die Suchmaschinenoptimierung (SEO) auf verschiedene Weisen. KI ermöglicht personalisierte Suchergebnisse, bessere Verarbeitung natürlicher Sprache, Anpassung von Ranking-Algorithmen, verbesserte Content-Erstellung, Unterstützung für Voice Search und Conversational SEO, automatisierte Datenanalysen, technische SEO-Optimierung, automatisierte Keyword-Recherche und mehr. Die Integration von KI erfordert kontinuierliche Anpassungen von SEO-Experten, um die sich entwickelnden Technologien effektiv zu nutzen.“

SEO und Webseiten wird es also laut ChatGPT weiterhin geben. Soweit so gut. Aber wie genau werden die neuen KI-getriebenen Suchmaschinen aussehen?

So stellt sich das KI-Tool "Midjourney" ChatGPT vor.

ChatGPT im World Wide Web

In Zukunft wird vermutlich die Suchmaschine die Suchanfrage verstehen und innerhalb von Sekunden eine gut recherchierte Antwort bereitstellen, die auf die verwendeten Quellen hinweist. Das würde bedeuten, dass das klassische Interface nicht vollständig ersetzt würde. Jedoch wird schliesslich das Nutzungsverhalten der Nutzer:innen solcher Tools darüber entscheiden, wie sie aussehen werden.

Bereits jetzt gibt es eine ganze Reihe von KI-Tools im Bereich der Suchmaschinen-Unterstützung. Sie heissen Kagi, Neeva, Perplexity AI, Find, you.com etc. und versuchen, den Suchmaschinen-Markt zu erobern. Aber was würde das bedeuten für die eine Suchmaschine, die zum Synonym für die Suche im Internet wurde?

Google ist tot!

In den letzten zwei Jahrzehnten war Google mit einem Marktanteil von über 85% die unangefochtene Suchmaschine Nummer 1. Microsoft s Bing kommt je nach Quellenangabe lediglich auf 3 bis 8% Marktanteil. Doch das könnte sich schon bald ändern. Seit 2019 investiert Microsoft in künstliche Intelligenz, unter anderem auch 10 Milliarden US-Dollar in OpenAI , dem Entwickler von ChatGPT .

So wurde ChatGPT auch in die Bing-Suche integriert, was eine zunehmende Konkurrenz zu Google darstellt. Bereits hat sich Samsung überlegt, Bing als Standard-Suchmaschine auf ihren Geräten zu installieren. Google wurde durch diese Entwicklungen unter Druck gesetzt und hat entsprechend seine eigene KI-basierte Suchmaschine namens "Bard" entwickelt. Diese ist zurzeit jedoch nur in den USA und in Grossbritannien für registrierte Benutzer verfügbar. Noch ist "Google Bard" den Produkten von OpenAI unterlegen. Die Zukunft wird zeigen, ob Alphabet (Mutterkonzern von Google) im Bereich der Suchmaschinen Marktführerin bleiben wird oder schon bald von Microsoft und OpenAI verdrängt wird.

Die kommende Revolution liegt also in einer intelligenten Suche nach Informationen im Web. Bing wie auch Google könnten durch Integrationen von KI-Tools wie Textanalyse, Textkorrektur und Übersetzung zu Allroundern werden. Andere KI-Dienste könnten sich auf spezialisierte Einsatzbereiche konzentrieren, um Ergebnisse zu verbessern oder Leistungen anzubieten, die von KI-Suchmaschinen nicht abgedeckt sein werden.

Zurzeit ist das alles noch Zukunftsmusik. Auch weil viele Tools noch in den Kinderschuhen stecken und oft ungenaue oder gar falsche Antworten liefern. Doch das könnte sich bald ändern.

Grabstein von Google

Die steigende Leistungsfähigkeit und Zukunftspotenziale von KI-Tools

Es gilt zu berücksichtigen, dass die aktuelle Leistungsfähigkeit dieser verschiedenen KI-Tools mit jedem Tag zunimmt. ChatGPT und Co. befinden sich immer noch in frühen Entwicklungsstadien. Aufgrund ihrer Lernfähigkeit werden diese Systeme auch mit steigender Nutzerzahl besser und genauer. Es dauerte 3,5 Jahre, bis Netflix eine Million Nutzer gewinnen konnte. Twitter schaffte das schon in 2 Jahren, Facebook in 10 Monaten und Instagram in 2,5 Monaten. ChatGPT benötigte dafür lediglich 5 Tage. Voraussichtlich wird in kommender Zeit diese Technologie noch deutlich beeindruckendere Fortschritte machen und immer zuverlässigere Tools hervorbringen.

Die Konsequenzen für PR-Berater:innen und Kommunikationsagenturen

Grundsätzlich bleibt im Moment noch alles beim Alten. Dennoch geht die Entwicklung in unglaublicher Geschwindigkeit voran und muss seitens der Kommunikationsprofis genau beobachtet und, wenn nötig, in den Arbeitsalltag integriert werden.

SEO bleibt wichtig, um eine Webseite relevant zu machen oder zu halten. Ihre Inhalte könnten aber in Zukunft von der KI-Suchmaschine zitiert werden, wobei Zahlen wie Aufrufe, Klick-Raten und Nutzungsdauer hinfällig werden. Es könnte beispielsweise ein Zitat-Ranking geben, wie oft die Webseite von der KI zitiert wurde.

Auch bleibt die Frage, wie Webseiten als Visitenkarten genutzt werden. Wenn die KI Webseiten-Inhalte präsentiert, wie müssen sich Bildwelten und Corporate Identities verändern, und welche sozialen Medien werden dadurch umso wichtiger?

Viele Fragen bleiben also. Doch die Zukunft bleibt interessant und trotz KI unvorhersehbar.

Die wichtigen Take-Aways:

  • Webseiten haben noch nicht ausgedient. KI-Suchmaschinen werden aber vermehrt auf sie zugreifen.
  • KI-Tools können helfen, das SEO von Webseiten zu verbessern.
  • Platzhirsch Google bekommt starke Konkurrenz von Microsofts Bing, der Suchmaschine, die mit ChatGPT arbeitet.
  • KI-Suchmaschinen werden eine Suchanfrage direkt beantworten und auf die Web-Quellen in Form von Links hinweisen.
  • KI-Tools lernen mit jedem Nutzer, mit jeder Nutzerin dazu! Das macht sie in Zukunft genauer und verlässlicher.
  • Agenturen und Kommunikationsprofis sollten sich stetig weiterentwickeln und neue Entwicklungen in ihr Geschäftsmodell integrieren oder zumindest prüfen.

#ki #ai #google #suchmaschine #seo


Frank Bakker

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1 Jahr

Spannender Artikel Silvan Maximilian Hohl Insbesondere die Kampfansage von Bing an Google mit der KI ist neu für mich. Ich denke es ist auch stark abhängig vom Inhalt der Webseite, ob sie von der KI betroffen ist. Unternehmenswebseiten sehe ich noch nicht in Gefahr, jedoch könnten Seiten in Bedrängnis kommen, welche Informationen anbieten (Reisetipps, Wikiseiten, Übersetzer etc.).

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