Gute Führungspersonen machen Wachstum planbar

Gute Führungspersonen machen Wachstum planbar

Wachstum ist planbar. Zumindest mit den erforderlichen Werkzeugen und einer klar strukturierten Organisation. In Traditionsbetrieben aber auch jüngeren Unternehmen fehlt aber häufig die benötigte Struktur, um für Mitarbeitende und Führungsriege sicheren Fortschritt zu schaffen, auch wenn es auf den ersten Blick anders scheint. Aber wieso ist das so und wieso ist für viele Unternehmen das Thema Wachstum und Stagnation eine «Black Box», obwohl der Markt Bedarf signalisiert und Produkte und Dienstleistungen einen Mehrwert bieten?

Autor: Dominik Adelmann von glaswerk Consulting

Je grösser das Unternehmen, desto weiter sind die Führungspersonen vom operativen Geschäft entfernt und arbeiten in den meisten Fällen nicht mehr im, sondern am Unternehmen. Stimmen Prozesse und die Möglichkeiten  von Mitarbeitenden hier nicht überein, führt das zum genauen Gegenteil. Der oder die Vorgesetzte wird zurück in das operative Geschäft geholt um Probleme aus der Welt zu schaffen. Stress entsteht, denn eigentlich war ja alles klar gebrieft – oder? Und dennoch dringt das klare Signal von Stagnation durch.

Die Zukunft ist digital

Die Digitalisierung hat unser (Arbeits-)Leben vollständig verändert. Viele Traditionsbetriebe haben den Wandel allerdings mehr beobachtet als wirklich mitgemacht. Wieso auch? Das Kerngeschäft funktioniert und die Marktanteile sind gesichert, zumindest scheinbar, denn «das haben wir schon immer so gemacht». Die Zeiten der Gründung liegen bereits mehrere Dekaden in der Vergangenheit, der Markt hat sich seitdem jedoch fundamental geändert und das wird in Zukunft nicht langsamer, sondern schneller vonstattengehen. Tradition hat natürlich ihre Daseinsberechtigung, muss aber langfristig an geänderte Bedingungen angepasst werden, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten.

Bei den alten Hasen im Markt äussert sich das zumeist durch in die Jahre gekommene Unternehmensstrukturen, Prozessen und Systeme, welche weder Wachstumsprognosen noch Auswertbarkeit oder die Identifikation von Potentialen erlauben. Zu Zeiten der Gründung war dies noch anders. Der Markt war noch jung, der Bedarf hoch, der Entfaltungsspielraum beinahe unbegrenzt und die Konkurrenz welche sich 50 Kilometer weiter befand sowieso nicht relevant. Diese Zeiten gehören für B2B-Unternehmen längst der grauen Vorzeit an. Wer die Zukunft sichern will, muss digitalisieren.

Klarheit und Struktur schaffen Replizierbarkeit

Wieso es besonders seit der Jahrtausendwende frisch gegründete Unternehmen sind, welche den Markt wie über Nacht erobern oder sogar völlig neue Märkte schaffen, scheint neuen Gesetzmässigkeiten zu folgen. All diese Unternehmen haben nebst innovativen Produkten und Dienstleistungen ein paar essentielle Dinge bei der Umsetzung gemeinsam. Zwei davon möchte ich heute genauer beleuchten.

Auswertbarkeit und Messbarkeit. Unternehmen welche über hohe Marktanteile verfügen haben verstanden, dass jeder einzelne Touchpoint und jeder umsatzrelevante Prozess messbar sein muss, um die Ergebnisse im Anschluss auszuwerten und so das Gesamtsystem zu verbessern. Gerade in Marketing und Sales ist das einfacher als jemals zuvor und dennoch ist es dennoch mehr als bedenklich, wie viele Mitarbeitende in diesen Abteilungen nach Bauchgefühl agieren müssen, weil ihnen das richtige Fundament  nicht bereitgestellt wird. Wachstum bleibt ein Mysterium, wenn kein klares, messbares Bild über Ablauf und Ergebnis vorhanden ist.

Sind Systeme und Prozesse sichtbar, können diese nicht nur ausgewertet und verbessert, sondern auch wiederholt und an Mitarbeitende abgegeben werden. Das ist ein besonders wichtiger Punkt bei der Identifikation von Potenzialen und Hebeln, denn wenn du die essentiellen Erfolgsfaktoren nicht wiederholen und verbessern kannst, kannst du auch nicht wachsen. Gerade im Marketing agieren Unternehmen häufig basierend auf Hypothesen und Annahmen. Das ist initial auch richtig, aber ohne messbares Ergebnis bleibt eine Hypothese eben nur eine Hypothese. Man kann sich umsatzstarke Unternehmen schon beinahe wie eine Fabrik für Ergebnisse vorstellen. Stecke ich hinten 100 Franken hinein, kommen vorne 500 Franken wieder raus. Gute Führungspersonen legen daher Wert darauf, dass Mitarbeitende nicht nur über genug Klarheit verfügen um selbstständig zu arbeiten, sie geben die richtigen Werkzeuge an die Hand um ihre Ergebnisse zu messen und verbessern diese systematisch. 

Für junge Unternehmen ist das ein anderer Ansatz als für alteingesessene Veteranen, denn sie starten auf einer digitalisierten, grünen Wiese und verfügen oft über jüngere Führungsteams. Traditionalisten müssen hier einen Blick auf das Fundament werfen und überprüfen, welche Bausteine den Zeitgeist verfehlen. Impulse von aussen sind oft notwendig und schaffen die benötigte Sicherheit um Gegebenheiten in Chancen zu verwandeln, ohne die Tradition aus den Augen zu verlieren. Es braucht Vermittler, welche beide Welten verstehen.

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Abschliessend lässt sich sagen: Jedes wachstumsorientierte Unternehmen ist heutzutage in irgendeiner Form ein IT-Unternehmen. Technologie ermöglicht es uns Dinge zum Vorschein zu bringen, welche vorher nicht auswertbar waren und hilft uns, uns so aufzustellen dass Ergebnisse kein Münzwurf mehr sind. Wer das eigene Fortbestehen sichern möchte, muss sich den geänderten Anforderungen anpassen. Ob du das Wachstum und die Zukunft deines Unternehmen also dem Zufall überlassen möchtest, musst du schlussendlich für dich selbst entscheiden.

Fest steht jedenfalls, in der neuen Welt ist nicht für jeden Platz.


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