Gute Vorsätze: zum Beispiel mehr Kopfarbeit im Büro
Warum mit guten Vorsätzen bis Neujahr warten? Manche sollten Sie direkt in die Tat umsetzen – so wie diesen hier.
Im Büro arbeiten nur noch wenige mit dem Kopf
Menschen betrachten und verfolgen Objekte auf zwei Weisen: mit dem ganzen Kopf oder nur mit den Augen. Die Entwicklung beginnt im Kleinkindalter als „Head-Mover“, bevor sich mit der Zeit die Fähigkeit ausprägt, als „Eye-Mover“ Dingen, statt mit dem ganzen Kopf, nur mit präzisen Augenbewegungen zu folgen. In der Evolution haben beide Wahrnehmungsarten in verschiedenen Situationen das Überleben gesichert. Etwa im Straßenverkehr dienen sie bis heute zum Schutz. Bei anderen Gelegenheiten – wie der Arbeit im Büro – hat jede und jeder das eine oder andere Bewegungsmuster zur Unterstützung der Wahrnehmung verinnerlicht. Die „Eye-Mover“ sind dabei klar in der Überzahl. Doch dieser einseitige Fokus kann schnell zu Problemen führen.
Was die Augen mit dem Rücken zu tun haben
Tipps gegen Rückenschmerzen zählen notgedrungen zur Lieblingslektüre vieler Büroangestellter. Stundenlanges Sitzen, eine falsche Sitzhaltung, mangelnde Bewegung im Büroalltag und manches mehr hinterlassen oft Probleme im Rücken und weitere Beschwerden. Ausgeprägtes Eye Moving – minimale Augenbewegungen bei einer statischen Kopfhaltung – forcieren die Leiden zusätzlich. Die rein statische Belastung von Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur erfordert eine permanente Muskelanspannung, die schließlich zu Schmerzen in den Muskeln oder auch im Kopf führt.
Die Ursache dafür liegt tief in der Funktionsweise des menschlichen Körpers verankert. Denn Augen und Rücken, oder präziser die Wirbelsäule, sind eng miteinander verbunden und können sich nicht einfach situativ entkoppeln. Diese Verbindung ist ein wesentlicher Teil des Gleichgewichtssystems. Das primäre Gleichgewichtsorgan im Innenohr braucht die Augen, um etwa die Position in einem Raum zusammen mit Wahrnehmungen wie Bewegung oder Beschleunigung zu kombinieren. Die Gesamtheit dieser Informationen geht an unser Gehirn, das damit Wirbelsäule, Muskeln und Gelenke zu Reaktionen anleitet, um das Gleichgewicht des Körpers zu wahren.
Hier finden nicht nur im Ganzen unglaublich komplexe Prozesse im Körper statt. Allein in den Augen läuft dabei ein vielschichtiges Zusammenspiel zwischen Netzhaut und der Augenmuskulatur ab. Eine dauerhafte einseitige Blickausrichtung beeinträchtigt zuerst diese Muskulatur und sendet danach fehlerhafte Impulse an den weiteren Organismus, was eine ungesunde Körperhaltung und Probleme der Wirbelsäule begünstigt. Und leider können Rückenbeschwerden genauso umgekehrt über Aktivitätsstörungen im Nervensystem die Augenmuskulatur beeinträchtigen. In der Folge blinzeln Sie weniger, Augen trocknen aus, ermüden schneller und es kann zu einer Bindehautentzündung kommen. Mediziner sprechen hier vom Office-Eye-Syndrom. Andere entwickeln dadurch sogar konkrete Beeinträchtigungen der optischen Wahrnehmung, wenn beispielsweise die Bilder beider Augen nicht mehr deckungsgleich erscheinen. Das ist nicht immer ein Fall für den Optiker. Die Ursache kann genauso im Rücken liegen.
Was können Sie tun, um dem vorzubeugen oder Beschwerden zu lindern? Sie brauchen mehr Kopfarbeit und grundsätzlich mehr Abwechslung im Büro!
So setzen Sie die guten Vorsätze um: praktische Tipps für Ihre Gesundheit mit etwas Kopfarbeit
Augentraining nicht vergessen:
Bereitet Ihnen das Probleme oder spüren Sie immer wieder Rückenschmerzen und andere Beschwerden, suchen Sie unbedingt bald Ärzte oder Therapeuten auf. Die genauen Ursachen bedürfen der Klärung und einer gezielten Therapie. Die hier genannten Tipps dienen eher der Vorbeugung oder der Unterstützung solcher Therapien.