Gutes Design sorgt für mehr Wertschätzung
Schnell verfällt man in den Glauben, dass innovative Ideen heute ausschließlich mit neuen Technologien, wie künstlicher Intelligenz, Blockchain oder Augmented Reality einher gehen. Doch weit gefehlt: Es ist nach wie vor möglich, alltägliche Dinge zu optimieren, ohne dabei auf Computertechnologie setzen zu müssen. Wie das geht, habe ich mit Cornelius Voss, dem Co-Founder von Ogata, im Interview für den Innovation Alchemist Podcast besprochen.
Ein Architekt und ein Jurist auf Abwegen
Der studierte Architekt Cornelius Voss und sein Geschäftspartner Dennis Rasch, gelernter Jurist, sind das perfekte Beispiel dafür, dass kreative Ideen immer zu den Leuten kommen, die auch wirklich danach suchen. Aus dem eigenen Bedarf heraus haben sich die zwei einem Problem angenommen, von dem Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betroffen sind. Wer schon einmal versucht hat, mit einer gut gefüllten Einkaufstüte am Lenker des Fahrrads sicher nach Hause zu kommen, weiß wovon ich spreche. Während sich ein Großteil der Bevölkerung wahrscheinlich noch nie Gedanken darüber gemacht hat, wie man dieses Problem lösen kann, haben sich Cornelius und Dennis überlegt, welche Möglichkeiten es gibt, den Einkauf einfacher, angenehmer und sicherer nach hause zu bringen.
JohnJohn - Eine Einkaufstüte, die eigentlich ein Rucksack ist
Wer jetzt davon ausgeht, dass die beiden über Monate hinweg an einem ausgeklügelten Design gearbeitet haben, liegt komplett daneben. Einen Sonntag Nachmittag hat es gedauert, um einen Prototypen für den "JohnJohn" zu entwickeln, denn der Unterschied zur herkömmlichen Einkaufstasche ist genauso minimal, wie genial.
Die Verlängerung der Tragegriffe, sowie eine Positionierung an der Tasche ermöglichen es, diese als Rucksack zu verwenden. Die Hände bleiben frei und die Fahrt auf dem Fahrrad wird deutlich sicherer. Verglichen mit der herkömmlichen Einkaufstüte weißt der "JohnJohn" durch stabiles Kraftpapier oder das noch robustere "Non Woven" bzw. Baumwoll-Material eine deutlich höhere Lebensdauer auf.
Doch nicht nur für den Endkunden bietet das neue Design entscheidende Vorteile. Durch das Tragen des "JohnJohn" auf dem Rücken wird die Einkaufstüte zu einem Lifestyle Accessoire und dadurch als "Werbefläche auf Augenhöhe" interessant.
Von der Tüte zum Lifestyle Accessoire
Der "JohnJohn" bietet eine große Fläche für grafisch anspruchsvoll gestaltete Motive, die mit provokanten Botschaften im Kopf bleiben. Eine optimale Möglichkeit für klassische Offline-Promotion, um Touchpoints der eigenen Marke mit dem Kunden zu erhöhen und länger im Gedächtnis zu bleiben.
Auch bei herkömmlichen Tüten ist die Auswahl an Farben und Formen unglaublich groß, doch eine Tüte trägt man in der Hand, knapp über dem Boden, wo Müll, Dreck und Allerlei Unrat in direkter Gesellschaft herumliegen.
Durch das Tragen des "JohnJohn" auf dem Rücken steigt die subjektive Wertigkeit des Produktes, noch bevor die eigentliche Qualität überhaupt beurteilt werden kann. Was so nah am Körper ist, muss doch einen besonderen Wert haben - oder? Niemand trägt gerne einen Rucksack auf dem Rücken, der nicht der eigenen Vorstellung von Qualität und gutem Design entspricht.
Das komplette Interview im Innovation Alchemist Podcast
Im Interview spreche ich mit Cornelius auch darüber, wie die beiden ihr Geschäftsmodell entwickelt haben, wie sie Produzenten für ihr Produkt gefunden haben und wie sie den Discounter Riesen Aldi als einen ihrer ersten Partner gewinnen konnten.
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Kreative Wirtschaftsingenieurin | Strategien, Unternehmenswerte und Bücher visuell auf einer Seite zusammengefasst | Gründerin der Visual Memos Academy
4 JahreCooles Beispiel wie man mit einem kleinen "Kniff" ein Produkt so funktional gestalten kann! :) Aber eine Stunde Podcast ist mir echt zu lang ;)