Was habe ich davon, wenn ich für die Ralf Rangnick Stiftung spende?

Was habe ich davon, wenn ich für die Ralf Rangnick Stiftung spende?

Mit dieser Frage werde ich ganz oft konfrontiert.

Persönlich habe ich mir diese Frage nie gestellt, wenn ich spendete. Mir reichten immer das gute Gefühl und das Vertrauen darauf, dass auch mir mal geholfen wird, wenn ich in Not bin.

Und es sollte tatsächlich so kommen.

Im Juni 2013 verlor ich mein gesamtes Hab und Gut durch das Elbehochwasser in Dresden. Ein Moment, in dem ich dachte, jetzt kannst du eigentlich auch sterben…wäre da nicht die kleine Hand meines damals 9- jährigen Sohnes in meiner gewesen, ich habe keine Ahnung…

Und dann habe ich mich getraut, um Unterstützung zu bitten. Ich machte einen Spendenaufruf im Intranet meines Arbeitgebers.

Es gehört ganz schön viel Mut dazu, einen Spendenaufruf im Unternehmen, in dem man beschäftigt ist, zu machen. 1000 Fragen:

„Darf ich das?“ Was denken die anderen?“  „Machen sie sich über mich lustig?“ „Ergötzen sie sich an meiner Hilflosigkeit?“ „Stempeln Sie mich als Bettlerin ab?“…gingen mir durch den Kopf.

Was dann geschah übertraf all meine Hoffnungen. Selbstlos ermöglichten mir meine KollegInnen zwei Monate bezahlten Urlaub, haben in ganz Deutschland Sachspenden gesammelt und meinem Sohn und mir ein neues Zuhause eingerichtet.

Nicht eine Sekunde habe ich darüber nachgedacht, ob die Spender für ihre Spende auch etwas von mir erwarteten. Wäre auch grundlos gewesen, denn keiner wollte von mir danach ins Kino eingeladen werden oder bestand darauf, in jedem Social Media Beitrag an erster Stelle genannt zu werden.

𝐄𝐢𝐧𝐞 𝐞𝐜𝐡𝐭𝐞 𝐒𝐩𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐞𝐛𝐞𝐧, 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐆𝐞𝐠𝐞𝐧𝐥𝐞𝐢𝐬𝐭𝐮𝐧𝐠, 𝐟ü𝐫 𝐝𝐚𝐬 𝐠𝐮𝐭𝐞 𝐆𝐞𝐟ü𝐡𝐥.

Jetzt ist es Teil meines Arbeitsalltags, um Spenden zu bitten.

Und die meistgestellte Frage der UnternermerInnen lautet tatsächlich:

„𝐖𝐀𝐒 𝐡𝐚𝐛𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐯𝐨𝐧“?

Nun, wir setzen uns für eine 𝐛𝐞𝐬𝐬𝐞𝐫𝐞 𝐁𝐢𝐥𝐝𝐮𝐧𝐠 ein, mit VIP-Tickets, roten Teppichen und Werbeschildern vor und in Grund- und Förderschulen können wir nicht dienen.

Ich antworte nun mit 𝐆𝐞𝐠𝐞𝐧𝐟𝐫𝐚𝐠𝐞𝐧:

𝐖ü𝐫𝐝𝐞 𝐈𝐡𝐧𝐞𝐧 𝐞𝐢𝐧 𝐠𝐮𝐭𝐞𝐬 𝐆𝐞𝐰𝐢𝐬𝐬𝐞𝐧 𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧?

Das Wissen, dass Sie etwas Positives zur Gesellschaft beigetragen haben, kann ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit und des persönlichen Wachstums mit sich bringen. Es geht nicht nur darum, anderen zu helfen, sondern auch um das Bewusstsein, dass man Teil von etwas Größerem ist und eine sinnvolle Veränderung bewirken kann.

𝐋𝐞𝐢𝐝𝐞𝐭 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐈𝐡𝐫 𝐔𝐧𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐡𝐦𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐭𝐞𝐫 𝐅𝐚𝐜𝐡𝐤𝐫ä𝐟𝐭𝐞𝐦𝐚𝐧𝐠𝐞𝐥?

Ein altes Sprichwort lautet: „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“.

Gerade erst haben wir einen 30 Jahre alten Werkraum einer Schule mithilfe von Spenden erneuert.

Im Schreiben der Schule hieß es: “ …wir pflegen, reparieren und kaufen so gut es geht Werkzeuge nach. Doch trotz all dieser Bemühungen stoßen wir immer stärker an unsere Grenzen. Unter diesen Bedingungen können wir unseren Beitrag, im Rahmen der technisch-ökonomischen Bildung, zur ganzheitlichen Entwicklung des Kindes kaum noch leisten. Unsere Ziele die Interessen der Kinder zu fördern sowie zur Freude am praktischen Tun, zur Anregung des schöpferisch- konstruktiven Denkens, Handelns und der Bewahrung der natürlichen Neugier beizutragen, rückt weiter in die Ferne. Während unsere Ziele kaum noch erreichbar scheinen, steigt mit jedem Tag die Sorge um die körperliche Unversehrtheit der Schüler und Schülerinnen unserer Schule. Denn mit jedem kaputten Werkzeug steigt die Verletzungsgefahr rapide an…“

An der Schule hätte wahrscheinlich vorher kein Kind seine Liebe zum Handwerk entdeckt.

𝐖𝐮𝐬𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐒𝐢𝐞, 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐝𝐚𝐬 𝐁𝐮𝐝𝐠𝐞𝐭 𝐟ü𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐮𝐥𝐠ä𝐫𝐭𝐞𝐧, 𝐰𝐞𝐧𝐧 𝐬𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐧𝐧 𝐯𝐨𝐫𝐡𝐚𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐧𝐝, 0,80€ 𝐩𝐫𝐨 𝐊𝐢𝐧𝐝 𝐩𝐫𝐨 𝐒𝐜𝐡𝐮𝐥𝐣𝐚𝐡𝐫 𝐛𝐞𝐭𝐫ä𝐠𝐭?

Davon können Sie nicht mal Gartenerde kaufen, GärtnerInnen werden so wohl nicht heranwachsen.

𝐎𝐟𝐟𝐞𝐫𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧 𝐒𝐢𝐞 𝐢𝐧 𝐈𝐡𝐫𝐞𝐧 𝐒𝐭𝐞𝐥𝐥𝐞𝐧𝐚𝐧𝐳𝐞𝐢𝐠𝐞𝐧 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐞𝐢𝐧 𝐉𝐨𝐛𝐫𝐚𝐝?

Ohne unser Engagement mit unserer mobilen Jugendverkehrsschule ist eine Fahrradausbildung an vielen Schulen gar nicht mehr möglich.

𝐖ü𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐒𝐢𝐞 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐩𝐨𝐫𝐭𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐤𝐭𝐢𝐯𝐞 𝐌𝐢𝐭𝐚𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫, 𝐝𝐢𝐞 𝐚𝐮𝐟𝐠𝐫𝐮𝐧𝐝 𝐚𝐮𝐬𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧𝐝𝐞𝐫 𝐁𝐞𝐰𝐞𝐠𝐮𝐧𝐠 𝐰𝐞𝐧𝐢𝐠𝐞𝐫 𝐤𝐫𝐚𝐧𝐤 𝐬𝐢𝐧𝐝?

Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Kinder ihre Sportsachen in einer „Gemüsetüte“ in die Schule tragen, sich Blasen in viel zu kleinen Sportschuhe laufen und das Sportshirt eher einem Lochmuster ähnelt.

𝐆𝐞𝐫𝐧 𝐠𝐞𝐡𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐦𝐢𝐭 𝐈𝐡𝐧𝐞𝐧 𝐠𝐞𝐦𝐞𝐢𝐧𝐬𝐚𝐦 𝐢𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐮𝐥𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐳𝐮 𝐝𝐞𝐧 𝐒𝐜𝐡𝐮𝐥𝐬𝐨𝐳𝐢𝐚𝐥𝐚𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫𝐈𝐧𝐧𝐞𝐧, 𝐝𝐚𝐧𝐚𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐛𝐞𝐧 𝐒𝐢𝐞 𝐠𝐚𝐫𝐚𝐧𝐭𝐢𝐞𝐫𝐭 𝐤𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐙𝐰𝐞𝐢𝐟𝐞𝐥 𝐦𝐞𝐡𝐫, 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐮𝐥𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐬𝐞𝐫𝐞 𝐇𝐢𝐥𝐟𝐞 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐞𝐧.

Bildung geht uns alle an, denn Bildung ist der Schlüssel zur Förderung von sozialem Fortschritt und wirtschaftlichem Wachstum. Gut ausgebildete Menschen können besser zur Gesellschaft beitragen, Innovationen vorantreiben und komplexe Probleme lösen. Viele Kinder und Jugendliche haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung, sei es aufgrund von finanziellen, geografischen oder sozialen Hürden. Wir 𝐦ü𝐬𝐬𝐞𝐧 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐔𝐧𝐠𝐥𝐞𝐢𝐜𝐡𝐡𝐞𝐢𝐭𝐞𝐧 𝐚𝐛𝐛𝐚𝐮𝐞𝐧 und mehr Kindern die Möglichkeit geben, ihr volles Potenzial zu entfalten.

Um uns zu unterstützen, müssen Sie nicht zwingend eine Patenschaft übernehmen.

𝐉𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐁𝐞𝐢𝐭𝐫𝐚𝐠 𝐳ä𝐡𝐥𝐭.

Sie finden unsere Bankverbindung auf unserer Homepage. Geben Sie einfach als Verwendungszweck „Bildung“ ein und wir garantieren Ihnen, Ihre Spende kommt dort an, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

 

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Weitere Artikel von Peggy Engel-Pussinen

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen