Was haben Fahrrad-Speichen mit der perfekten Supply Chain zu tun?

Was haben Fahrrad-Speichen mit der perfekten Supply Chain zu tun?

Logistik ist überall, 24/7 sozusagen: Die Zahnpasta nach dem Aufstehen und vor dem Zubettgehen, das Frühstücks-Ei, die Beton-Fertigteile auf der Baustelle, das Ersatzteil der Industriemaschine – das alles basiert auf Logistik. Ohne Nachschub stünde die Supply Chain und damit die Bänder der Produktion bei BMW still, das Krankenhaus könnte das defekte MRT nicht mehr nutzen, die Großbaustelle bekäme keine Fenster geliefert und Amazon würde keine 100 Milliarden weltweit umsetzen!

Ein volles Lager mit teuren Ersatzteilen garantiert, dass es keinen Stillstand gibt, sprengt jedoch die Kosten. Sparsamkeit kann wiederum bedeuten, dass zwar die Kosten für Ersatzteile, Lagerkosten etc. niedrig sind, im Falle eines Ausfalls wegen eines fehlenden Ersatzteiles kann das einen OEM jedoch sehr teuer zu stehen kommen! 

Es gilt also ein Optimum aus Kosten, Sicherheit, Geschwindigkeit, Reaktionszeiten, Bedarfen und vielem mehr zu finden, Lieferungen von A nach B sollen zudem bitteschön pünktlich, preiswert, und umweltfreundlich sein! Dieses erfordert ein cleveres Gesamtkonzept, bestehend aus modernem Supply Chain Management, Netzwerk-Planung, Collaborative Planning, Cloud-Daten-Management und vielem mehr, was aufgrund der Komplexität dieser Aufgabe in der Regel eine Optimierungsrechnung im Rahmen eines multivariaten Simulations-Modells ist.

Innerhalb des großen Gesamtkonzeptes gibt es viele einzelne interessante Ansätze, Logistik und Supply Chain Management intelligent zu unterstützen - hinter vielen Begriffen aus der Logistik verstecken sich ziemlich kluge Ideen! Hier eine kleine Auswahl häufig genutzter Fach-Termini:

PUDO: Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein „Pick-Up-Drop-Off-Point“. Gemeint ist damit eine abschließbare Kiste, Box o.ä. an einem zentralen Punkt – beispielsweise ein Schließfach an einer Tankstelle oder eine Packstation –, an der Ersatzteil-Lieferungen hinterlegt werden. Der Techniker muss nicht jedes Mal aufs Neue ins Lager fahren, stattdessen wird ein solcher in der Regel unbemannte PUDO von Lieferwagen befüllt und alte Teile wieder mitgenommen. Der Vorteil für unsere Kunden liegt hier ganz klar bei der Wege- bzw. Streckenoptimierung!

FSL: Die Idee hinter einer „Forward Stocking Location“ steckt im Wort „forward“ und meint „näher beim Kunden“. Ähnlich wie beim PUDO handelt es sich hier um Mini-Lager – in diesem Falle allerdings bemannt – das der Hersteller selbst betreibt oder durch einen Dienstleister (z. B. DHL) betreiben lässt, um mit den wichtigsten Ersatzteilen oder Produkten schneller und näher am Einsatzort zu sein.

Hub & Spoke – dieses mittlerweile millionenfach genutzte Konzept aus der Logistik hat seinen Namen aufgrund der Ähnlichkeit mit einem Fahrradreifen, der die Nabe in der Mitte und die Speichen drum herum angeordnet hat. Hier bestehen keine 1:1-Verhältnisse zwischen Absender und Empfänger von Waren, Ersatzteilen o. ä. Stattdessen erfolgt eine zentrale Bündelung im Zentrallager und von dort der darauf folgende sternförmige Versand in alle Welt, was günstiger und umweltfreundlicher ist als der ungebündelte Versand jedes einzelnen Teils.

 Crossdocking ist ein Konzept, welches sich die Zeit- und Kostenvorteile der Vorkommissionierung beim Absender zunutze macht. Im Zwischenlager bzw. Verteilzentrum muss dann lediglich umgeladen werden. Auch hier gibt es keine direkte Lieferung an den Kunden, damit eine effizientere Logistik durch Bündelung erfolgen kann!

Merge in Transit: Ein weiteres, häufig von uns genutztes Konzept in der Logistik! Hier kommen Teile aus unterschiedlichen Orten bzw. Lagern und treffen auf der Strecke, also beispielsweise in der Mitte, auf dem Weg zum Kunden zusammen und werden hier gebündelt – kostengünstig, schnell und die Wege optimal nutzend! 

Soviel zum kleinen Überblick über pfiffige Konzepte in der Logistik, in unserem nächsten Beitrag geht es um "den richtigen Bestand": Im Logistik-und Supply-Chain Management dreht sich vieles um die richtigen Mengen, die danach zur richtigen Zeit am richtigen Ort eintreffen bzw. vorhanden sein sollen. Der „richtige“ Bestand steht also als entscheidende Größe am Anfang einer Kette von Aktionen und sollte tunlichst dem tatsächlichen Bedarf entsprechen. Welche Einflußfaktoren und Kenngrößen gibt es hier als Indikatoren für „richtig“? Doch dazu morgen mehr!

Für mehr spannende Infos zu diesen Themen besuchen Sie unsere Homepage:

www.barkawi.com oder klicken auf das Bild:

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Weitere Artikel von Carena Barkawi

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen