(Home)Office – es gibt kein Zurück, aber was bleibt aus der Corona-Zeit?
Bilanzen, Zwischenfazits, Lockerungsdebatten – man könnte das Gefühl bekommen, dass die Coronakrise schon irgendwie überstanden ist. Medizinisch gesehen ist das natürlich grober Unfug, aber unsere Arbeitgeber kommen anscheinend aus dem Krisenmodus des schnellen Handelns langsam in einen Planungsmodus mit Weitsicht. Die Frage, die über Allem schwebt: Wie sieht das "Neue Normal" aus?
Das Buzzword des #newnormal geistert nun schon seit einiger Zeit herum und beschreibt das, was da auf uns zukommen wird, sehr passend, wie ich finde. Denn es kommt etwas Neues – so wie vor der Krise wird das Arbeitsleben bei den allermeisten Arbeitgebern nicht mehr werden. Es wird etwas (vieles? alles?) neu sein – aber zugleich auch normal. Denn das, was da Neues kommt, ist kein heißer Scheiß, den irgendwelche Berater mitgebracht haben und der nicht praktikabel ist. Es ist kein fancy Pilotprojekt, das einfach modern sein soll und nur seinem Selbstzweck dient. Das neue Normal kommt, weil die Krise uns aufgezeigt hat, was doch alles möglich und nützlich ist – und worin die vielen Chancen liegen, wenn alles auf den Kopf gestellt wird. Hoffentlich erkennen das möglichst viele Arbeitgeber.
Denn wer nun denkt, dass das neue Normal einfach so passieren wird, weil die letzten Wochen gezeigt haben, dass "es ja geht", der irrt. Damit das neue Normal funktioniert, gelebt wird und vor allem alle weiterbringt, muss es aktiv gestaltet werden. Und das nicht erst dann, wenn wir (eben nicht) alle wieder in die Büros zurückstürmen – sondern jetzt, damit es ab Tag eins läuft, damit ab dem ersten Moment Erkenntnisse gesammelt werden und auch das neue Normal ab Tag eins angepasst und verbessert werden kann.
Wer denkt, dass wir in den letzten Wochen ja gelernt haben, dass das Arbeiten von Zuhause klappt und deswegen auch in Zukunft schon alles fluppen wird, der schätzt falsch ein, was in den letzten Wochen passiert ist. Wir wussten vor der Krise, dass es klappt, wenn fast alle Kolleginnen und Kollegen im Büro zusammenarbeiten. Während der Krise haben wir gelernt, dass es klappen kann, wenn so gut wie alle Mitarbeitenden von Zuhause aus arbeiten. Aber eins wissen wir noch nicht: Wie funktioniert die Zusammenarbeit, wenn ein Teil im Büro arbeitet und ein Teil Zuhause (oder im Park, oder im Ferienhaus)?
Was müssen wir also alles bedenken, bevor das neue Normal auch wirklich normal wird? Wir müssen uns mit allen Fragen der Zusammenarbeit auseinandersetzen – und das am besten gemeinsam mit denjenigen, die auch wirklich zusammenarbeiten. Was brauchen sie, um ein Meeting effizient zu gestalten, wenn fünf Leute im Büro sitzen und sieben Zuhause? Wie wollen wir kommunizieren, wenn unsere Arbeitszeiten asynchron sind? Wie schaffen wir es, unser Teamgefühl zu stärken, wenn wir kaum noch alle gemeinsam in einem Großraumbüro abhängen?
Ja, Corona ist ein Beschleuniger in Sachen Arbeitswelt und Zusammenarbeit. Aber es ist eben kein Selbstläufer. Wer sich jetzt nicht mit den wichtigen Fragen auseinandersetzt, dabei heute schon Stolpersteine identifiziert und aus dem Weg räumt, droht, ganz schnell wieder zurückgeworfen zu werden. Wer es ernst meint mit dem neuen Normal, wer wirklich von der Booster-Wirkung der Krise profitieren will und seinen Teammitgliedern die persönlich passendsten Arbeitsbedingungen bieten möchte, damit sie mit Freude exzellente Arbeit machen können, muss jetzt handeln. Dann kann das neue Normal gut funktionieren – und dann hatte die Krise auch etwas Gutes. Denn dann erspart sie uns sehr viele Jahre Entwicklungsarbeit – wir müssen die Chance jetzt nur noch nutzen …
Digitale Transformation bei der HafenCity Hamburg GmbH
4 JahreMoin Florian, dann bist Du ja zum Glück im richtigen Laden ✊