Homeoffice - gekommen, um zu bleiben!
Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit aus dem Homeoffice

Homeoffice - gekommen, um zu bleiben!

Mit dem Beginn der Corona-Krise hat sich im März 2020 der Arbeitsalltag für die meisten Menschen in Deutschland gravierend verändert. Für einen großen Teil bedeutete das vor allem Arbeiten von Zuhause aus. In vielen Firmen war dies bis vor kurzem noch ein Tabu-Thema oder nur in besonderen Ausnahmefällen möglich. Schnell sprachen die Medien von einer Zwangsdigitalisierung und einer nachhaltigen Veränderung der Zusammenarbeit.

Im Rahmen unserer Umfrage haben wir über hundert Personen aus verschiedenen Unternehmen und Berufsgruppen nach ihren Erfahrungen im Homeoffice gefragt. Der Großteil wünscht sich auch in Zukunft die Möglichkeit, zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten und den Arbeitsalltag flexibler zu gestalten. Die Antworten zeigen, dass für die erfolgreiche Zusammenarbeit aus dem Homeoffice ein Laptop mit stabiler Internetverbindung allein noch nicht ausreicht. In erster Linie waren es Aspekte wie Transparenz, Kommunikation, Vertrauen und die Trennung zwischen Beruf und Privatleben die von den Teilnehmern als Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit genannt wurden.

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Besonders wichtig, um die positiven Aspekte aus der Zusammenarbeit im Homeoffice auch nach der Krise zu erhalten, ist den meisten vor allem ein Wandel im Mindset, mehr Vertrauen und Verständnis für die Kollegen, die von Zuhause aus arbeiten sowie ein bewusster Umgang mit den in der Corona-Krise gemachten Erfahrungen.

Fast Dreiviertel der Teilnehmer geben an, dass die Arbeit im Homeoffice ein stärkeres Vertrauen durch die Führungskraft und mehr Selbstorganisation im Team erfordert. Damit wird deutlich, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit im Homeoffice weitaus mehr bedeutet als ein bloßes Wechseln von der analogen in die digitale Kommunikation. Neben den technischen Herausforderungen brachte die Homeoffice-Erfahrung in der Corona-Krise somit für viele auch eine Menge neue Erfahrungen im Umgang miteinander.

Corona-Krise – für viele ein Crashkurs in Sachen virtuelle Zusammenarbeit

Wie neu die Erfahrung für viele war, sieht man daran, dass ein Drittel der Befragten angab, zuvor nicht im Homeoffice gearbeitet zu haben. 48 Prozent der Personen haben dies nur in Ausnahmefällen getan.

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Ein Grund hierfür könnte in der Haltung der jeweiligen Unternehmen bzw. Führungskräfte liegen. Nahezu die Hälfte aller Befragten gab an, dass Arbeiten von Zuhause vor der Corona-Krise entweder verboten oder nur in Ausnahmefällen erlaubt war. Technische Infrastruktur und individuelle Arbeitsinhalte scheinen kaum ein Hindernis gewesen zu sein. 80 Prozent der Teilnehmer können ihren eigenen Angaben nach, ihre Arbeit zum größten Teil im Homeoffice erledigen und lediglich 3 Prozent der Befragten gaben an, dass Homeoffice aufgrund fehlender Infrastruktur nicht oder nur teilweise möglich ist.

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Ein fester Arbeitsrhythmus, klare Regeln und mehr Selbstorganisation im Team sind von großer Bedeutung

Klare Strukturen und Regeln sowie ein fester Arbeitsrhythmus sind den meisten auch im Homeoffice wichtig. Gerade mit Blick auf den Wunsch nach einer Trennung von Arbeit und Privatleben wundert es nicht, dass 87 Prozent der Teilnehmer angaben, auch im Homeoffice einen festen Arbeitsrhythmus etabliert zu haben oder dies zumindest versuchen. Dabei gewinnen vor allem klare Regeln und Verantwortlichkeiten sowie mehr Selbstorganisation im Team an Bedeutung. Die Hälfte der Teilnehmer hat hierbei auch einen Anstieg im Koordinations- und Steuerungsaufwand innerhalb des Teams wahrgenommen. Die Ansicht, dass Homeoffice mehr Steuerung und Organisation durch die Führungskraft bedeutet teilen 31 Prozent der Befragten.

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Vor allem dann, wenn es um Konzentration und fokussiertes Arbeiten geht, scheint das Homeoffice seine Vorteile ausspielen zu können. 51 Prozent der Teilnehmer gaben an, zuhause konzentrierter und fokussierter zu arbeiten. 34 Prozent der Personen erzielen im Homeoffice auch bessere Ergebnisse. Auf die Motivation scheint das Arbeiten von Zuhause nur bedingt einen positiven Effekt zu haben. 16 Prozent sind motivierter, während ein Drittel der Befragten angab, zuhause weniger motiviert zu sein. Das heterogene Ergebnis in der Einschätzung von Motivation und Arbeitsergebnissen zeigt vermutlich, wie unterschiedlich die individuellen Erfahrungen der Teilnehmer sind.

Ein Grund für das konzentriertere Arbeiten im Homeoffice ist sicherlich eine ruhigere Arbeitsumgebung, ohne lautstark geführte Telefonate oder Gespräche der Kollegen am Nachbartisch, sofern keine Kinder oder sonstige Familienangehörige im gleichen Raum aktiv sind. Gleichzeitig ist es gerade der soziale Kontakt, der ungezwungene Austausch an der Kaffeemaschine, das gemeinsame Mittagessen oder die kurze Abstimmung auf dem Flur, die am stärksten vermisst werden. Virtuelle Events und feste Rituale im Team können dabei helfen, den sozialen Kontakt zu den Teammitgliedern aufrechtzuhalten. Dies wird von über einem Drittel der Befragten auch schon gelebt.

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Mitarbeiter im Homeoffice fühlen sich weniger gut informiert

Mehr Selbstorganisation, weniger Kontakt zu den Kollegen: Die Umstellung auf Homeoffice ist kein Selbstläufer. Fast die Hälfte der Befragten fühlt sich im Homeoffice weniger gut informiert und 38 Prozent der Teilnehmer sehen sogar eine Verschlechterung in der Zusammenarbeit. Gleichzeitig vertritt ein Drittel der Befragten die Meinung, dass Konflikte im Team seltener aufgedeckt werden und sich die Konfliktlösung schwieriger gestaltet.

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Es zeigt sich auch, dass für viele die Umstellung auf das Arbeiten im Homeoffice zwar physisch erfolgt ist, die Art und Weise wie zusammengearbeitet wird allerdings noch dem entspricht, was man von der gemeinsamen Arbeit im Büro kennt. Dies verdeutlicht sich unter anderem an den eingesetzten Kommunikationsmitteln. Spitzenreiter als meistgenutztes Mittel zur Kommunikation im Homeoffice ist die E-Mail gefolgt von Messengern. Den dritten Platz teilen sich – nahezu gleich auf – Telefon- und Videokonferenzen.

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Online-Meetings nehmen in der virtuellen Zusammenarbeit eine bedeutende Rolle ein. Sie werden von der Hälfte der Befragten als anstrengender empfunden. Gleichzeitig nimmt ein Drittel der Teilnehmer wahr, dass Online-Meetings im Vorfeld stärker hinterfragt werden und weniger häufig eingestellt werden als analoge Meetings. Dies könnte bei einigen auch zu weniger Meetings und damit mehr Zeit für konzentriertes Arbeiten geführt haben. Bei der Frage, welche Meetings strukturierter und disziplinierter ablaufen, zeichnet sich kein eindeutiges Bild ab. Hier scheinen die Teilnehmer sehr unterschiedliche Erfahrungen gesammelt zu haben.

FAZIT

Die Corona-Krise hat vielen ermöglicht was zuvor in ihrem Unternehmen undenkbar gewesen wäre, das Arbeiten von Zuhause. Viele Teams haben dabei einen regelrechten Crashkurs durchlaufen. Das Ergebnis unserer Umfrage zeigt, dass der Crashkurs Lust auf mehr gemacht hat. Die meisten wünschen sich auch in Zukunft die Möglichkeit, zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten und die damit verbundenen Vorteile in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Besonders wichtig ist ihnen dabei Transparenz, Kommunikation, Vertrauen, klare Regeln sowie die Trennung von Arbeit und Privatleben. Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung, das Gelernte, Positives wie Negatives, strukturiert anzugehen und für die Zukunft zu nutzen. Neben dem Einsatz von neuen Technik-Features, die dabei helfen Online-Meetings zu strukturieren, Daten gemeinsam zu bearbeiten oder Informationen sichtbar zu machen, sind es vor allem die gemeinsamen Spielregeln im Team sowie das Bewusstsein dafür, was anders ist und fehlt, um die Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten. Regelmäßiges Feedback und gemeinsam definierte Kennzahlen können den Teams helfen, Transparenz und Vertrauen zu steigern und auch Konflikte früher zu erkennen. Während der morgendliche Treff an der virtuellen Kaffeemaschine, ein gemeinsames Mittagessen oder Feierabendbier vor der Webcam den sozialen Kontakt auch aus der Ferne ermöglichen. Insbesondere die Führungskräfte sind hierbei gefragt, einen Rahmen zu schaffen, der es den Teams ermöglicht ihre Zusammenarbeit kontinuierlich weiterzuentwickeln und ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderungen und Möglichkeiten zu schaffen. 

Über uns

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brainspire begleitet Teams aus verschiedensten Unternehmen und Branchen in ihrem individuellen Veränderungsprozess und unterstützt sie dabei als Lean oder Agile Coaches auf ihrem Weg der kontinuierlichen Verbesserung. Die virtuelle Zusammenarbeit mit verteilten Teams prägt unseren Arbeitsalltag schon lange, nicht nur in Kundenprojekten, sondern auch intern. 

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Du möchtest mehr über die Umfrage oder über uns erfahren? Dann schreib uns einfach unter post@brainspire.de.








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