Hunger: Eine Frage der Macht?!
Mehr als 800 Millionen Menschen hungern; etwa jeder 9. Mensch. Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Mangel- oder Unterernährung. Und das, obwohl die globale Ernte nach Schätzungen der FAO schon jetzt ohne Probleme zwölf Milliarden Menschen mit Grund-Nahrungsmitteln versorgen könnte. Fast doppelt so viele wie nötig.
Fataler Weise werden jedes Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel verschwendet. Ein Drittel der weltweiten Produktion geht schon bei der Herstellung oder beim Transport verloren – verdirbt in Lagern, Läden oder Haushalten. Und während inzwischen fast jeder dritte Mensch als fettleibig gilt, sind weltweit immer noch zwei Milliarden Menschen mit unterschiedlichen Formen der Mangelernährung konfrontiert. 98% der Hungernden leben in Entwicklungsländern. Wie kann das sein?
All das ist vor allem eine Frage der Macht, schreibt Dr. Naomi Hossain vom Institute of Development Studies (IDS) in ihrem Essay zum diesjährigen Welthungerindex 2017, der am Donnerstag in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Wo der Kampf gegen Hunger erfolgreich ist und wo nicht, lässt sich auch im Handelsblatt nachlesen.