Hustlen frisst Leben! Als Unternehmer dein Business bewusst gestalten.
Ich bin genervt von den „Du-musst-dich-nur-anstrengen-um-erfolgreich-zu-sein“-Aussagen? Oder von den „7-stellig-unter-Palmen“-Parolen? Inzwischen klicke ich beides konsequent weg, weil ich mich mit diesem Mindset nicht beschäftigen möchte. Geht es dir auch so?
Vielleicht weil ich das eine ausprobiert habe und das andere für Humbug halte. Ich liebe es, aktiv zu gestalten - meinen Teil zur Evolution beizutragen. Nichtstun ist für mich kein attraktives Lebensmodell. Und ich weiß, dass es zwischen diesen beiden Polen keine attraktive Mitte gibt - auch wenn wir das gerne glauben würden.
Warum denke ich das?
Weil du zwischen diesen beiden Polen das System nicht verlässt!
„Mehr Nichtstun bringt dir Erfolg!“ oder „Mehr Tun bringt dir Erfolg!“ sind zwei Seiten einer Medaille. Dieser Lösungsstrang ist eindimensional. Er führt dich weder aus der Denkbox, noch aus deinem Hamsterrad heraus. Er bietet dir nicht das Potenzial für ein wirklich inspiriertes Leben. Weil es nicht funktioniert, einfach nur weniger zu tun. Der reine Gedanke daran kann dein Gehirn unmittelbar in einen Ausnahmezustand versetzen. Ist es auf Tun konditioniert, bedeutet Nichtstun Gefahr. Existenzangst ist sofort präsent.
Damit du nicht zwischen beiden Extremen hin- und herpendelst, brauchst du Perspektiven außerhalb dieses Lösungsstrangs. Es geht darum, gewohntes Denken loszulassen und Gewohnheiten schrittweise zu verändern. Woher ich das weiß?
Weil mich das zuvor erwähnte Pendel vor Jahren mit meiner ersten Selbständigkeit in die Pleite geführt hat und ich mich am Ende doch im Machen-Modus wiederfand. In diesem Interview teile ich meine Erfahrungen aus dieser Zeit.
Konstantes Beschäftigtsein hält dem Erfolg die Tür zu!
Eine Erkenntnis, die mich bereits früh traf. Damals arbeitete ich als Beraterin in einer Werbeagentur. Eines nachts bereitete ich eine Präsentation für den nächsten Tag vor. Ich war todmüde und frustriert. Meine Chefs saßen zuhause im Warmen. Ich war in der Agentur eingeschneit. Mein Bett sollte ich in dieser Nacht nicht mehr sehen. Ich weiß noch, welche unsägliche Leere mich am nächsten Tag überkam, als meine Chefs die Lorbeeren meiner Nachtschicht ernteten, ohne die geringste Wertschätzung für meinen Einsatz. Damals realisierte ich erstmals, dass Leistung kein Garant für Erfolg ist. Später sollte die Erkenntnis reifen, dass häufig sogar das Gegenteil zutrifft.
Das heißt nicht, dass du keine Leistung mehr einbringen solltest. Nur, mit welcher Intention du deine Leistung einsetzt. Hierzu später mehr.
Meine Gewohnheiten waren lange Zeit hartnäckiger als diese Erkenntnisse. Erst Jahre später gelang es mir, auch mal anzuhalten und über mein Leben nachzudenken. Das klingt jetzt vielleicht profan für Dich. Für mich als Macherin - damals mit unbewussten Existenzängsten - war Anhalten keine attraktive Option. Sobald ich es versuchte, fand ich mich kurz darauf im Überlebensmodus wieder.
Das gestresste Gehirn
Im Hamsterrad wird dein Gehirn süchtig nach Stress. Deine Empathiefähigkeit sinkt. Du wirst selbstsüchtiger. Es stellt sich gewohnheitsmäßig ein bestimmter Cocktail an Emotionen ein. Das sind z. B. Schuld, Scham, Neid, Ärger, Frustration, um nur einige zu nennen. Jede dieser Emotionen begünstigt die anderen. Sie treten meist in Kombination auf. Bist du dann nicht präsent, zieht es dich in alte Gewohnheiten hinein.
Allzu oft erzählen diese Emotionen die Geschichte: „Wenn du loslässt, verlierst du alles!“ Glaubst du ihnen, bist du geliefert. Dein Gehirn funkt Betawellen. Kampf oder Flucht ist die Devise. Im "Machen-Modus" reagierst du auf das nach diesen Emotionen süchtige Gehirn. Der Kick heißt Adrenalin - ein Hormon, mit dem du Unsicherheit nicht spüren musst. So wird Machen wird zur zweiten Identität. Die wahre Persönlichkeit weicht immer mehr zurück. Was das unbewusste Gehirn in seinem Rausch vergisst:
Ein gestresstes Gehirn hat keine Lösungskompetenz!
Die wirklich guten Lösungen findest du, wenn es sich im Bereich der Alphawellen befindet.
Eine attraktive Alternative
Wer seine Identität bisher über Leistung definiert hat, braucht etwas gänzlich Neues, um stärkende Gewohnheiten zu etablieren. Die neue Perspektive sollte attraktiv genug sein, um die Verantwortung für das eigene Glück dauerhaft zu mobilisieren. Hier dürfen wir ruhig von Selbstliebe sprechen. Wer sich selbst exzessiv antreibt, verhält sich nicht sehr liebevoll sich selbst gegenüber. Es fehlt die Wertschätzung. Die Botschaft lautet: "Meine eigenen Wünsche und Träume haben keine Bedeutung!" Keine gute Idee!
Nur wenn du dir selbst wichtig genug bist, kannst du dein Leben nach deinen Wünschen gestalten. Nur dann bringst du die Energie auf, das alte System zu verlassen. Du wirst ein anderer bzw. eine andere, weil du die Identifikation mit dem Alten loslässt und an die Stelle ein neues Selbstbild setzt. Erst dann beginnt sich auch deine Umwelt zu verändern.
Die folgenden Fragen helfen dir dabei:
- Was bedeutet für dich Lebenserfolg? Hier geht es nicht nur um den monetären Erfolg, sondern um ein erfülltes Leben.
- Welche Spuren hinterlässt du, wenn du morgen stirbst? Wenn dir diese Frage zu krass ist, frage dich, wo du landest, wenn du nichts änderst. Okay, die ist ähnlich unangenehm. Aber du bist konsequenter, wenn du diese Antworten kennst. Versprochen!
- Welches Leben würde dich wirklich inspirieren?
- Wer musst du sein, um dieses Leben zu führen?
- Wie würdest du als dieser Mensch handeln?
Business ist ein kreativ gestaltender Prozess
Kreatives Gestalten verlässt gewohnte Pfade. Es begibt sich bewusst in das Unbekannte - das Abenteuer - hinein. Es will entdecken und erfahren. Damit das gelingt, braucht es ein entspanntes Gehirn. Erst wenn du alte Denkgewohnheiten wahrnimmst und sie konsequent loslässt, kommst du auf dieses spannende Terrain.
Kinder können das wunderbar. Sie entdecken die Dinge immer wieder aufs Neue. Sie stürzen sich ganz in die Erfahrung. Ihr Gehirn hat noch keine Denkautobahnen ausgebildet. Erwachsene Gehirne wählen den leichtesten Weg. Ihre Gehirne sind sparsam geworden. Sie wissen, dass es sie weniger Energie kostet in gewohnten Bahnen zu denken. Es fühlt sich vertraut und richtig an - manchmal eine Illusion. Meine Erfahrung sagt mir inzwischen, dass es sich durchaus lohnt, eine Belohnung ein bisschen aufschieben und mit Unsicherheit zu leben. Wir erreichen damit eher, was wir uns wünschen. Schade, dass wir das nicht in der Schule lernen.
Gestaltende Prozesse gehen mit dem Gefühl der Unsicherheit einher. Lernst du, an die Stelle dieses Gefühls höhere Emotionen zu setzen, gestaltest du mit dieser Intention. Du schaust als ein anderer auf dein Leben und auf dein Business. Du siehst klarer, welches Tun dich zu dem Leben führt, das du leben möchtest.
7 Impulse für bewusste Gestalter
Es gibt einige Fallen, die dich in alte Gewohnheiten zurückziehen. Damit du nicht in Versuchung kommst, hier ein paar Tipps, mit denen du dich gut ausgerichtest.
- Nimm dir regelmäßig Zeit für dich und dein Business. Auszeiten verhelfen dir zu mehr Klarheit. Wie in einem ruhigen See setzt sich alles Unnötige ab. Du erkennst besser, worauf es dir wirklich ankommt.
- Finde Klarheit in Bezug auf deine Vision, dein Warum, deine Wünsche und Ziele. Du kannst nirgends ankommen, wenn du nicht weißt, wohin du unterwegs bist.
- Reduziere deinen Informationszufuhr auf ein Minimum. Eine zu starke Außenfixierung führt bei der heutigen Informationsdichte zum Verlust der Klarheit. Freiheit im Geist funktioniert nur, wenn du dich regelmäßig aus der "Denkwolke" deines Umfelds ausklinkst. Einzige Ausnahme: Du bist von inspirierenden Menschen umgeben.
- Sorge für Präsenz und ein entspanntes Gehirn. Meditation, assoziatives Schreiben, Bewegung, in der Natur sein – All das sind Möglichkeiten, die für ein entspanntes Gehirn sorgen.
- Fokussiere auf die Frage, ob dein Tun deinem großen Ziel dient. Alles, was diesem Ziel nicht dient, kostet dich unnötige Lebenszeit. Das hilft dir dabei, deine To-Do-Liste übersichtlich zu halten.
- Richte Regeln für dein Business ein. Nein sagen wird leichter, wenn du dir bereits vorher bewusst bist, was du nicht mehr willst. Oder noch besser: Was du dir stattdessen wünschst.
- Kultiviere Gefühle wie Lebensfreude und Dankbarkeit. Es gestaltet sich leichter aus diesen Emotionen heraus. Dankbarkeit ist die wichtigste Emotion für deinen Erfolg. Sie macht dich glücklich bevor du deine Ziele erreicht hast. Du strahlt Freude und Begeisterung aus.
Mit diesen 7 Tipps richtest du dich auf das Leben aus, das du realisieren möchtest - nicht nur auf Erfolg. Du ergänzt deinen Blick um die Möglichkeiten. So wird es leichter für dich, aus dem vorgenannten Pendel auszusteigen. Mit neuer Klarheit du den Faden leichter in der Hand halten. Und wenn du dann doch wieder einmal in eine alte Gewohnheit zurückfällst, bekommst du es früher mit.
Entspannten Erfolg für Dich!
Claudia
PS: In dem Webinar "Deine professionelle Marketingplanung für ein erfolgreiches 2020“ am 19. November 2019 um 19 Uhr ein zeige ich dir, wie du in 5 einfachen Schritten an einem Tag dein Marketing für 1 ganzes Jahr planst, dir einen klaren Fokus für 2020 schaffst und deine Marketingplanung noch im November fertigstellst.
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5 JahreSehr schön dargestellt und begründet, liebe Claudia! Zu Punkt 2 und 5 kann ich ergänzen, dass es, speziell wenn man etwas richtig Neues beginnt, schwer sein kann, überhaupt herauszufinden, warum, was, wohin ... Allein, ohne Austausch, kann auch das anstrengend sein.
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5 Jahre"Ein gestresstes Gehirn hat keine Lösungskompetenz!" - wie wahr! Vielen Dank für deine wunderbaren Impulse, Claudia. Meine persönlichen Favoriten sind 3, 4 und 7.
Gute Energien gehören in die Arbeitswelt 💜💚 gerne per du
5 JahreHallo. Ich finde 3 und 4 ein Life long digging. Vielen Dank dafür!
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5 JahreGroßartig und echt auf den Punkt gebracht. Insbesondere die 7 Impulse finde ich sehr gut. Mein momentaner Lieblingsimpuls ist die Nummer 3. Das kann ich gerade gut gebrauchen,
Beratung & Coaching
5 JahreJa, danke für diesen Artikel! "Am besten arbeitet man 100 Stunden die Woche, sonst wird das ja nichts"...dass man dann aber nach 3 Monaten auf der Ersatzbank sitzt, sagt keiner. Diese Sprüche gehen mir auch sehr auf die Nerven. Jeder Mensch ist so unterschiedlich. Es gibt nicht nur EIN Erfolgsrezept.