Hypothek: Gute Chancen für ein frühzeitige Verlängerung
Lange Zeit waren Hypotheken mit einer Laufzeit von fünf Jahren beliebt, dann jene mit zehn Jahren und heute sind noch längere Laufzeiten gefragt. Kein Wunder, schliesslich möchten Immobilienbesitzer von den rekordtiefen Hypothekarzinssätzen möglichst lange profitieren.
Was aber, wenn man eine Hypothek mit höheren Zinsen abgeschlossen hat, die noch einige Jahre laufen wird? Lohnt es sich, vorzeitig auszusteigen, um einen neuen Kredit aufzunehmen und von tieferen Zinsen zu profitieren? Grundsätzlich kostet ein vorzeitiger Ausstieg aus einer Festhypothek etwas, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Diese setzt sich aus dem Zins zusammen, der noch bis zum offiziellen Vertragsende geschuldet wäre, zuzüglich allfälliger Bearbeitungsgebühren durch die Bank. In Zeiten von Negativzinsen kann die Bank sogar noch einen Verlustzins geltend machen. Klar, dass sich ein solcher Ausstieg nicht rechnet, je länger die Restlaufzeit umso weniger.
Die Praxis sieht derzeit anders aus. Das Hypothekargeschäft ist bei den Finanzinstituten begehrt, die Konkurrenz gross. Man muss nicht zwingend vorzeitig aussteigen: Es kann sich lohnen, beim Kreditgeber nach den Konditionen für einen frühzeitigen Neuabschluss der Hypothek zu fragen und allenfalls auch zu verhandeln. Üblicherweise können aktuelle Zinssätze nur sechs Monate im Voraus fixiert werden, ohne dafür einen Zuschlag auf den neuen Zins bezahlen zu müssen. Viele Finanzinstitute haben diese Frist bereits auf zwölf Monate ausgeweitet. Andere gehen noch weiter: Zum Teil können Verlängerungen oder Nachfolgefinanzierungen von bestehenden Hypotheken bis zu drei Jahren im Voraus festgelegt werden – auf dem Zinsniveau von heute.
Grundsätzlich empfehlen wir keine gestaffelten Hypotheken-Laufzeiten abzuschliessen, um die Flexibilität für einen Bankenwechsel zu behalten.
Hanspeter Kennel, REMAX Premium, 6440 Brunnen
Quelle: WüstundWüst