Immer dran denken: 2020 = Beethoven-Jahr!
Alte Meister - von den Größten lernen (Folge 4)
Vor 250 Jahren wurde Ludwig van Beethoven geboren. Er war ein Vor-Denker in Tönen und Tempowechseln. Seine Musik hat die Wiener Klassik zur Vollendung und zugleich die Romantik auf den Weg gebracht. Beethoven wusste, dass er auf den Schultern von Großen (nicht zuletzt von Mozart und Bach) stand - und hat vielleicht gerade deswegen so weit nach vorne gesehen.
Die wunderbaren Klavierstücke stellen mehr Fragen als dass sie Antworten geben. Sie streben ins Unbekannte, manchmal runden sich Motive, manchmal bleiben sie offen. In seiner Zeit kam Beethoven manchen fremd vor, seine Musik galt als neue Musik, die merkwürdig aus der Zeit gefallen war. Überzeitlich. Das Fantastische daran: Beethovens Musik war eben gerade nicht bis ins Letzte berechnet und berechnend. Sondern vielmehr kühn, unbeirrt unstimmig und deswegen so stimmungsvoll.
Seine berühmte "Unvollendete" - die 10. Sinfonie - soll nun durch Künstliche Intelligenz zuende geführt werden, wie soeben zu lesen war. Ein spannendes Experiment, das den Meister noch mehr in unsere Zeit hereinragen lässt. Seine Musik, sein Leben ist eine Inspiration.
Kleiner Tipp am Rande: Folgt Igor Levit, dem großen Interpreten von Beethovens Musik, auf Twitter. Hier kann man z.B. ein paar Takte der Mondscheinsonate hören - gratis, aber gewiss nicht umsonst!