Immer weniger Farbe auf den Autos – Ein Trend mit weitreichenden Folgen

Immer weniger Farbe auf den Autos – Ein Trend mit weitreichenden Folgen

In den letzten Jahren ist ein klarer Trend auf unseren Straßen erkennbar: Autos in bunten, auffälligen Farben werden immer seltener. Stattdessen dominieren weiße, schwarze und graue Fahrzeuge das Bild. Doch warum entscheiden sich immer mehr Menschen für diese unbunten Farben? Und welche psychologischen und umweltbezogenen Auswirkungen hat dieser Trend?

Warum Grau, Schwarz und Weiß?

Es gibt mehrere Gründe, warum sich Käufer vermehrt für zurückhaltende Farben entscheiden:

  1. Zeitlose Eleganz: Farben wie Schwarz und Weiß gelten als klassisch und zeitlos. Sie passen zu jeder Umgebung und zu jedem Anlass, was vielen als sicherer Kauf erscheint. Zudem sind sie oft mit einem gewissen Status und Eleganz verbunden.
  2. Wiederverkaufswert: Autos in neutralen Farben erzielen in der Regel einen höheren Wiederverkaufswert, da sie eine größere Zielgruppe ansprechen. Ein grellrotes oder sonnengelbes Auto mag eine bestimmte Käufergruppe ansprechen, aber ein silbernes oder schwarzes Fahrzeug hat eine breitere Attraktivität.
  3. Minimalismus und Schlichtheit: Minimalismus ist ein gesellschaftlicher Trend, der sich in verschiedenen Lebensbereichen zeigt. Neutrale Farben wirken schlicht und unaufdringlich – genau das, wonach viele in einer komplexen Welt suchen.

Psychologische Auswirkungen auf die Umwelt

Der Rückgang bunter Autos hat auch Auswirkungen auf unser kollektives Empfinden und unsere Wahrnehmung der Umwelt:

  1. Einheitlichkeit und Monotonie: Eine Straße voller grauer und schwarzer Fahrzeuge kann schnell monoton wirken. Farben haben nachweislich einen Einfluss auf unsere Stimmung, und die Abwesenheit kräftiger Farben könnte das urbane Umfeld trist und weniger einladend erscheinen lassen.
  2. Sicherheit und Sichtbarkeit: Auffällige Farben wie Rot, Gelb oder Blau haben einen klaren Vorteil: Sie sind im Straßenverkehr deutlich sichtbarer. Studien haben gezeigt, dass grellere Farben mit einem geringeren Unfallrisiko verbunden sind, da sie im peripheren Blickfeld leichter wahrgenommen werden.

Vorteile auffälliger Farben

Während schlichte Farben viele praktische Vorteile bieten, sollten die Vorzüge auffälliger Farben nicht unterschätzt werden:

  1. Individualität und Ausdruck: Für manche Menschen ist das Auto ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Auffällige Farben bieten die Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben und Individualität zu zeigen. In einer Welt, in der viele Aspekte des Lebens standardisiert und normiert sind, kann Farbe ein kraftvolles Statement sein.
  2. Stimmungsaufheller: Bunte Farben haben nachweislich positive Auswirkungen auf unsere Psyche. Ein knallrotes oder sonnengelbes Auto kann nicht nur dem Fahrer, sondern auch den Menschen um ihn herum ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Farben sind eng mit Emotionen verknüpft, und ein bunteres Straßenbild könnte mehr Freude und Energie in den Alltag bringen.
  3. Kreativität und Innovation: Auch aus marketingtechnischer Sicht spielen Farben eine wichtige Rolle. Fahrzeughersteller, die mit ungewöhnlichen Farben experimentieren, können sich auf einem gesättigten Markt abheben und neue, kreative Impulse setzen. Auffällige Farben können helfen, bestimmte Modelle oder Marken unverwechselbar zu machen.

Fazit

Der Trend zu schlichten, unauffälligen Farben auf Autos spiegelt aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wider, wie den Wunsch nach Schlichtheit und Funktionalität. Gleichzeitig kann diese Entscheidung dazu führen, dass unsere Umwelt ein Stück ihrer Farbenvielfalt verliert. Die Wahl der Autofarbe ist am Ende eine persönliche Entscheidung, die jedoch, wenn man die psychologischen und sicherheitsrelevanten Aspekte bedenkt, weitreichendere Auswirkungen haben kann, als man zunächst vermuten würde.

Was denkst du – würdest du beim nächsten Autokauf auf eine auffälligere Farbe setzen, um dich von der Masse abzuheben?

Matthias Christian Knapp

Business Development Manager Automotive

2 Monate

Mir persönlich ist bei der Wahl der Farbe bei der Fahrzeugkonfiguration jede Farbe recht: Hauptsache grau! Wie im Artikel beschrieben, ist mir dezente Zurückhaltung lieber als schreiend bunt. Vor vielen Jahren hatte ich mir mal spasseshalber die Leasingrate eines BMW's mit einer orange-metallic farbenen Lackierung im Vergleich zum Farbton Mineralgrau rechnen lassen. Der Unterschied betrug aufgrund des geringeren zu erwartenden Restwerts damals rd. 50 Euro/Monat zu Ungunsten der orangenen Lackierung. Kann sein, dass das heute nicht mehr so ist, aber das ist natürlich für viele auch ein Argument.

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