Inhalte, die Fristen versäumen, sind wertlos
Verspätete Projektlieferungen haben weit über das Projekt reichende Auswirkungen. Es wird nicht nur das Vertrauen in die Lieferanten beschädigt. Unternehmen haben meist schon Folgeaktivitäten zu einem Liefertermin geplant, vielleicht bereits getätigte Ausgaben, die jetzt zumindest zum Teil umsonst waren.
Verschiebungen sind teuer
Die Kosten für Verschiebungen sind schnell enorm. Allein die Entwicklergehälter, Raumkosten oder vergebene Aufwendungen für nachfolgende Aktivitäten sind schon schlimm genug. Schmerzlicher sind häufig noch Opportunitätskosten durch verpasste Chancen im Markt.
Beispiel Flughafen BER: Viele Shopbetreiber mussten enorme Zusatzkosten schultern, weil bestimmte Waren oder Geräte zur tatsächlichen Eröffnung nicht mehr brauchbar waren. Von zusätzlichen laufenden Kosten für Miete & Mitarbeiter ganz zu schweigen.
Verzögerungen sind Reputationskrisen
Viele Entwicklungsprojekte melden kurz vor Liefertermin Verzögerungen an, einige verschieben immer wieder.
Die Frustration steigt bei allen Beteiligten. Vertrauen ins Management, oder ins gesamte Team schwindet zusehends. Oft werden Schlüsselmitarbeiter ausgetauscht, weil man glaubt, so etwas verbessern zu können.
Es darf keine Akzeptanz für Verschiebungen geben.
Beispiel: Accenture & Hertz haben sich 2019, nach einem gefloppten IT-Projekt, eine juristische Auseinandersetzung geliefert. In der Folge stand keines der beiden Unternehmen gut dar. Es wurde offenbar, dass Accenture Grundlagen professioneller Softwareentwicklung nicht beherrschte. Das dürfte für einige Umsatzeinbußen gesorgt haben.
Termintreue symbolisiert Verlässlichkeit
Es gibt immer wieder Umstände, die es verhindern 100 % zu liefern. Damit umzugehen, ist eine kommunikative Aufgabe des Managements.
Gerade in der Softwareentwicklung sind Kunden oft bereit, und glücklich, schon eine Teilfunktion nutzen zu können.
Termintreue ist Beziehungspflege.
Termintreue schafft Fokus
Sobald allen klar ist, dass der Termin unveränderlich ist, schärft sich der Fokus. Schwerpunkte werden gesetzt, weniger wichtige Aspekte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Die Energie, die eine echte Deadline entfaltet, ist enorm.
Interim-Manager & Berater | Digitales Produktmanagement, Marketing & Vertrieb
6 MonateIch sehe da zwei unterschiedliche Themen: 1. Inhaltlich begründete Fristen - z. B. ein TV-Spot, der fest gebucht ist, und der ins Leere läuft, wenn zum Termin nicht geliefert wird. 2. Fristen als Tool, um Fokus und Effizienz zu erzwingen. Hier bin ich zwiegespalten, weil ein Projekt ohne Termin tatsächlich häufig ineffizient geführt wird. Auf der anderen Seite wählt man gerne auch mal Termine übermäßig großzügig und "verbummelt" dann am Ende doch die überschüssige Zeit. Oder der Termin ist zu knapp, so dass qualitativ Abstriche in Kauf genommen werden, die dann später mit hohem Zusatzaufwand wieder geradegebogen werden müssen.