Insektensterben
Bienen, Fliegen, Schmetterlinge…die Biomasse der Insekten geht weltweit und so auch europaweit immer weiter zurück. Woran liegt das und was bedeutet das für Mensch und Natur? Was kann dagegen getan werden? Antworten auf diese Fragen gibt es im Folgenden.
Die Wunderwelt der Insekten
Wir sind mehr abhängig von den Kleinsten auf unserer Welt, als wir auf den ersten Blick denken könnten. Wenn die Insekten sterben, kann dies ganze Ökosysteme und damit unsere Lebensgrundlage gefährden. Jene sind die Nahrungsgrundlage für andere Tierarten wie Säugetiere, Amphibien oder Reptilien. Besonders Vögel müssen ohne Insekten hungern und können ihren Nachwuchs nicht versorgen. Insekten beeinflussen noch viele andere wichtige Bereiche in der Natur: Sie sorgen dafür, dass die Böden fruchtbar bleiben und das Wasser sauber, bestäuben Pflanzen und halten somit den Fortbestand von weltweit etwa 90 Prozent aller Pflanzenarten aufrecht. Außerdem agieren sie als Regulatoren in der Forst- und Landwirtschaft, indem sie durch die Verwertung von Pflanzenresten und Tierleichen im Boden zur Remineralisierung organischer Stoffe beitragen. Zwischen 4,5 und 7 Millionen Insekten sind noch nicht einmal entdeckt. Es wäre doch sehr schade, wenn ein Großteil stirbt, bevor wir ihn jemals entdecken konnten!
Gründe für das Insektensterben
Es besteht ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der Zeit nach dem 2. Weltkrieg und dem Beginn des vermehrten und auffälligen Insektensterbens in Europa. Seit diesem Zeitpunkt hat eine starke und teils unnatürliche Intensivierung der Landwirtschaft stattgefunden, die auf die wachsende Weltbevölkerung, Globalisierung und steigende Kommerzialisierung der Lebensmittel abgestimmt ist. Es wird massiv zum Dünger gegriffen, wodurch der Nitratgehalt in Gewässern und Böden steigt. Monokulturen senken die Fruchtbarkeit der Böden und schränken die Biodiversität der Pflanzen ein. Vor allem Pestizide und sehr wirksame Insektizide (Neonicotinoide) setzen Insekten zu. Schließlich werden ihre Lebensräume durch die Abholzung des Regenwaldes (und stattdessen den Anbau von Ölpalmen und Soja) und die Flächenversiegelung aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum der Menschen fragmentiert und zerstört. Fest steht: Das Insektensterben resultiert aus einer Summe vieler Faktoren, aber summa summarum ist der Mensch daran schuld und sollte deswegen auch Verantwortung übernehmen.
Was tun dagegen?
In erster Linie sollten der Klimawandel aufgehalten werden und der Mensch weg von seiner zerstörerischen Lebensweise hin zu mehr Einklang mit der Natur zurückkehren. Die Pestizidnutzung wird EU-weit bereits eingeschränkt bzw. verboten. Diese Maßnahmen erfordern aber auch hohe Geldsummen, immerhin werden in Deutschland fast 100 Millionen Euro zur Verhinderung des Insektensterbens eingesetzt. Aber auch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der dringend abgekühlt werden muss.
Quellen: