Was ist eigentlich ein SDDC? Teil 3
In den ersten beiden Posts zum Thema SDDC (Teil 1, Teil 2) habe ich die wesentlichen Kernelemente sowie die Vorteile eines SDDC beschrieben.
Nun geht es um die möglichen Nachteile.
„Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.“ (Götz von Berlichingen)
Es gibt also auch Punkte, die als potenzielle Herausforderungen („Nachteile“) gesehen werden müssen.
Komplexität
Die Einführung eines SDDC erfordert eine sorgfältige Planung, Implementierung und Integration verschiedener Technologien und Prozesse. Dies kann zeitaufwendig und kostspielig sein, insbesondere wenn bereits bestehende Systeme und Legacy-Anwendungen berücksichtigt werden müssen.
Abhängigkeit
Da ein SDDC stark von Software und Automatisierung abhängt, können Probleme oder Ausfälle in der Software zu erheblichen Störungen im Rechenzentrum führen. Eine solide Backup- und Wiederherstellungsstrategie ist daher entscheidend.
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Kompatibilität
Bei der Integration von SDDC-Komponenten mit vorhandenen Systemen oder Anwendungen können Kompatibilitätsprobleme auftreten. Dies erfordert möglicherweise Anpassungen oder Upgrades, um eine reibungslose Funktionalität sicherzustellen.
Sicherheit
„Jedes weitere Glied in einer Kette birgt ein weiteres Risiko.“ Obwohl ein SDDC verbesserte Sicherheitsfunktionen bieten kann, birgt die zunehmende Virtualisierung und Vernetzung auch neue Sicherheitsrisiken. Die richtige Konfiguration von Sicherheitsrichtlinien, Zugriffskontrollen und Verschlüsselung ist daher unerlässlich, um Bedrohungen zu minimieren.
Übrigens: Es gibt keine spezifischen Vorgaben des BSI, die ausschließlich auf SDDCs zugeschnitten sind. Stattdessen orientieren sich die Empfehlungen des BSI an allgemeinen Sicherheitsgrundsätzen, die auch für moderne Rechenzentrumsarchitekturen gelten.
Change Management
Als wesentlich sehe ich allerdings den Aspekt des Changes, denn mit der Einführung eines SDDC werden sich Prozesse (z.B. IT Service, Beschaffung) ändern, was im Kern immer Menschen betrifft. Das Change Management ist also die wichtigste Herausforderung. Nur mit einem soliden und sehr gut aufgesetzten Change Management (z.B. nach dem Prosci ADKAR-Modell) kann ein Projekt zur Einführung eines SDDC erfolgreich sein.
Meine Quintessenz
Durch die Einführung eines SDDC werden die Agilität, Skalierbarkeit, Effizienz und Zuverlässigkeit von Rechenzentren verbessert, indem auf Software basierte Steuerung und Automatisierung setzt und damit die traditionelle Abhängigkeit von physischer Hardware verringert. Die damit einhergehenden Risiken müssen bewertet und entsprechende Maßnahmen entwickelt werden. Als wesentliches Risiko für eine erfolgreiche Einführung eines SDDC sehe ich das Change Management.