Was ist eigentlich Elektrizität? (1)
Seit exakt einem Jahr arbeite ich als Pressesprecher beim Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz in Berlin. Obwohl ich einige Branchenkenntnisse für diesen Job mitbrachte, war mir vom ersten Tag an klar: es gibt noch sehr viel zu lernen und zu verstehen! Nicht nur die elektrotechnischen Grundlagen, sondern auch viele energiewirtschaftliche Zusammenhänge galt es zu entdecken.
Also begann ich für unser Intranet „Flux“ einen Blog zu schreiben und ließ meine Kolleginnen und Kollegen an meinem Selbststudium teilhaben. Dafür bekam ich viel Zuspruch und Lob. Endlich jemand, der anschaulich, humorvoll und garantiert ohne eine einzige mathematische Formel die Grundlagen unseres Metiers erklärt, sagten mir viele. Selbst promovierte Elektrotechniker und Physiker bedankten sich. Das hat mich motiviert, die Online-Academy „Strom zum Anfassen“ jetzt auch auf LinkedIn zu veröffentlichen.
Und hier die erste Folge: Was ist eigentlich Elektrizität?
Es ist schon merkwürdig. Unser Leben ist ohne ein Produkt nicht vorstellbar, dass man weder sehen, riechen, hören oder schmecken kann und das man eben besser auch NICHT anfassen sollte. Hätte man diese Ware vor 500 Jahren auf einem mittelalterlichen Markt feilgeboten, man wäre wegen Blasphemie geteert, gefedert und aus der Stadt gejagt worden. Oder Schlimmeres.
Strom ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Elektrizität. Wenn Strom fließt, dann bedeutet das eine Bewegung von elektrisch aufgeladenen Teilchen. Der Begriff geht auf die griechische Göttin Elektra zurück, die für Wolken und Gewitter zuständig war. Wenn sie von Zeus & Co. mal wieder gemobbt wurde, ging sie nicht zur Psychotherapie, sondern ließ ihrer Wut in Form von fürchterlichen Blitzen freien Lauf. Soll angeblich reinigend wirken.
Das griechische Wort „Elektron“ heißt übersetzt übrigens Bernstein. Warum? Weil beim Aneinander reiben von Bernstein die Träger von Elektrizität, die Elektronen, in Aufruhr geraten und auf schnellstem Weg zu ihrem Mutterschiff, dem Atomkern, zurückkehren wollen. Dabei sprühen sie Funken, sie sind elektrisch aufgeladen.
Und wie man Wasser in eine Wasserleitung zwängen und von A nach B transportieren kann, so kann man die Elektronen in eine Metallleitung zwängen und mittels Spannung zum „strömen“ bringen. Daher der Begriff Strom.
In der nächsten Folge „Strom zum Anfassen“ (2) geht es weiter mit dem viel zu jung verstorbenen Herrn Hertz und seiner Entdeckung der Frequenz.
Country Communications Director Austria, Germany and Switzerland bei Hitachi Energy
3 Jahre@Volker Gustedt: Das liest sich prima. DANKE. Bin gespannt auf die nächste Folge!
Kreativ Direktor und Life-Coach
3 JahreSuper Idee! 💡
Ruhestand
3 JahreHallo Volker, Sehr schöne Idee, die Heinrich Hertz sicher gefallen hätte - freue mich auf viele interessante Beiträge. Gerd Harms PTXSolutions GmbH