Jeder dritte Deutsche arbeitet einmal pro Woche zu Hause; 60 Prozent Home-Office bis 2022

Jeder dritte Deutsche arbeitet einmal pro Woche zu Hause; 60 Prozent Home-Office bis 2022

Deutschland liegt bei flexiblen Arbeitsplätzen im Mittelfeld. Führend bei der technischen Ausstattung fürs Fernarbeiten ist - überraschend - China.

Die Mitarbeiter in den Unternehmen sind im ersten Schritt oftmals diejenigen, die den Arbeitsplatz der Zukunft vorantreiben. So lautet eines der zentralen Ergebnisse zum Thema "Workplace of the Future", die der Anbieter von Videokonferenz-Systemen Polycom kürzlich veröffentlicht hat.

Demach arbeitet derzeit mittlerweile jeder dritte Deutsche mindestens einmal pro Woche von zu Hause aus (34 Prozent). Damit rangiert Deutschland im Mittelfeld der betrachteten Länder: An der Spitze steht Schweden mit einem Anteil von 51 Prozent; am anderen Ende die USA mit nur knapp 10 Prozent.

In den kommenden Jahren dürfte der Anteil jener Fernarbeiter weltweit gesehen deutlich anwachsen: Demnach verlegen bis zum Jahr 2022 etwa 60 Prozent der Mitarbeiter, die bisher regelmäßig vom Büro aus gearbeitet haben, ihren Arbeitsplatz nach Hause ins Home Office.

Interessant auch folgender Befund: So ist derzeit China ist mit 69 Prozent das am weitesten entwickelte Land ist, wenn es darum geht, Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, von einem anderen Ort und einem mobilen Endgerät aus zu arbeiten.

Die USA folgen auf dem zweiten Platz mit 63 Prozent. Der weltweite Durchschnitt in Sachen technischer Infrastruktur für Arbeiten aus der Ferne liegt dagegen erst bei 43 Prozent.  Viel Raum in den Unternehmen also für Verbesserungen – und um die Wünsche der eigenen Mitarbeiter für mehr Flexibilität am Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Weitere wichtige Befunde zum Arbeitsplatz der Zukunft gibt’s eine umfangreichen Infografik drüben bei mir im Blog.

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Manuela Brocksieper

chiefdreamer und KommunikationsSpezialistin

9 Jahre

Die leidige Kontrolle. Sicher sind nicht alle Arbeiten im Home-Office möglich, sicher ist der Kontakt zu Kollegen, die enge und persönliche Vernetzung innerhalb des Unternehmens nicht hoch genug zu schätzen. Und dennoch.......muss ich Mitarbeiter bei jedem Schritt kontrollieren? Oder kann ich nicht auch einmal von mündigen und verantwortlichen Leuten erwarten, dass sie sehr wohl wissen, was es zu tun gilt und sich die Zeit entsprechend einteilen? Warum immer vom worst case ausgehen? Warum nicht einmal überraschen lassen von LeistungsBereitschaft, Kreativität und Loyalität zum Unternehmen, das DAS möglich macht??

Ich habe 8 Jahre im Home Office gearbeitet - Effizienz und Motivation kann (muss nicht) deutlich höher sein.

Andreas Bungert

Werte entstehen in Prozessen - Geschäftsanwendungen machen das nur möglich

9 Jahre

Lieber Herr Kolter, dass Sie die Produktion komplexer Produktionsgüter ins Spiel bringen, lenkt meiner Meinung nach vom eigentlichen Thema ab. Sicher können Mitarbeiter nicht alle Aufgaben von zuhause aus erledigen. (Obwohl Anfang des letzten Jahrhunderts auch Teile der Produktion von Konsumgütern in Heimarbeit erledigt wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.) Das Home-Office ist dann sehr interessant, wenn es um Wissensarbeit geht. Dass deren Anteil auch in Produktionsunternehmen immer größer wird, werden sie sicher nicht bestreiten. Auch dort gibt es einen Kundenservice, eine Buchhaltung, eine Exportabteilung …. Hier lassen sich durch das Home-Office zahlreiche Vorteile erzielen, besonders wenn es darum geht, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Die findet man nämlich nicht immer am Standort und stundenlange Arbeitswege wirken sich sicher nicht positiv auf die Leistungsfähigkeit und Motivation aus. Es gibt aber auch viele Punkte zu beachten: Datenschutz, Datensicherheit, Arbeitsplatzvorschriften (die gelten auch zuhause!). Mit professioneller Unterstützung lassen sich diese Fragen aber gut lösen. Kritischer gestaltet sich ein Punkt, den sie in Ihrem Kommentar auch ansprechen: die Kontrolle. Das Führen von Mitarbeitern auf Distanz funktioniert nur auf der Basis von Vertrauen. Wenn man diese Art zu Führen beherrscht, lassen sich tolle Ergebnisse erzielen. Leider ist das mittlere Management in vielen Unternehmen damit überfordert. Die Angst, dass die Mitarbeiter zuhause nur rumhängen und sich einen lauen Lenz machen, ist weit verbreitet. Bei richtiger Führung erfordert Qualität nicht dass die Mitarbeiter am Standort arbeiten.. Viele Grüße, Andreas Bungert

Heinrich Kolter

Tech. developer, business project coordinatior, EMC measurement specialist, manufacturer.

9 Jahre

Sorry, ich kann mir eine fragmentierte Produktion von komplexen Produktionsgütern einfach nicht vorstellen. Wenn überhaupt, wäre sie ohne Kontrolle sehr ineffizient und fehlerbehaftet. QM und QS werden dann auch nicht mehr erfüllt.

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