Künstliche Intelligenz 
Chancen und Risiken für Entscheider
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Künstliche Intelligenz Chancen und Risiken für Entscheider

Die steigende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt fordert Unternehmen heraus, sich an große technologische Entwicklungen anzupassen. Der Innovationszyklus in diesem Bereich ist zudem so schnell, wie dies selten in der Arbeitswelt zu beobachten war.

Die Nutzung von KI ist dabei keine Option, sondern eine conditio sine qua non. Sie entscheidet zukünftig mit, über die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg eines Unternehmens. Die Optimierung von Prozessen, der Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen sowie die Erhöhung der Kundenzufriedenheit sind dabei nur einige Ziele.

Viele predigen enorme Einsparpotenziale und eine fast grenzenlos mögliche Effizienzsteigerung. Die Chancen, die der Einsatz von KI in Unternehmen bietet, sind jedoch nicht von heute auf morgen umsetzbar. Oftmals werden rechtliche Anforderungen und Haftungsrisiken nicht ausreichend berücksichtigt und Mitarbeitende werden vergessen.

Was also sollten Entscheider, bei der Einführung von KI in ihrem Unternehmen, bedenken, um einen guten Weg zu finden?

Die Berücksichtigung der fünf Aspekte

  • Kompetenz,
  • Verlässlichkeit,
  • Rechtssicherheit,
  • Ethik
  • Branchenanforderungen

ist, meiner Meinung nach, zielführend.

 Kompetenz

 Um KI erfolgreich zu nutzen, müssen die jeweiligen Entscheider über die grundsätzlichen Fachkenntnisse verfügen, um die Potenziale und Grenzen von KI zu verstehen. Es sind die richtigen Anwendungsfälle zu identifizieren und Ergebnisse sind valide zu interpretieren.

Der Rat Mitarbeitende frühzeitig in den Veränderungsprozess mit einzubinden, ist sicherlich richtig. Selbst die Information „… wir beschäftigen uns mit dem Thema, wissen aber noch nicht wie wir dieses Thema umsetzen …“ vermindert Spekulationen und daraus resultierende Irritationen.

Die Qualifizierung der Mitarbeitenden, bei und während der Einführung von KI, steigert die Akzeptanz des Vorhabens. Die Implementation der Thematik in ein bestehendes oder zu installierendes Vorschlagwesen aktiviert die Mitarbeitenden für den Veränderungsprozess. Dies verkauft das Vorhaben besser nach innen und verhindert Entwicklungen, die unter Umständen von den Mitarbeitenden selbst versucht und – nicht unbedingt zum Wohle – des Unternehmens genutzt werden.

Traditionelles, wasserfallartiges Change-Management erscheint mir bei diesem dynamischen Thema zu starr und langwierig. Die Einführung von KI im eigenen Unternehmen kann auch die Chance bieten, neue und schlanke Prozesse zu entwickeln und zu etablieren.

Eine feedback basierte Vorgehensweise ist anpassungsfähig und wird im Unternehmen auf breiten Schultern (mit-)getragen.

Verlässlichkeit

 KI muss nicht nur technisch leistungsfähig sein, sondern sollte auch gesellschaftlich akzeptabel gestaltet und verantwortlich eingesetzt werden um eigene Ziele zu erreichen. Dafür ist sicher zu stellen, dass die Systeme auf validen Daten basieren, transparent und nachvollziehbar sind.

Fehler, müssen für das Unternehmen erkennbar und korrigierbar sein. Um Manipulationen zu verhindern, müssen die gewählten Systeme robust vor Angriffen geschützt werden.

Die dauerhafte Verlässlichkeit von KI ist eine gemeinsame Aufgabe, die eine interdisziplinäre und partizipative Herangehensweise erfordert. Die Durchführung von Audits, Tests und Zertifizierungen kann dazu beitragen, die Verlässlichkeit der eingesetzten Systeme zu sichern. Um die Leistung und Qualität der KI-Systeme zu prüfen eignen sich entsprechende Kennzahlensysteme.

Rechtssicherheit

 KI-Systeme müssen den geltenden und zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechen. Dies gilt in Bezug auf Datenschutzverletzungen, Urheberrechtsverletzungen, Haftungsfragen im Schadensfall und Diskriminierung.

Die Legislative ist aktuell gefordert, verbindliche Regeln für den Einsatz von KI zu installieren. Die Rechtssicherheit der eingesetzten KI-Systeme ist somit kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess. Kontinuierliche Überprüfungen und Anpassungen mindern Risiken, damit Vorteile dauerhaft genutzt werden können.

Verantwortlichkeiten sollten, auch in Bezug auf das persönliche Haftungsrisiko der Entscheider, definiert und dokumentiert werden.

KI-Anwendungen müssen klar und verständlich sein, um das Vertrauen und die Akzeptanz der Nutzer und der Öffentlichkeit zu fördern. Dabei sollten auch die Grenzen des Möglichen und eventuelle Unsicherheiten der Anwendungen offen kommuniziert werden.

 Ethik

Ethische Prinzipien, wie Fairness, Respekt, Menschenwürde und Menschenrechte sind beim Einsatz von KI-Systemen ebenfalls bedeutsam.

Entscheider müssen definieren, welche ethischen Implikationen der Einsatz von KI in ihrem Unternehmen hat. Welche Werte und Normen sollen berücksichtigt werden?

In der Umsetzungspraxis sollte ein offener Dialog mit den „Schlüsselbeteiligten“ geführt werden, um deren Interessen und Bedenken entsprechend zu würdigen.

 Branchenanforderungen

 KI-Systeme müssen Branchenanforderungen erfüllen, die je nach Sektor und Anwendungsbereich deutlich variieren.

Systeme, die in der Gesundheitsbranche eingesetzt werden, müssen – gerade in Deutschland – sehr hohe Standards an den Datenschutz, die Sicherheit und Ethik stellen. In der Kreativbranche hingegen wird, mehr Wert auf Innovation, Individualität und Ästhetik gelegt.

Bestehende Prozesse und Strukturen sind kontinuierlich, mit Blick auf die eigene Wettbewerbssituation, zu prüfen und gegebenenfalls neu zu gestalten.

 Die Chancen, die sich mit dem Einsatz von KI in Unternehmen bieten, sind enorm. Die damit verbundenen Risiken sind, bei entsprechender Vorgehensweise, auch für kleine und mittelständige Unternehmen handhabbar.

 Veränderung hat schon immer Kompetenz erfordert. Um als Entscheider die Chancen und Herausforderungen von KI für das Unternehmen zu verstehen und erfolgreich zu nutzen, bieten zum Beispiel die:

regelmäßig Seminare an, in denen ein Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen von KI vermittelt werden.

Aber auch die IHK´s, HWK´s und Branchenverbände halten entsprechende Angebote vor, die oftmals einen guten und preiswerten Einstieg in das Thema ermöglichen. Zahlreiche Angebote sind online zugänglich. Persönlich nutze ich immer wieder gerne Angebote des Hasso Plattner Instituts (HPI). Am 20. Und 21. September findet in Köln die „DIGITAL X 2023“ in Köln statt. Sicherlich ein Rahmen, wo dieses Thema Raum haben wird.

Insgesamt zeigt sich, dass die Integration von KI in Unternehmen sowohl Chancen als auch Risiken birgt, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Es ist unbestreitbar, dass KI die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg eines Unternehmens entscheidend beeinflussen kann, indem sie Prozesse optimiert, Produkte verbessert und die Kundenzufriedenheit steigert. Doch sollten Entscheider dabei die "anderen" Aspekte stets im Blick behalten. Mit der richtigen Herangehensweise und einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema können Unternehmen die enormen Potenziale von KI erschließen und die damit verbundenen Risiken beherrschen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, bei Ihrer KI-Reise!

Ingo Zang


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