Künstliche Intelligenz: Das neue Werkzeug der organisierten Kriminalität
Willkommen beim Regpit-Insider!
Wir halten Sie in unserem Newsletter auf dem Laufenden zu aktuellen Themen und geben die wichtigsten Insights in die Welt von RegTech, Geldwäscheprävention und Sanktionsmanagement.
In dieser Ausgabe geht es um Künstliche Intelligenz als Werkzeug der Organisierten Kriminalität. Oft wird in der letzten Zeit darüber berichtet, welche Möglichkeiten es gibt, die Organisierte Kriminalität mithilfe von künstlicher Intelligenz zu bekämpfen. Doch auch die Organisierte Kriminalität kann neue Technologien für sich nutzten. Europol und andere öffentliche Stellen warnen zunehmend vor illegalen Aktivitäten durch KI-Anwendungen. Zeit sich mit diesen Gefahren auseinanderzusetzen!
Zudem geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten News rund um das Geldwäschegesetz, den neuen Report der EBA und die Länderliste Liste der FATF. Und nicht zuletzt, zeigen wir ein paar Eindrücke von vergangenen großen Branchen-Events an denen wir mit dem Regpit-Team teilgenommen haben, wie z.B. die diesjährige Berliner Geldwäschetagung unter Leitung von Dr. Jacob Wende.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr Regpit-Team
Künstliche Intelligenz: Das neue Werkzeug für die organisierte Kriminalität
Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) ermöglicht zweifellos eine Vielzahl positiver Anwendungen und Möglichkeiten. Allerdings birgt fast jede Innovation auch negative Schattenseiten. Die organisierte Kriminalität hat längst erkannt, dass KI-basierte Systeme ihre Aktivitäten unterstützen können und ihnen ganz neue Wege ermöglichen. Auch Europol warnte zuletzt davor, dass KI- Anwendung immer mehr für illegale Aktivitäten genutzt werden.
“Kriminelle sind in der Regel schnell dabei, neue Technologien zu missbrauchen.” - Europol-Bericht
Es existieren zahlreiche Felder in denen KI auch für illegale Aktivitäten eingesetzt werden kann:
Es handelt sich dabei um eine Form des Betrugs, bei dem der Angreifer gezielt psychologische Taktiken einsetzt, um das Vertrauen einer Person zu gewinnen, sie zu täuschen oder zu überreden. KI ermöglicht es Kriminellen, personalisierte und überzeugende Betrugsversuche durchzuführen. Durch die Analyse von Daten aus sozialen Medien und anderen Quellen kann KI Informationen über potenzielle Opfer sammeln und automatisierte Betrugsszenarien entwickeln. Dies kann zu einer Zunahme von Fällen wie Identitätsdiebstahl, Online-Betrug oder Fake-Konten in sozialen Medien führen.
3. Manipulation von Informationen: Die Verbreitung von falschen Informationen und gefälschten Inhalten, die durch KI erzeugt und durch Kriminelle gezielt manipuliert werden, stellt ein zunehmendes Problem dar. Durch die Generierung von gefälschten Texten, Bildern oder Videos kann die Öffentlichkeit getäuscht, politische Manipulationen durchgeführt oder Rufschädigungen verursacht werden. Dies kann zu einer Zunahme von Falschnachrichten, Social-Media-Betrug und Online-Manipulation führen.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass auch Kriminelle neue Technologien für ihre eigenen Zwecke auszunutzen können. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine umfassende Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Strafverfolgungsbehörden und Technologieunternehmen erforderlich.
Europol beobachtet den KI-Bereich bereits mithilfe einer eigenen Spezialgruppe, dem "Innovation Lab". Ende des Jahres ist ein weiterer Bericht zu KI und Straftaten geplant.
Deep Fakes: Identitätsmissbrauch mithilfe von Künstlicher Intelligenz
KI kann von Kriminellen ausgenutzt werden, um Identitäten zu stehlen und diese für sonstige illegale Aktivitäten zu missbrauchen. Ein Beispiel hierfür ist die sog. Deepfake-Technologie, bei der KI genutzt wird, um z.B. täuschend echte Videos zu erstellen, in denen Personen scheinbar Dinge sagen oder tun, die sie nie getan haben. Solche Fälschungen können für Erpressungen, Betrug oder sogar politische Manipulationen verwendet werden.
Was sind Deepfakes?
Deepfakes sind computergenerierte gefälschte Medieninhalte, die mithilfe von KI erstellt werden. Sie werden typischerweise verwendet, um das Aussehen oder die Stimme einer Person in Audiodateien, Videos oder Bildern zu manipulieren, sodass der Eindruck entsteht, dass die betreffende Person tatsächlich Aussagen getroffen oder Handlungen vollzogen hat, die in Wirklichkeit nie stattgefunden haben. Die Technologie hinter Deepfakes basiert auf sogenannten generativen neuronalen Netzwerken, speziell auf einer Methode namens "Deep Learning".
Wie setzen Kriminelle Deepfakes ein?
Betrug: Kriminelle können Deepfakes verwenden, um sich als jemand anderes auszugeben und betrügerische Aktivitäten durchzuführen. Sie könnten beispielsweise gefälschte Videos erstellen, in denen sie vorgeben, eine Person des öffentlichen Lebens zu sein, um Geld von ahnungslosen Opfern zu erlangen oder betrügerische Investitionen zu fördern.
Rufschädigung: Durch den Einsatz von Deepfakes, können gefälschte Videos oder Bilder verbreitet werden, in denen eine Person in fragwürdige oder illegale Aktivitäten verwickelt zu sein scheint. Diese falschen Beweise können zu ernsthaften persönlichen und beruflichen Konsequenzen führen und den Ruf einer Person nachhaltig schädigen.
Politische Manipulation: Durch gefälschte Videos von Politikern oder prominenten Persönlichkeiten können politische Akteure gezielt Falschinformationen verbreiten und versuchen, die öffentliche Meinung zu manipulieren und so auch Wahlen zu beeinflussen.
Es ist wichtig, dass die Gesellschaft sich der Existenz von Deepfakes bewusst ist und Mechanismen entwickelt, um deren Verbreitung zu erkennen und einzudämmen, wobei auch technische Lösungen zur Erkennung von Deepfakes unabdingbar sein werden.
Die Bundesregierung veröffentlichte bereits Hinweise und einige Tipps zur Erkennung von Deepfakes.
Neue Auslegungs- und Anwendungshinweise zum Geldwäschegesetz im Nichtfinanzsektor
Die Auslegungs- und Anwendungshinweise zum Geldwäschegesetz im Nichtfinanzsektor wurden aktualisiert. Diese gelten u.a. für Immobilienmakler, den Kunstsektor oder Güterhändler. Die geänderte Version wird von den lokal zuständigen Aufsichtsbehörden jeweils zeitnah veröffentlicht.
Es ergeben sich unter anderem folgende wesentliche Änderungen für verpflichtete Unternehmen:
Eine detailliertere Zusammenfassung zu den veröffentlichten Änderungen finden Sie in unserem Blog. Die aktuellen gemeinsamen Auslegungs- und Anwendungshinweise der Länder der Bundesrepublik Deutschland finden Sie hier.
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Neuer Report der European Banking Authority (EBA) zu Geldwäscherisiken bei Zahlungsinstituten
Die European Banking Authority (EBA) hat einen Bericht zu den Risiken der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im Bereich der Zahlungsinstitute veröffentlicht. Darin stellt die EBA unter anderem fest:
Die EBA hält es daher unter anderem für erforderlich, Geldwäscherisiken bei der Zulassung von Zahlungsinstituten stärker zu berücksichtigen und auch klare Bestimmungen festzulegen, nach denen einem Passporting aus diesen Gründen widersprochen werden kann.
Den gesamten Report der EBA finden Sie hier.
Graue Liste: FATF aktualisiert Liste der Länder unter verstärkter Beobachtung
Die FATF hat die Liste der Länder unter verstärkter Beobachtung ("Graue Liste") aktualisiert.
Wenn die FATF ein Land unter verstärkte Überwachung stellt, bedeutet dies, dass das Land sich verpflichtet hat, einen Aktionsplan umzusetzen, um die festgestellten strategischen Mängel innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens schnell zu beheben.
Neue auf die Liste aufgenommen wurden die Länder:
Mit Kroatien ist nun auch ein EU-Mitgliedsstaat auf dieser Liste.
Mehr zu den aktuellsten Ergebnissen der FATF finden Sie hier.
Berliner Geldwäsche-Tagung 2023
Die diesjährige Berliner Geldwäsche-Tagung 2023 vom FORUM Institut für Management GmbH war ein voller Erfolg.
Die Veranstaltung wurde von unserem CEO Dr. Jacob Wende und Mareike Gerhold vom FORUM Institut geleitet und gab den Teilnehmern interessante Einblicke zu aktuellen und praxisrelevanten Themen, wie etwa dem Sanktionsdurchsetzungsgesetz II, Herausforderungen beim KYC-Verfahren sowie zur aktuellen Rechtssprechung zum Transparenzregister.
Dr. Lars Haffke (AML/ AFC-Manager bei Regpit) hielt bei der Tagung einen spannenden Vortrag zum Thema "RegTech - Risikobewertung als Herzstück im KYC-Verfahren" und sprach als Teil der Podiumsdiskussion mit weiteren Experten über die Zukunft der KYC-Systeme.
Die diesjährige Berliner Geldwäsche-Tagung 2023 war eine tolle Veranstaltung mit Experten aus dem Bereich der Geldwäscheprävention, spannenden Vorträgen und anregenden Diskussionen. Wir freuen uns auf das nächste Jahr.
Deutscher Anwaltstag 2023
Auf dem Deutschen Anwaltstag 2023 in Wiesbaden konnten wir unsere Lösung präsentieren, welche Kanzleien dabei unterstützt, die Umsetzung von Geldwäsche- und Sanktionsvorschriften zu vereinfachen.
Die komplizierten Vorgaben des Geldwäschegesetzes sowie die EU-Sanktionsregeln stellen die Anwaltschaft, aber auch Steuerberatende sowie sonstige Berufsträger zunehmend vor erhebliche Herausforderungen in der täglichen Umsetzung. Dabei steigt der Druck auf die Betroffenen durch die vermehrte Anzahl an Prüfmaßnahmen und Kontrollen und es kommt immer öfter zu empfindlichen Geldbußen.
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