Kanzlerbesuch in Freiburg
Der Kanzlerbesuch in Freiburg hat natürlich Bauernproteste mit sich gebracht.
Kanzler Scholz hatte sich angekündigt, bei einem Bauprojekt im Freiburger Westen den ersten Spatenstich zu machen, und danach noch zwei 'Bürgergespräche' zu führen.
Gruppierungen der Landwirte aus der Gegend hatten sich vorgenommen, diese Gelegenheit zu nutzen, dem Kanzler bauerntypische Sympathie für die Sparbeschlüsse seines Kabinetts entgegenzubringen. Alle Zufahrten zum Gelände wurden jedoch schon in aller Frühe abgeriegelt. Einigen handverlesenen Journalisten wurden am Vortag Akkreditierungen zugestellt. Für alle anderen, auch für mich, hieß es: „Wir müssen leider draußen bleiben!“. Immerhin wurde 20 abgezählten Traktoren die Zufahrt genehmigt. Donnerwetter!
Den vielen hundert anderen wurde gestattet, hupend und blinklichternd per Sternfahrt auf das Gelände zuzufahren. Mit Polizeigeleit wurde der Treck nach Westen aus der Stadt herausgeleitet, um über einen Wirtschaftsweg von hinten an das Gelände heranzufahren. So dachten die Treckerfahrer zumindest.
An einer Stelle des Weges, noch außer Sichtweite der Veranstaltung, war die Durchfahrt versperrt. Nach hinten ging natürlich nichts, da immer neue Traktoren die Einfahrt in den Feldweg nahmen. Man wich zwar auf Querwege aus, doch auch die waren am Ende versperrt. Die Polizisten erklärten, man dürfe zu Fuß weitergehen, gerne auch mit Plakaten in der Hand. Fahrzeuge müssten aber hierbleiben. Dann verschwanden sie. Es dauerte ziemlich lange, bis den Beteiligten bewusstwurde, dass sie in eine Sackgasse gelockt worden waren, und ihr Protest damit von allen ungehört verpuffte.
Die Hiesigen dürfen sich auf jeden Fall freuen, dass unseren Bauern keine Französischen oder Belgischen Gene zueigen sind, sonst wäre die Lage wohl scharf eskaliert. Die Frage ist aber berechtigt, ob die nächsten Aktionen eine rustikalere Gangart zelebrieren werden...
Der komplette Bericht kann wie immer in den nächsten Tagen im Magazin "Eigentümlich Frei" gelesen werden. Ich werde dann zeitnah einen Link posten, wenn der Text noch kostenfrei gelesen werden kann.