***Karriere ist keine Einbahnstraße***
Während viele meiner Klientinnen zu mir kommen, um den nächsten Karriereschritt nach oben zu gehen, gibt es auch einige Wenige, die genau das Gegenteil wünschen, nämlich ein sogenanntes Downshifting um beispielsweise wieder mehr fachliche Arbeit zu leisten.
So wie „Louisa“. Ihr gesamtes Ausbildungs- bzw. Studienleben und Berufsleben stand für Louisa fest, ich will „Karriere“ machen. Unter „Karriere“ verstehen die meisten den hierarchischen Aufstieg nach oben, Einfluss nehmen, Führen, viel Geld verdienen. Das englische „career“ jedoch bedeutet berufliche Entwicklung, also einen Job, der zu den eigenen Stärken, der Persönlichkeit, den Zielen und die Lebenssituation passt. Und diese kann in „alle Richtungen“ verlaufen.
Zurück zu Louisa. Sie hatte in ihrer Karriere viel erreicht. Sie führte 3 Teams mit etwa 90 Mitarbeitern, sie hatte ein sehr gutes Gehalt und ihr Arbeitgeber hatte sie für den nächsten Karriereschritt als Abteilungsleiterin vorgesehen. Aber ihre Rolle erfüllte sie nicht mehr. Was also tun? Alles hinschmeißen? Die Angst, dass ihre „Karriere“ dann vorbei sein könnte, war sehr groß. Denn ihr ganzes Leben war auf „Karriere“ fokussiert.
Tatsächlich nehmen Beratungsanfragen mit dieser Intention der Klienten derzeit zu. Gegeben hat es sie auch schon vor Corona. Aber sich verändernde Lebensumstände, oftmals mit Schicksalsschlägen im näheren Umfeld versehen, oder coronabedingt mehr Zeit für und mit Familie, führen auch zu neuen Werten und Zielen. Dann passt die alte Vorstellung von der „Karriere“ nicht mehr.
Louisa hat ihren Job wirklich hingeschmissen. Natürlich war die Angst erst einmal groß, als ausgebrannt und nicht mehr leistungsfähig zu gelten. Aber letztendlich hat sie eine ganz neue Richtung eingeschlagen und ihre Entscheidung wurde als Zeichen von Stärke angesehen.
Deshalb möchte ich dich hier heute ermutigen, deinen eigenen beruflichen Weg zu gehen und nicht die Zähne zusammenzubeißen, wenn es nicht mehr „dein Weg“ ist. Wir haben nur dieses eine wertvolle Leben und dieses sollten wir „gesund“ gestalten.
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