Kein Sündenbock gesucht
Bild: (c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)

Kein Sündenbock gesucht

Die Niederlage gegen die Türkei darf nicht auf einen Tormann-Fehler reduziert werden.

Von Wolfgang Wiederstein 

Österreichs Fußball-Nationalmannschaft ist also in Wien doch verwundbar. Die Türken siegten mit 2:1, präsentierten sich weitaus stärker als die Albaner, vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man den Türken für diese Niederlage noch dankbar ist. Die Mannschaft von Teamchef Marcel Koller spielte nicht katastrophal, aber diesmal nicht gut genug.

Bis zur EM in Frankreich verbleibt noch Zeit genug, um da und dort den Hebel anzusetzen. Koller schenkte diesmal der Nummer 2 im Tor das Vertrauen. Özcan patzte einmal fürchterlich, ihn zum alleinigen Sündenbock zu machen, das wäre sicher der falsche Weg.

Auch wenn viele glauben, die Dichte im Kader ist enorm und wahnsinnig groß, so wurde deutlich, dass nur Österreichs erste Garnitur wirklich EM-tauglich ist. Sind Ausfälle zu beklagen, dann wird es schwierig das Niveau zu halten. Das sind nicht unbedingt die besten Aussichten für die Europameisterschaft. Im Zuge eines Turniers muss man mit Verletzungen oder Sperren rechnen. Dann braucht man mehr Breite, die Österreich nicht hat. Das ÖFB-Team hat nicht einmal eine Alternative im Tor. Marcel Koller hat das schon vor dem Türkei-Match gewusst. Bis zur EM muss er noch viele Probleme lösen. Er macht es sich nicht einfach und macht die Niederlage nicht an einem Sündenbock fest.

E-Mails an: wolfgang.wiederstein@diepresse.com

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