KI Lieblingstexte #4 – Darf es etwas mehr sein?
DLD Konferenz, D21 Digital-Index, Davos – in den letzten 2 Wochen verging kein Tag, an dem ich mir nicht mindestens 2-5 spannende Links und Artikel aus meiner persönlichen Filter-Bubble Timeline zum Thema Künstliche Intelligenz markiert und gespeichert habe. Ob ich alle gelesen haben? I wish. Dann sehe ich parallel den Aufruf von Michael Kroker mit dem Wunsch nach „Mehr Aufklärung über Künstliche Intelligenz, bitte“ und denke: Ja, absolut.
Das klingt widersprüchlich? Nur auf den ersten Blick.
Ich glaube, wir sprechen, lesen und sehen gerade zwar sehr viel zum Thema KI. Weil es spannend ist. Weil es in Zukunft immer wichtiger werden wird. Und weil es irgendwie auch dazu gehört, gerade in der Tech-Welt. Was in der Diskussion mitunter verloren geht: Was verstehen wir eigentlich unter dem Sammelbegriff „Künstliche Intelligenz“? Wie „intelligent“ ist eigentlich das, was wir alles als KI bezeichnen? Und vor allem: Welche Auswirkungen hat diese Technologie auf unsere Gesellschaft – und wie gehen wir mit diesen Veränderungen aktiv um?
Es gibt Studien, wie die von Kroker aufgeführte, die nahelegen, dass Verbraucher durchaus positiv auf neue Technologien blicken, aber gleichzeitig bei vielen das Verständnis für die Technologie fehlt, was wiederum die Grundlage für Skepsis ist. Dass es also nicht zielführend sein kann, den KI-Skeptikern einfach KI-Enthusiasten gegenüber zu stellen, welche gebetsmühlenartig die Vorteile von immer mehr automatisierten Prozessen zitieren, ist offensichtlich. Stattdessen sollte der gesellschaftliche Diskurs in den Vordergrund rücken. Und hier sind sowohl Unternehmen, Politik, aber auch jede*r Einzelne gefragt. Nicht nur, um sicher zu stellen, dass man ein gemeinsames Verständnis von KI hat, sondern auch, um über die Veränderungen, die KI bringen kann, zu sprechen und was erforderlich ist, um diese erfolgreich in der Gesellschaft umzusetzen.
In dem Zusammenhang blieb mir auch ein Absatz aus einem Artikel der FAZ von Alexander Armbruster und Carsten Knop in Erinnerung, in dem u.a. das Rennen China vs. USA behandelt wird. KI-Experte Kai-Fu Lee sagt hier (es geht um die Herausforderungen von KI auf dem Arbeitsmarkt), es sei entscheidend, „möglichst viele Menschen umzulernen, weil es eben einige Berufe nicht mehr geben werde, andere sich stark verändern werden und schließlich neue Berufsbilder entstehen werden“. Seiner Ansicht nach werden Computerprogramme „menschliches Einfühlungsvermögen nicht fälschen können – wo das entscheidend sei, werde auch künftig genügend Arbeit für Menschen bleiben.“
Empathie – ein Stichwort, das auch immer wieder fällt, wenn Satya Nadella und Brad Smith seitens Microsoft zu Technologie im allgemeinen und KI im Besonderen sprechen.
Wie können wir also sicherstellen, dass wir - sowohl als Individuum als auch als Gesellschaft - offen sind für (lebenslanges) Lernen? Dass wir dieses unterstützen und dass wir Schülerinnen und Schüler frühzeitig nicht nur in den klassischen Fächern, sondern auch in ihren Fähigkeiten zu Kreativität, Problemlösungskompetenz und Empathie ausbilden?
Ein interessanter Ansatz für letzteres ist die Idee, „ein Fach namens Herausforderung“ (FAZ.net, Lisa Kuner) in den Schulalltag einzuführen. Was auf den ersten Blick wie Abenteuer-Urlaub klingt, hat zum Ziel, Jugendlichen Aufgaben zu stellen, an denen sie wachsen können. Außerhalb starrer Unterrichtsstrukturen haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Erfahrungen zu meistern aus denen sie im Team agieren müssen, über sich hinauswachsen und reflektiert ihr Handeln überdenken.
Und wenn es darum geht, sich selbst weiterzubilden: Mein Ziel ist es, den kostenlosen Online-Kurs „Elements of AI“ durchzuführen, der unter anderem von der Universität Helsinki aufgesetzt wurde. Mitstreiter*innen natürlich sehr erwünscht.
Communications Manager | Transforming Organizations through Strategic Communication, Leadership Positioning & Employee Engagement | D&I Advocate | PR Report 30u30
5 JahreDanke für die spannenden Lesetipps! Ich bin auch für mehr Austausch zum Thema KI. Dafür gibt Elements of AI finde ich eine gute Grundlage. Ich bin erst am Anfang, aber schon neugierig auf die nächsten Chapter. :-)